chapter ten

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Zwei Tage waren vergangen, seitdem du mit Naoko bei dem Volleyballspiel eurer Schulmannschaft wart. Als ihr euch nach diesem in eine anliegende Eisdiele niedergelassen hattet, redetet ihr noch ein Wenig über deine momentane Situation und Naoko merkte des Öfteren an, dass du doch ganz froh darüber sein konntest, dass der gutaussehende Schwarzhaarige dir Aufmerksamkeit schenkte. Laut deiner besten Freundin war es nämlich nicht einfach, das Interesse von Kuroo zu wecken und viele der Mädchen an eurer Schule scheiterten vergeblich bei diesem Versuch. Dir hingegen war dieses Hintergrundwissen egal, denn wolltest du gar nicht die Aufmerksamkeit des provokanten Kapitäns auf dich ziehen. Es war nun mal ein unglückliches Schicksal gewesen, dass Naoko ihn beobachtete und er dich mit dem Fernglas in der Hand sah.

Du seufztest leise vor dich hin, während du einen kleinen Stein aus dem Weg tratest, der sich auf dem Gehweg verirrt hatte. Seit dem Match hattest du nicht einmal was von Kuroo gehört. Er schrieb dir nicht und auch liefst du ihm nicht zufällig über den Weg, was dich etwas beruhigen ließ und dir somit Zeit verschaffte, deine wirren Gedanken endlich mal zu sortieren. Du warst felsenfest davon überzeugt gewesen, dass dein provozierender Nachbar dir nach seinem Spiel schreiben, dir neckische Sprüche drücken und sich darüber belustigen würde, dass seine persönliche Stalkerin ihm beim Volleyballspielen zusah. Allerdings war nichts davon je aufgetreten. Auch vermiedest du es deinen Balkon zu benutzen, denn die Sorge, dass Kuroo dich bemerken würde, war auch da zu hoch.

Einerseits warst du froh darüber gewesen, dass ihr beiden im Moment keinen Kontakt zueinander hattet. Du wärst nicht so abgeneigt von dem Ganzen, wäre da nicht diese Sache mit dem Stalken gewesen und dies der eigentliche Grund, warum ihr wieder miteinander spracht. Anderseits freutest du dich ein Wenig darüber, dass ihr euch zumindest nicht mehr so ignoriertet wie die letzten Jahre. Ihr beiden habt schließlich damals jeden Tag zusammen im Sandkasten gespielt und kanntet euch dementsprechend auch schon ziemlich lange. Aus diesem Grund stieß dir dein ängstliches Verhalten, dass du gegenüber Kuroo entwickelt hattest, mies auf und du wusstest selbst nicht einmal, woran dies eigentlich lag. Der bloße Gedanke daran, dass dein gutaussehender Nachbar so von dir dachte, brachte dich zwar jedes Mal zum Zweifeln, aber wusstest du eigentlich auch, dass man Kuroo nicht immer ernst nehmen musste. Er machte sich einfach einen viel zu großen Spaß aus dem Ganzen und du nahmst es viel zu ernst.

Du wusstest, dass du etwas ändern müsstest und dir nicht viel aus dem machen solltest, was der stichelnde Kapitän von sich gab. Je mehr du davon abstumpfen würdest, desto schneller würde er das Interesse daran verlieren, dir auf die Nerven zu gehen, das war sicher. Auch würdest du dich nicht mehr so schnell aus der Fassung bringen lassen. Es war schließlich nur Kuroo Tetsurō, niemand, vor dem du Angst haben musstest.

Gedankenverloren strichst du eine lose Haarsträhne hinter dein Ohr, die dir ungeniert ins Gesicht wehte und schultertest deine schwere Schultasche ein wenig höher, die dabei war von deiner rechten Schulter zu rutschen. Heute war Freitag. Du musstest nur noch einen Tag überstehen und könntest dann entspannt in dein verdientes Wochenende starten. Naoko und du hattet euch schon überlegt, dass ihr morgen nochmal zum See fahren würdet und du freutest dich jetzt schon darauf, wenn du daran dachtest. Entspannt am Wasser liegen, die warme Sonne auf dem Körper spüren und einfach die Gedanken ausschalten. Das war genau das, was du im Moment am meisten brauchtest.

Ein zufriedenes Lächeln entwich dir, doch verschwand dieses im nächsten Moment wieder, als dir jemand frech einen Arm um die Schultern legte und dich erschrocken aufzucken ließ. Dein Körper verkrampfte bei dieser unangenehmen Berührung sofort und entgeistert schautest du die grinsende Person an, die dir eindeutig viel zu nah war.

̶s̶t̶a̶l̶k̶e̶r̶ |   kuroo x reader ♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt