Kapitel 11
Tag 9 - Teil 1
»Draco«
Geschockt hob er seinen Blick und schaute sich suchend im Kreis um. Diese Stimme würde er unter Hunderten erkennen.
»Mutter?«
Seine Stimme hallte im Schlafsaal wieder aber egal wie oft er sich drehend umschaute, er fand nicht die Person zu der Stimme.
Und seine Mutter konnte doch kein Geist sein?
Oder war sie tot?
Aber ein dunkler Geist?
»Liebe ist der Schlüssel Draco.«
Wieder dröhnte die Stimme seiner Mutter in Dracos Kopf und ließ ihn fast verzweifeln. Sie konnte doch nicht tot sein.
»Liebe sie und komm wieder zum Leben.«
»Mutter, was ist passiert?«, fragte er in der Hoffnung antworten zu bekommen.
Er bekam keine Antwort.
»Mutter?«, fragte er wieder in die Stille.
»Du darfst nicht in Selbstmitleid verfallen, dann wird Bella nur noch stärker. Ich bin ihr gefolgt, als sie sich an dich gehängt hat. Es tut mir leid, wenn du dadurch Schmerzen hattest. Draco, du musst hoffnungsvoll bleiben, ansonsten wird Bella immer mehr Macht über dich bekommen. Ich kann im Moment nur mit dir sprechen, weil du den ersten Schritt in die richtige Richtung getan hast. Liebe sie aufrichtig Draco. Du kannst es.«
Die Worte prasselten so schnell auf ihn ein, dass er sich seinen schmerzenden Kopf halten musste.
Schwer atmend starrte er auf den Boden unter sich und versuchte das schnell Gesprochene zu verarbeiten.
Seine Mutter klang gehetzt, als ob sie nicht viel Zeit gehabt hätte, ihm aber trotzdem alles Erklären wollte.
Stöhnend ließ er sich wieder auf Grangers, nein Hermines Bett sinken.
Der dunkle Geist war seine verrückte Tante Bellatrix.
Irgendwie hatte er das schon geahnt, aber die Bestätigung ließ ihm nur noch einmal einen kalten Schauer über den Rücken jagen.
Sie würde vor nichts zurückschrecken.
Sie würde Gran- Hermine umbringen, wenn er sie nicht daran hindern würde.
Draco ließ seinen Blick auf die schlafende wandern.
Seine Mutter hatte ihm eine Antwort gegeben.
Eine Antwort auf eine Frage, die er sich schon gestellt hatte, seit er hier war.
Er musste ihr nicht helfen. Wahrscheinlich war es nur eine Farce, um ihn zu verwirren.
Nein, er musste sie lieben.
Aber wie sollte er sich richtig in sie verlieben, wenn er nicht einmal mit ihr reden konnte?
Langsam legte er sich wieder neben sie und schaute sie an.
Keine Frage, er fand sie attraktiv.
Aber er wusste immer noch nicht, wie sich Liebe anfühlte.
Lange lag er neben ihr, schaute sie einfach nur an und überlegte, was die Liebe war, was sie ausmachte.
Bis sie sich schließlich regte.
Er registrierte ihre Bewegung, wenn sie sich nach dem Wecker streckte, als süß. Aber war es auch liebenswert?
Nur weil er eine Person als süß empfand, liebte er sie noch nicht, oder?
Verwirrt über sich selbst, versuchte er nicht mehr weiter darüber nachzudenken, um dem Rat seiner Mutter zu folgen.
Kein Selbstmitleid und keine Hoffnungslosigkeit.
Er wusste, was er machen musste, er hatte Hoffnung.
Nachdem Hermine aus dem Bad kam, sprach er den Frisierzauber, ohne dass sie ihn aufforderte und er sah ihr verzücktes Lächeln, als sie es merkte.
Dann griff sie nach dem Polaroid und Draco positionierte sich an der gleichen Stelle, wie schon bei den letzten Malen.
»Malfoy stellst du dich wieder dort hin?«, vernahm er ihre Stimme und in ihm wuchs der Wunsch, das sie ihn auch mit Vornamen anreden sollte.
Ein leichtes Lächeln huschte auf seinen Lippen, bei der Vorstellung, wie sein Name aus ihren Lippe klingen würde.
Genau in dem Moment, hörte er das Klacken des Gerätes und Hermine setzte sich auf ihr Bett zurück.
Schnell überbrückte er den Abstand und setzte sich neben sie.
Wieder kam das Pergament oben heraus und Draco konnte es nicht erwarten, das Resultat zu sehen.
Wie die anderen Male, war das Pergament am Anfang weiß. Kurz fragte er sich, wie das Ganze funktionierte, aber dann kam die erste Farbe.
Wieder sah er sich. Verschwommen, aber da.
Rechts hinter ihm war der dunkle Geist. Er wirkte kleiner, aber er war immer noch da.
Dafür war auf seiner linken Seite, ein heller Geist. Nicht komplett weiß, eher hellgrau.
Seine Mutter.
Bittere Erkenntnis trat in ihm auf. Sie war ein Geist, also muss sie gestorben sein.
Taub starrte er auf ihre Erscheinung.
Dann schüttelte er schnell den Kopf. Er dürfte nicht zu viel darüber nachdenken. Trauer war auch negativ.
Sein Blick ging zu Hermines Gesicht, die ja nichts von dem zweiten Geist, seiner Mutter wissen konnte. Sie schaute das Bild ziemlich verwirrt an.
»Was zur Hölle?«, murmelte sie dann auch noch und stand auf. Wenige Schritte lief sie zu klein Weasleys Bett.
Vielleicht sollte er auch anfangen, sie beim Vornamen zu nennen? Ginevra. Ginny?
»Ginny«, Hermine hatte wieder ihren Vorhang zur Seite gerissen und rüttelte aufgeregt an ihrer Schulter.
»Was ist den heute schon wieder«, brummte sie verschlafen, schien aber einzusehen, dass Hermine kein Erbarmen kannte.
»Vermehren die sich jetzt oder was?«, kam es verwirrt von ihr, nachdem sie sich aufgesetzt hatte und das Bild in die Hand nahm.
»Der dunkle Geist ist kleiner, aber jetzt ist da dieser hellere Geist. Meist du, er ist das Gegenteil von dem dunklen Geist und bekommt durch positive Gefühle stärke?«
»Was? Hermine ich bin gerade aufgewacht, ich kann jetzt noch nicht mit dir irgendwelche Vermutungen aufstellen«, gähnte sie und ließ sich wieder rückwärts in die Kissen fallen.
Hermine schnaubte.
»Na Dankeschön.«
Dann schaute sie wieder auf das Bild.
»Was machst du nur Malfoy?«
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Secret Ghost [Fanfiction Version]
Fanfiction»Mister Malfoy, Sie befinden sich am Scheidepunkt Ihres Lebens.« Draco liegt seit der großen Schlacht um Hogwarts im Koma. Nicht richtig tot aber auch nicht richtig lebendig. Als Geist muss er beweisen, ob er es wert ist weiter zu leben. Und...