chapter thirteen

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»Wirst du wirklich nicht auf ihn warten?«, schmatzte sie vor sich hin, worauf du nur angewidert das Gesicht verzogst. Manieren kannte dieses Mädchen auch nicht.

»Ich denke nicht?«, erwidertest du fragend, denn du warst dir immer noch nicht sicher über das Ganze. Würdest du warten, wäre es genau das, was Kuroo wollte und das, was du vermeiden möchtest. Würdest du nicht auf ihn warten, wäre es ziemlich unhöflich von dir und Kuroo würde dir dies wahrscheinlich auch noch vorwerfen. Es war zum Haare raufen.

Naoko schluckte ihr Essen endlich runter und schaute nun skeptisch zu dir. »Warum nicht?«, fragte sie deshalb neugierig nach und verwundert darüber, zogst du deine Augenbrauen kraus.

»Weil ich nicht mit ihm gesehen werden will und seine provokante Art mir in letzter Zeit richtig auf die Nerven geht?«, erwidertest du verwirrt auf ihre Frage, denn eigentlich kannte sie die Antwort darauf doch schon. Deine beste Freundin ließ sich allerdings nicht beirren und schüttelte nur mit dem Kopf. »Das ist doch dumm«, kam auch sogleich von ihr. »Wieso ist es dir so unangenehm, wenn andere euch beiden sehen könnten?«

»Hast du das von damals schon vergessen?«, fragtest du verwundert nach und als du den nichtssagenden Gesichtsausdruck von Naoko bemerktest, dämmerte es dir, dass sie es wirklich nicht mehr wusste. Du seufztest genervt auf. Das durfte wohl nicht wahr sein.

»Damals, in der Schule, als behauptet wurde, dass ich meinen ersten Kuss mit diesem Typen aus der Fußballmannschaft hatte?« Angeekelt über diesen bloßen Gedanken, schauderte es dir am gesamten Körper. Du konntest dich noch gut daran erinnern, wie du ihn auf dem Schulflur nach der Uhrzeit fragtest, weil du dein Handy vergessen hattest und am nächsten Tag Gerüchte herumgingen, dass ihr euch geküsst hättet. Wahrscheinlich wäre das Ganze gar nicht so ausgeartet, wenn er nicht der beliebteste Kerl auf der Schule gewesen wäre. So konntest du dich vor den ganzen eifersüchtigen Mädchen in Acht nehmen, die dir wortwörtlich das Leben zur Hölle machten. Wer auch immer diesen Mist in die Welt gesetzt hatte, du verfluchtest ihn heute noch dafür. Das letzte Jahr an der Schule war dementsprechend nicht das schönste für dich gewesen und seitdem versuchtest du einfach so wenig wie möglich aufzufallen. Noch einmal würde dir das nicht passieren, dafür würdest du schon sorgen.

»Oh..«, fing Naoko an und du bemerktest, wie ihr Hirn am rattern war. »Das habe ich ja total vergessen.« Du nicktest nur und verkniffst dir einen abwertenden Kommentar darüber, dass ihr Gedächtnis wie ein Sieb war und nichts darin haften blieb.

»Deswegen möchte ich nicht, dass sowas nochmal passiert.«

»Aber ist das mit dir und Kuroo nicht ein bisschen anders? Ich mein, ihr seid Nachbarn und kennt euch seitdem ihr kleine Kinder wart.« Dieses Mal warst du diejenige, die kurz innehielt und darüber nachdachte, was Naoko grade von sich gab. Ja, irgendwo hatte sie recht. Es war eigentlich normal, dass ihr beiden miteinander redetet oder auch den Weg nach Hause zusammen bestreiten würdet, aber... »Seine nervige Art ist trotzdem vorhanden.« Und die konnte man sich auch nicht schönreden.

Naoko prustete bei deinem verärgerten Gesichtsausdruck lauthals los, wobei du erschrocken aufzucktest und bemerktest, dass sie alle anderen Schüler, die sich in der Mensa befanden, bei weitem übertönte. So fielen auch sogleich einige Augenpaare auf euch, was dir ziemlich unangenehm war.

Nachdem sie sich endlich wieder beruhigte, wischte sie sich theatralisch eine Träne aus dem Augenwinkel. »Vielleicht mag er dich auch einfach nur und ärgert dich deswegen gerne? Ich meine, wie heißt es so schön? Was sich neckt das...« - »Nein!«, unterbrachst du sie harsch, bevor sie diesen ekelhaften Spruch beenden konnte und bemerktest zu spät, dass du dieses Mal auch etwas zu laut wurdest. Wieder einmal lagen einige Blicke auf euch gerichtet und als du dich etwas nach hinten drehtest, bemerktest du auch Kuroo, der sich sein Grinsen nicht verkneifen konnte. Augenblicklich drehtest du dich wieder um und verfluchtest Naoko dafür, dass sie dich in letzter Zeit so auf die Palme brachte. Eigentlich konnte sie sich mit Kuroo die Hände reichen und sich gemeinsam über dich belustigen.

»Stell dich nicht so an.« Sie seufzte. »Das sollte doch nur ein Witz sein, mehr nicht«, kam schmollend von ihr, bevor sie sich einen Schluck ihres Eistees gönnte. Du hingegen wolltest gar nicht erst über ihren absurden Gedankengang nachdenken, denn Kuroo tat das ganze garantiert nicht, weil er dich so mochte. Es amüsierte ihn einfach nur, dass er ein würdiges Opfer gefunden hatte, dem er auf die Nerven gehen konnte.

»Aber das mal beiseitegestellt. Versuch nicht immer wegzulaufen, sondern lass es einfach auf dich zukommen. Entweder hört er irgendwann auf dich zu nerven und der Kontakt bricht wieder ab oder vielleicht werdet ihr einfach wieder gute Freunde. Wer weiß das schon. Lass die andern reden und mach einfach das, was du für richtig hältst.«

̶s̶t̶a̶l̶k̶e̶r̶ |   kuroo x reader ♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt