chapter two

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Das sanfte Plätschern des Sees hallte dir angenehm in den Ohren wider, während du genüsslich deine Augen geschlossen hattest und die wärmenden Sonnenstrahlen genossest. Das schöne Wetter hielt immer noch an, weswegen du und Naoko euch letzten Endes dazu entschlossen hattet, zum See zu fahren und euch noch einige Stunden zu entspannen. Während deine beste Freundin losgezogen war, um euch ein erfrischendes Eis zu kaufen, lagst du in der wärmenden Sonne und liest dich von den heißen Strahlen bräunen. Deine dunkle Sonnenbrille schützte deine müden Augen vor der Helligkeit, weshalb du diese schließen und ein kurzes Nickerchen machen konntest, zumindest war es dein Plan gewesen, bis Naoko wiederkommen würde.

Ein leises Gähnen entwich dir, bevor du deine schlaffen Armen hinter deinem erwärmten Kopf legtest und über das peinliche Geschehen von heute Mittag nachdachtest. Dein Magen zog sich unangenehm zusammen, als dir klar wurde, in was für eine missliche Lage du dich befandst. Würde es wohl morgen die gesamte Schule wissen oder würde er dich lieber damit allein aufziehen? Vielleicht solltest du die Sache richtigstellen und die ganze Schuld auf Naoko schieben. Vorerst wolltest du allerdingt nicht weiter darüber nachdenken, strecktest dich einmal gemütlich und warfst die nervigen Gedanken in die hinterste Schublade deines Kopfes, doch das brachte nichts. Kalte Wasserperlen tropften auf deinen warmen Körper, worauf sich eine unangenehme Gänsehaut auf deinem freien Bauch zierte, und du erschrocken aufzucktest. Deine schützende Sonnenbrille nahmst du ab, wobei du jedoch deine schmerzenden Augen zukneifen musstest, da es dir in diesem Moment viel zu hell war. Deine rechte Hand legte sich deswegen über diese, um die Person vor dir besser identifizieren zu können und dein erster Gedanke war natürlich, dass Naoko dich etwas ärgern wollte, doch nachdem du erkanntest, wer vor dir stand, blieb dir dein Herz für einen Augenblick stehen.

»Wieso antwortest du mir nicht, mmh?« Sein arroganter Blick erstach dich förmlich von innen. Für kurze Zeit entwich dir die Luft aus deinen Lungen, bevor du wieder frische einzogst und versuchtest, dich ruhig zu verhalten. »Ich weiß nicht, was du meinst«, logst du ihn an und zucktest kurz mit deinen Schultern, bevor du deine Augen wieder schlosst und hofftest, dass er wieder verschwinden würde, aber da hattest du die Rechnung nicht mit ihm gemacht. Kalte Fingerkuppeln strichen dir über den Bauch, hinterließen ein angenehmes Prickeln und wanderten weiter nach oben. Du trautest dich nicht ihn anzusehen, geschweige denn dich zu bewegen, doch so schnell seine Berührungen anfingen, so schnell hörten sie wieder auf und du spürtest, wie ein leichter Druck verschwand. Er hatte doch nicht etwa? »Ey, spinnst du? Gib' mein Handy wieder her!« Erschrocken sprangst du auf und versuchtest im gleichen Moment ihm dein Smartphone aus der Hand zu reißen, doch ohne Erfolg. Er ging ein Schritt zurück, hob es leicht an und entsperrte es, sodass er Zugriff auf deine Nachrichten bekam.

»Weißt du jetzt, was ich meine?« Kuroo hielt dir dein Handy vors Gesicht und zeigte dir somit seine geschriebene Nachricht, die du vorhin von ihm bekommen hattest. Sein siegessicheres Grinsen umspielte seine Lippe und du konntest den Schalk aus seinen Augen ablesen, als du ihm dein nützliches Gerät aus der Hand zogst und es auf dein Handtuch warfst, auf dessen du vor kurzem noch lagst. »Habe ich überlesen«, murmeltest du peinlich berührt und senktest den Kopf, um keinen Augenkontakt mit ihm halten zu müssen. »Was willst du überhaupt von mir?«, versuchtest du so gut es ging neugierig zu fragen, in der Hoffnung, dass er dir abkaufte, dass du wirklich keine Ahnung von dem hattest, was er nun wollte.

»Ob du dir öfters meinen freien Oberkörper anguckst.«

Du spürtest, wie dir die Farbe aus dem Gesicht wich und sich allmählich eine leichte Röte auf deine Wangen schlich. Wo blieb Naoko, wenn man sie mal brauchte? Du konntest keine richtigen Worte finden und wusstest nicht, ob du nun deine Freundin in die Pfanne hauen oder die ganze Schuld auf dich nehmen solltest. »Ich habe dich nicht beobachtet! Ich fand das Wetter nur so schön und...-die Vögel«, stottertest du vor dich hin, nicktest noch einmal zustimmend und verliest damit deiner Antwort mehr Nachdruck, doch sein wissendes Grinsen entwich immer noch nicht und ein Einfaches »Ist klar«, verließ seine Lippen, bevor er sich umdrehte und zu dem Volleyballfeld lief, von dem er wahrscheinlich gekommen war. Schnell holtest du zu ihm auf, packtest ihm ungeniert am Oberarm und brachtest ihn so zum Stehen.

»Okay, also ich bin keine Stalkerin oder so! Ich habe dich auch nicht beobachtet! Das war eine Freundin von mir und ich habe ihr das Fernglas nur aus der Hand genommen, damit sie damit aufhört. Ich würde sowas nie im Leben machen!« Es war zwar nicht richtig, dass du deine beste Freundin an den Pranger haftetest, allerdings wolltest du auch nicht, dass er so falsch von dir dachte. Du warst schließlich seine Nachbarin und würdest ihn öfter ertragen müssen, als Naoko und außerdem war sie an allem schuld.

»Schieb die Schuld nicht auf andere.« Und mit diesen kurzen Worten drehte er sich um und ließ dich überrumpelt stehen. Du wusstest, dass das Ganze hier noch nicht zu Ende war.

̶s̶t̶a̶l̶k̶e̶r̶ |   kuroo x reader ♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt