Kapitel 24

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~ Ethan ~

- Hey, du Schlafmütze - flüsterte ich leise, während ich Olivia sanft an den Haaren streichelte, um sie endlich aufzuwecken.
Selbst im Schlaf war sie der schönste Mensch auf Erden.
Seit einer guten halben Stunde war ich bereits wach und hatte nichts anderes getan, als ihr beim Schlafen zuzuschauen. Vielleicht mochte es ein wenig seltsam sein, aber ich konnte einfach nicht anders.
Sie blubberte etwas vor sich hin und streckte beide Arme aus, bevor sie ihre grünen Augen öffnete.
- Also war es wohl doch kein Traum - sagte sie perplex, als sie mich neben sich bemerkte.
Sie sah nicht besonders begeistert aus. Eher sogar total enttäuscht, würde ich sagen.
Und ich verstand nicht warum.
Hatte ich das zwischen uns irgendwie falsch interpretiert? Ich hatte eigentlich gedacht, dass sie sich darüber freuen würde, neben mir aufzuwachen. Schließlich hatten wir uns gestern sozusagen Liebe gestanden.
Doch dann... dann traf es mich.

Sie hatte am gestrigen Abend so viel getrunken, dass sie nicht mehr klar denken konnte. Wahrscheinlich war ihr "Ich liebe dich" nur ein Gelaber, weil sie betrunken war, und nichts daran war wirklich wahr.
Nun im Gegensatz zur meinem Geständnis, denn ich, hatte sie wirklich gerne.
- Ich fahre dich gleich nach Hause, wenn du nicht hier sein möchtest - sagte ich und setzte mich ein Stück weiter weg von Olivia, denn jetzt wusste ich nicht einmal, ob sie überhaupt in meiner Nähe sein wollte.
- Nein, das ist nicht so, wie du denkst. Ich bin nicht enttäuscht, weil ich lieber hätte, dass all das gestern nicht passiert wäre. Ich bin es eher, weil ich wünschte, ich könnte dir sagen, dass ich dich gerne habe bevor ich vor dein Auto gekotzt habe - erwiderte sie.
Es war unglaublich, wie sie jedes Mal wie in meinen Gedanken lesen konnte und immer eine passende Antwort parat hatte. Da glaubte ich fast schon daran, dass wir so etwas wie Seelenverwandte waren, so dumm es auch klingen mochte.

Ein kleines Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, obwohl ich eigentlich versucht hatte, so ernst wie möglich zu bleiben.
- Also waren die drei Worte gestern nicht nur dein betrunkenes Gelaber? - fragte ich provokant, denn ich wusste, dass ihr das Telefonat, bei dem sie mir erzählte, wie sehr sie mich lieben würde, peinlich war. Dennoch wollte ich, dass sie es zugibt.
- Ja, Mister Sánchez, es war nicht nur ein Gelaber. Ich habe es ernst gemeint - ihre Wangen röteten sich ein wenig, aber selbst das sah bei ihr richtig süß aus.
Ich rückte näher an sie heran und beugte mich zu ihr, sodass unsere Gesichter nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren.
- Sag es - dirigierte ich ihr und beobachtete genau ihre Reaktion.
Ein leichtes Grinsen erschien auf ihrem Gesicht, als sie auf meine Lippen schaute.
Sie wollte, dass ich sie küsse.
Aber damit müsste sie noch warten, denn zuerst wollte ich es von ihr hören. Hören, dass sie mich will, dass sie mich liebt.
Und tatsächlich, müsste ich nicht lange darauf warten.

- Ich liebe dich, Ethan - kam leise über ihre Lippen.
Ich schluckte schwer.
Großer Gott, fühlte es sich gut an, endlich die Gewissheit zu haben, dass sie wirklich etwas für mich empfand und dass ich es mir nicht nur eingebildet hatte.
Ich wollte sie in dem Moment fest an mich nehmen und überall küssen, aber ich wusste, ich musste auch noch etwas sagen, bevor ich es tue.
Und verdammt... fiel mir das schwer, denn soweit war ich noch nie mit einem Mädchen. Aber ich wusste, dass es das Richtige war und dass Olivia die Richtige war. Und ich wusste, dass ich es nicht bereuen würde, ihr mein eiskaltes Herz anvertraut zu haben.
Ich atmete tief durch, um mich darauf vorzubereiten, es ihr zu sagen.
- Ich liebe dich, Olivia - brachte ich schließlich aus mir heraus.

~ Olivia ~

Ich bemerkte, wie er tief durchatmete, und wartete gespannt auf seine Antwort. Tatsächlich war ich nervöser, als man es mir wahrscheinlich anmerken konnte.
Hätte mir jemand vor einem Monat gesagt, dass ich heute mit dem Arschloch, das mich damals so dumm angemacht hatte, in seinem Bett sitzen würde und darauf warten würde, was er auf mein Liebesgeständnis erwidert, hätte ich mich wahrscheinlich totgelacht. Doch nun war es genau so. Und es gab wohl kein Zurück mehr.
- Ich liebe dich, Olivia - brachte er dann schließlich heraus.
Mein Herz fing an schneller zu schlagen, als es wahrlich gesund war, und ich konnte nicht anders als zu schmunzeln. Auch seine Mundwinkel bewegten sich leicht nach oben.

Er verlor nicht viel Zeit, zog mich fest an sich und presste seine weichen, warmen Lippen gegen meine.
Es fühlte sich an, als würden wir aneinander verschmelzen, aber im guten Sinne. Weil es sich so schön anfühlte. Und ich fühlte mich mehr als nur wohl und geborgen bei ihm.
Und trotzdem  liefen verschiedene Gedanken durch meinen Kopf. War es denn richtig, mich in ihn zu verlieben? Nutzte er mich nur aus, oder ist da vielleicht doch mehr?
Doch all die Gedanken verschwanden, als er seinen Griff um meinen Kiefer verstärkte und langsam mit seiner Zunge in meinen Mund glitt.
Jede seiner Berührungen, selbst wenn es die kleinste Sache war, gab mir Gänsehaut am ganzen Körper.

Ich wollte mehr von ihm. Ich wollte ihn ganz.
Selbstsicher schubste ich ihn leicht nach hinten, wanderte auf ihn, um mich rittlings auf ihn zu setzen, während unsere Küsse intensiver und intimer wurden.
- Bist du so ungeduldig? - Ein Lachen kam aus ihm, als er sich für einen kurzen Moment von mir löste.
- Eher du, wie es sich anfühlt - erwiderte ich, als ich etwas Hartes unter mir spürte.
Irgendwie macht es mich unnormal an, zu wissen, dass ich der Grund für die Beule in seiner Hose war. Und dass ich nicht mal etwas Großartiges dafür tun musste, weil er egal, was ich tat, schon angeturnt war.
Er biss sich leicht auf die Unterlippe und legte seine Hände um meine Hüfte.
Ich zischte leise.
Gott, er war so verdammt heiß und dazu spielten sich die Gedanken an unser erstes Mal jetzt vor mir ab, und auch ich spürte, wie feucht mein Slip wurde.

Ich wollte nicht viel drum reden, weil alles, an das ich in dem Moment denken konnte, er war. Er in mir drin. Und das am besten sofort.
Aber Ethan schien einen anderen Plan zu haben. Ohne zu zögern, mit einer schnellen Bewegung drehte er mich um, sodass ich jetzt auf dem Rücken lag und er oben, sich mit beiden Händen stützte, während er heitere Küsse auf meinem Hals verteilte.
Ich warf ihm einen fragenden Blick zu, aber den ignorierte er mit einem Grinsen im Gesicht, als er mein T-Shirt ein wenig hochzog.
Und dann küsste er mich weiter an meinen Brüsten, sanft und effektiv, denn meine Unterhose fühlte sich jetzt schon wie ein Wasserfall an.
Ich warf meinen Nacken nach hinten und verfing meine Hand in seinen lockigen Haaren.
Er leckte den Weg von meinen Brüsten bis zu meinem Unterbauch komplett runter. Und bevor er zur der empfindlichsten Stelle gelangte, warf er noch einen Blick zu mir hoch.
- Willst du das, Olivia? - fragte er mich, als würde er die Antwort darauf nicht bereits kennen.
- Ja, bitte - flehte ich ihn mit zittriger Stimme an.
Ethan war nun mal Ethan und verlor deshalb keine Zeit. Scharf zog ich die Luft ein, als er seine Zunge schneller in mich steckte, als ich es erwartet hatte.

Ich hatte keine großen Erwartungen, da ich lange nicht mehr von jemandem berührt wurde, aber er machte es besser, als man es sich vorstellen könnte.
Ethan bewegte seine Zunge in kreisenden Bewegungen, genau an der Stelle, wo es mir am besten gefiel. Es war, als würde er meinen Körper innen und außen auswendig kennen, und das machte das Ganze noch besser.
Ich stöhnte laut auf, sobald er auch noch seinen Finger dazu benutzte, und wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis ich meinen Höhepunkt erreichen würde.

Genussvoll schloss ich meine Augen, während er seine Zunge sowie seinen Finger tiefer in meine nasse Mitte steckte. Ich stöhnte so laut, dass er seine freie Hand benutzte, um mich dazu zu bringen, leiser zu sein, und verdeckte mir damit meinen Mund.
Ich weiß nicht, ob irgendwas falsch mit mir war, aber dieser Move turnte mich noch mehr an, zu diesem Punkt, dass ich nichts anderes konnte als zu kommen.

Der Orgasmus durchströmte meinen Körper, und ich spürte, wie meine Beine langsam zitterten vor lauter Vergnügen.
Verdammt, es fühlte sich unfassbar gut an, vor allem weil es Ethan war, der mich gerade zum zweiten Mal zum Höhepunkt gebracht hatte.
Das war etwas, von dem ich nie gedacht hätte, es zu erleben, da mein Ex-Freund immer nur an sich selbst dachte. Sobald er nach 2 Minuten gekommen war, war ich ihm komplett egal.

- Komm her - Ethan's Stimme unterbrach meine Gedanken. Er hatte sich neben mich gelegt und streckte seinen Arm aus.
Für einen Moment dachte ich, ich wäre im falschen Film.
Gerade eben hatte er mich zum Höhepunkt gebracht, und jetzt wollte er auch noch mit mir kuscheln?
Konnte er noch perfekter sein?

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Entschuldige, dass ihr so lange warten müsstet 🥹 Aber ich hoffe, ich habe es mit dem Kapitel wieder gut gemacht 😏

Wie ich bereits erwähnt habe, werde ich neue Kapiteln wöchentlich hochladen, also bleibt gespannt ❤️

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