chapter three

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Das gleißende Sonnenlicht schien auf die liebliche Erde hinab und erwärmte die einzelnen Gemüter, wobei keine einzige Wolke den strahlendblauen Himmel schmückte, und somit auch kaum Schatten geboten wurde, der als sicherer Schutz vor der Sonne dienen konnte. Nur hinter den faden Backsteinhäuser, die unmittelbar in deiner Nähe standen, konnte man sich verstecken, doch die dreckigen und unhygienischen Ecken wollte niemand besuchen, weswegen du lieber in den prallen Sonnenstrahlen standest und deinen warmen Körper weiter erhitzen liest. Dein kühler Schweiß rann dir misslich deinem glühenden Rücken hinab, bis er an deinem dünnen Hosenbund zum Stoppen kam und dein luftiges Top penetrant an dir kleben ließ. Ein beherzigter Sprung ins kühle Nass wäre nun genau das Richtige für dich, doch nach dem gestrigen Tag konntest du auch gut darauf verzichten. Du wolltest dieser gewissen Person nicht wieder über den Weg laufen, geschweige denn sehen. Nach deinem anstrengenden Schultag wolltest du lieber etwas Ruhe genießen und dich nicht über unnötige Dinge aufregen.

Mit einer gezielten Bewegung stecktest du dir deine Kopfhörer in die Ohren, schaltetest deinen Lieblingssong an und machtest dich auf, um dir eine kalte Erfrischung zu gönnen. Ein Eiskaffee wäre heute genau das Richtige. Passend zum Wetter und mit viel Glück, würdest du dadurch heute etwas Schwung bekommen. Die gestrige Nacht verlief für dich unsanft. Erst brauchtest du Stunden, bis du endlich deinen verdienten Schlaf bekamst und dann wachtest du auch noch ziemlich oft auf, sodass du morgens kaum aus deinem weichen Bett kamst. Zu sehr hingen deine Gedanken an Gestern - der nervenaufreibende Tag war für dich einfach zu viel. Es war dir sichtlich unangenehm, dass Kuroo nun dachte, dass du ihn stalken würdest. Ausgerechnet ihn. Du musstest unweigerlich daran denken, dass ihr als Kinder viel gemeinsam unternahmt. Als Nachbarskinder nicht gerade unüblich. So klettertet ihr viel auf Bäume rum, spieltet auf dem anliegenden Spielplatz und wart beieinander zuhause gewesen und das fast tagtäglich. Du konntest dich auch noch gut daran erinnern, dass du irgendwann nur noch absagen von ihm bekamst, wenn du bei ihm klingeltest, um ihn zum Spielen aufzufordern. Schließlich hatte er irgendwann ein neues Hobby gefunden, dem er sich immer noch mit Leidenschaft widmete. So bekamst du jedes Mal die gleichen Sätze seiner Eltern zu hören.

›Kuroo kam gerade erst vom Training nach Hause‹

›Kuroo ist zu beschäftigt‹

›Kuroo ist nicht zuhause‹

Irgendwann war dir dies selbst als kleines Kind zu unangenehm, dass du alsbald aufhörtest bei ihm vor der Haustür zu stehen und eure damalige Freundschaft somit ein jähes Ende fand. Nach dieser Zeit hattet ihr auch nie wieder richtigen Kontakt zueinander gepflegt. Jeder ging seine Wege und außer ein Einfaches ›Hallo‹, wenn ihr euch saht, kam nicht zustande. Als wärt ihr euch gänzlich fremd geworden. Aber das war okay so. Manchmal vermisstest du die damalige Zeit etwas, aber du konntest auch nachvollziehen, wenn er lieber Volleyball spielte und mit seinen neuen Freunden abhing. Du konntest mit dieser Sportart schließlich nichts anfangen. So ist nun mal das Leben.

Während du noch etwas an die damalige Zeit zurückdachtest, schlendertest du weiter Richtung Café, um dir dein wohlverdientes Getränk zu ergattern. Um diese Zeit war in dem sowieso schon gutbesuchten Geschäft immer viel los. So musstest du dich jetzt schon auf eine ziemlich lange Wartezeit einstellen, doch das nahmst du in Kauf. Danach würdest du nach Hause gehen und dich in dein weiches Bett legen und etwas vor dich hindösen - so dein Plan. Und wenn du Glück hattest, verschwendetest du deine aufkommenden Gedanken nicht weiter an deinen gutaussehenden Nachbarn, der dir gestern schon mit seiner Aktion den Verstand raubte, genauso wie deine beste Freundin. Wenn sie das nächste Mal bei dir zu Besuch kam, würde diese erstmal Balkonverbot bekommen, das war sicher. Das kleine Fernglas hattest du auch schon verschwinden lassen und an einem Ort versteckt, an dem Naoko niemals rankam. Da müsste sie schon ihr eigenes mitnehmen, wenn sie überhaupt eins besaß.

̶s̶t̶a̶l̶k̶e̶r̶ |   kuroo x reader ♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt