Gedankenverloren stacheltest du in deinem lauwarmen Essen rum, während du deinen rechten Arm auf den weißen Tisch abstütztest und gelangweilt deinen schweren Kopf auf deiner flachen Handfläche legtest. Die ersten Schulstunden waren vergangen, ihr saßt in der großen Mensa eurer Schule und aßt zum Mittag. Eigentlich solltest du froh darüber sein, dass der stressige Schultag bald vorbei war, allerdings schwirrten dir wieder viel zu viele Gedanken durch den Kopf und das verärgerte dich. Kuroos Aussage, dass du heute Nachmittag auf ihn warten solltest, saß immer noch tief und um ehrlich zu sein, warst du nicht erpicht darauf, deinen angenehmen Heimweg mit dem provokanten Kapitän zu verbringen.
Seufzend stochertest du weiter auf das lauwarme Fleisch ein, was vor dir auf deinem vollen Teller lag, doch nahmst du keinen Bissen von diesem. Du hattest bis jetzt noch nichts gegessen und irgendwie verging dir der Appetit, als du bemerktest, dass Kuroo und sein Volleyballteam nicht weit entfernt von euch saßen. Die zwei Tage Ruhe taten gut, doch heute bekamst du dafür die volle Ladung ab und egal, ob im Schulflur oder in der Mensa, überall begegnetest du Kuroo und es fiel dir jedes Mal schwer ihn zu ignorieren. Wie auch, wenn er dir jedes Mal entgegen grinste oder dich ungeniert grüßte, sodass du gar nicht anders konntest, als ihn anzuschauen. Dieser Typ brachte dich irgendwann noch ins Grab mit seiner intriganten Art.
»Das Fleisch ist schon tot.« Erschrocken zucktest du auf, nachdem du Naokos spottende Stimme vernahmst und schautest sie an. Du hattest ganz vergessen, dass diese gegenüber von dir saß und so ließt du endlich von deinem Essen ab und legtest deine Gabel zur Seite.
»Weiß ich«, gabst du nur murrend von dir, was deiner besten Freundin ein schadenfrohes Lachen entlockte.
»Da ist jemand wohl wieder in Gedanken woanders«, scherzte sie weiter rum, bevor sie eine einzelne Erbse dir entgegen flippte und dich erbost darüber auf japsen ließ.
»Bin ich nicht!«, jammertest du auch sogleich rum, doch Naoko ließ deine Aussage mit einer abweisenden Handbewegung verstummen.
»Ach, mach dir nichts draus. Würde Kuroo mir so viel Aufmerksamkeit schenken, würde ich auch den ganzen Tag von ihm träumen«, schmunzelte sie vor sich hin und schaute kurz zu dem Angesprochenen. Genervt verdrehtest du die Augen, lehntest dich etwas zurück, bis du die Rückenlehne spürtest und verschränktest angespannt deine Arme vor der Brust.
»Ich träume nicht von dem Idioten«, brummeltest du vor dich hin, doch das entlockte Naoko nur ein leichtes Grinsen und anstatt weiter darauf einzugehen, kam lediglich ein wissendes »Was hat er heute wieder angestellt?«, von ihr.
Ein angespanntes Stöhnen kam dir über die Lippen, bevor du dich einmal kurz strecktest, wodurch vereinzelnd einige deiner Knochen knackten und du dich nach vorne lehntest.
»Er hat mir befohlen, dass ich nach der Schule auf ihn warten soll und wir zusammen nach Hause gehen«, schildertest du ihr die Begegnung von heute Morgen kurz und knapp, bevor du deine Arme auf den Tisch abstütztest und dein Gesicht zwischen deinen beiden Händen vergrubst. »Das kann er vergessen«, murmeltest du noch vor dich hin, worauf du ein leises Kichern deiner besten Freundin vernehmen konntest.
Schön, dass Naoko das ganze so belustigte, für dich war es allerdings nicht zum Lachen.
»Ich bin schon etwas neidisch«, kam theatralisch von der gutgelaunten Braunhaarigen. »Was würde ich dafür geben, wenn Kuroo mich nach Hause begleiten würde.« Sie seufzte melodramatisch auf und kassierte daraufhin von dir nur ein ablehnendes Schnauben, bevor du wieder aufschautest und deine beste Freundin mit eisernen Blicken durchbohrtest.
»Nur zu. Du kannst dir gerne seine dummen Sprüche anhören«, wettertest du vor dich hin, worauf Naoko dich verwundert ansah.
»Ich wäre viel zu sehr von seiner Schönheit gefesselt, dass ich gar nicht hören würde, was er von sich gibt.« Einige Sekunden lang, schautest du sie nur sprachlos an, bevor du fassungslos mit dem Kopf schütteltest.
»Aussehen ist nicht alles«, gabst du daraufhin nur von dir und fragtest dich, was mit Naoko falsch lief. Diese zuckte allerdings nur desinteressiert mit den Schultern, bevor sie sich ein Stück vom Fleisch abschnitt und es sich in den Mund schob.
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̶s̶t̶a̶l̶k̶e̶r̶ | kuroo x reader ♡
Roman d'amourDu wusstest, dass die nächsten Tage und Wochen für dich eine Höllenfahrt werden würden. Nicht nur, dass deine beste Freundin dich in eine unangenehme Lage brachte, nein, dein gutaussehender Nachbar dachte nun auch, dass du eine Stalkerin wärst. Sein...