Epilog
Narzissa Malfoy schaute hinab zu ihrem Sohn. So lange beobachtete sie ihn schon und war mehr als froh, dass er es endlich geschafft hatte, sich an Hermine Granger zu erinnern. Sie war so froh, dass sich alles zum Guten gewandt hatte. Ihre Schwester Bellatrix war wieder in der Hölle und konnte Hermine nichts mehr antun. Glücklicherweise hatte es Draco gerade noch rechtzeitig geschafft sich seine Gefühle für sie einzugestehen. Und als er wieder in der Pforte zwischen Leben und Tod landete, hatte es Bellatrix in die Hölle geschickt. Draco war der Anker, der Bellatrix und auch sie selber in der Welt der Lebenden gehalten hatte. Auch sie hatte es wieder in den Himmel getrieben. Aber sie fand es weitaus weniger schlimm als ihre Schwester. Denn hier konnte sie wenigstens auf Draco aufpassen. Als sie gesehen hatte, wie Bellatrix sich an seinen Geist geheftet hatte, war es ihr gerade noch gelungen, sich auch an ihn zu hängen.
Narzissa schmunzelte und streckte sich auf ihrer Wolke. Der Himmel war so, wie sie es sich immer vorgestellt hatte. Dabei hatte sie nicht einmal erwartet, hierher zu kommen. Doch hatte man die Hintergründe ihrer Taten verstanden, ihren Sohn zu schützen.
Jetzt, wo sie wieder ihr Dasein auf den Wolken verbrachte, beobachtete sie Draco fast den ganzen Tag. Sie hatte geweint, als Draco seinen Vater besucht hatte. Ihr Lucius hatte zu viele schlechte Entscheidungen getroffen. Seit dem Tag wanderte ihr Blick auch öfter zu ihrem Mann, der ehrlich zu bereuen schien.
Aber viel lieber begleitete sie Draco weiter durch sein Leben. Als ihr Sohn ihr Grab besucht hatte, kam es ihr so vor, als würde sie seine Anwesenheit spüren. Auch wenn sie wusste, dass dies unmöglich war. Bei seinem Prozess war sie so nervös gewesen und dann so erleichtert, als er freigesprochen wurde. Und dann, als Draco und Hermine sich das erste Mal geküsst hatten. Narzissa hatte sich ihr Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht wischen können. Von da an schien Draco sein zweites Leben zu führen. Und sie war verdammt stolz auf ihn.
Er hatte die Chance erhalten, sein Jahr auf Hogwarts nachzuholen. Hermine war leider nicht mehr zusammen mit ihm auf der Schule, da sie ihr Jahr nachgeholt hatte, als Draco im Koma lag. Aber trotzdem sahen sie sich regelmäßig am Wochenende und ihre Beziehung wurde nur noch stärker.
Während Draco anfing magisches Recht zu studieren, bekam Hermine eine hohe Position im Ministerium.
Zehn Jahre nachdem Draco aus dem Koma erwacht war, hatte er alles erreicht, was Narzissa sich immer für ihn gewünscht hatte.
Er hatte die Frau geheiratet, die er liebte.
Er hatte das ehemals düstere Malfoy Manor in einen Ort voller Leben verwandelt.
Er hatte echte Freunde gefunden. Und das neben Blaise und Pansy ausgerechnet in Harry Potter und Ronald Weasley. Bei Letzterem hatte es zwar länger gedauert aber, seit er mit einer Muggeldame verheiratet war, schien er auch neu aufzublühen.
Und jetzt wurde er auch noch Vater.
Als Draco seinen Sohn das erste Mal in den Händen hielt, flossen bei Narzissa wieder die Tränen. Schwerfällig wandte sie den Blick von ihm ab. Sie schaute zu den anderen Wolken und hing in ihren Gedanken.
Er brauchte sie jetzt nicht mehr. Er hatte seine eigene kleine Familie aufgebaut. So gerne wäre sie als Großmutter ein Teil von ihr gewesen.
Mit Tränen in den Augen schaute sie wieder auf die Erde und ließ ihren Blick auf Lucius fallen. Draco hatte magisches Recht studiert, um seinen Vater aus Askaban zu holen, hatte aber schnell verstanden, dass die Taten seines Vaters zu schlimm waren, als das man ihn früher entlassen konnte. Trotzdem besuchte er ihn noch oft und Narzissa war etwas neidisch auf ihn. Er könnte seinen Enkel in einigen Jahren in den Armen halten, sie würde es niemals können.
Sie ließ ihren Blick wieder auf Draco wandern und musste abermals lächeln. Er strahlte über sein gesamtes Gesicht und drückte Hermine einen Kuss auf die Stirn, die immer noch im Krankenhausbett lag.
Lächelnd schloss Narzissa die Augen und schluckte schwer.
Es war wirklich an der Zeit ihn ziehen zu lassen. Ihr kleiner Draco ist erwachsen geworden und brauchte ihre Hilfe nicht mehr.
Ein letztes Mal schaute Narzissa ihren Sohn und seine Familie an, dann wandte sie ihren Blick für immer ab.
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Secret Ghost [Fanfiction Version]
Fanfiction»Mister Malfoy, Sie befinden sich am Scheidepunkt Ihres Lebens.« Draco liegt seit der großen Schlacht um Hogwarts im Koma. Nicht richtig tot aber auch nicht richtig lebendig. Als Geist muss er beweisen, ob er es wert ist weiter zu leben. Und...