everything I ever wanted || Lena Oberdorf FF

Kapitel 10

Ich schaue auf und sehe Obi mit Rookie vor mir stehen. Als sie meine Tränen sieht, kommt sie sofort zu mir auf die Bank und zieht mich in ihre Arme. „Hey, was ist denn los?" fragt sie mich besorgt. Ich schmiege mich an sie und mir laufen wieder ein paar Tränen über die Wangen. Wir sitzen eine Weile so da und Obi streicht mir beruhigend über den Rücken.
Als ich mich einigermaßen beruhigt habe, setze ich mich auf und gucke Obi an. Sie streicht mir mit ihrer einen Hand die Tränen weg und guckt mich dann wieder an. „Möchtest du darüber reden?" fragt sie mich. Ich seufze und nicke dann. „Es ist wegen Jill..." sage ich. „Was hat sie getan?" fragt mich Obi etwas angespannt. Ich schaue sie an und fange dann an mit erzählen. „Wir waren vorhin essen und es lief alles gut, bis ich ein Thema angesprochen habe, was mich beschäftigt hat. Die Stimmung zwischen uns war dann angespannt und wir sind dann zu mir gefahren. Bei mir angekommen, hat sie mich direkt gegen die Wand gedrückt und mich geküsst. Sie wollte mir mein Shirt ausziehen, aber ich habe sie aufgehalten, weil ich einfach keine Lust auf Sex hatte. Dann haben wir uns darüber gestritten und ich hab dann gesagt, sie soll gehen..." beende ich meine Erzählung. „Und du machst dir jetzt Vorwürfe deswegen?" fragt sie mich. „Ja, irgendwie schon..." sage ich und schaue wieder auf den Boden. „Hey, sieh mich an." sagt Obi mit weicher Stimme. Ich schaue zu ihr hoch. „Mach dir niemals Vorwürfe deswegen. Jill muss akzeptieren, wenn du keine Lust auf Sex hast. Und wenn sie dann so reagiert, hat sie dich einfach nicht verdient Liv." sagt sie zu mir und schenkt mir ein kleines Lächeln. Ich ziehe sie in meine Arme. „Danke Obi, das habe ich grade gebraucht." flüstere ich ihr ins Ohr. „Immer." flüstert sie zurück. Wir lösen uns wieder voneinander und mein Blick fällt das erste mal richtig auf Rookie, der seine Pfote auf mein Bein gelegt hat. Ich kraule seinen Kopf, den er danach auf meinen Schoß legt. „Er ist so süüüß." sage ich zu Obi und lächle dabei. „Möchtest du noch mitkommen spazieren?" fragt sie mich. „Ja, sehr gerne." antworte ich und wir stehen beide auf, um weiterzugehen. Auf dem weiteren Weg unterhalten wir uns viel und Obi schafft es, mich zwischendurch zum Lachen zu bringen.
Irgendwann kommen wir in ihrer Straße an und halten bei ihr an. „Magst du noch mit reinkommen oder sollen wir dich schnell nachhause bringen?" fragt mich Obi. Lange brauche ich natürlich nicht zu überlegen. „Ich würde sehr gerne noch mit reinkommen." antworte ich ihr.
Wir gehen zu ihr rein und Obi befördert mich direkt ins Wohnzimmer. „Hast du Hunger?" fragt sie mich, nachdem ich mich auf ihre Couch gesetzt habe. „Ne, nicht wirklich." antworte ich ihr. „Ich hole trotzdem etwas zum Snacken, für den Fall, dass du deine Meinung änderst." sagt sie zu mir mit einem Lächeln und verschwindet in ihrer Küche. Sie ist wirklich eine unfassbar tolle Freundin. Ich weiß garnicht, wie ich ihr jemals für alles danken soll.
Ich mache es mir auf ihrer Couch bequem und Rookie kommt zu mir und legt sich halb auf mich, damit ich ihn streicheln kann. Ich fange natürlich sofort an mit ihm zu schmusen. Er ist einfach so süß.
Nach einer Weile kommt Obi mit einem Obstteller in der Hand wieder zurück ins Wohnzimmer. Sie lächelt, als sie mich und Rookie sieht und setzt sich dann zu uns. „Ich bin wohl abgeschrieben, wenn du da bist." sagt sie und guckt Rookie an. „Scheint so." erwidere ich mit einem Grinsen.
Wir unterhalten uns noch ewig und snacken zwischendurch ein bisschen Obst. Mit Obi fühlt es sich immer so an, als würden wir uns schon ewig kennen. Uns geht auch zum Glück irgendwie nie der Gesprächsstoff aus.
Nach einer Ewigkeit, gucke ich mal auf mein Handy und sehe, dass es schon ziemlich spät. „Fuck, es ist ja schon übel spät." sage ich zu Obi und halte ihr mein Handy entgegen. „Oh, stimmt. Hat sich irgendwie noch garnicht so spät angefühlt." sagt sie und kratzt sich am Kopf. „Ich würde dann auch langsam nachhause. Hab dich schließlich schon lange genug in Beschlag genommen." sage ich und stehe auf. „Nein warte. Du kannst auch hier schlafen. Also, ich meine es ist ja schon dunkel draußen und spät und so...aber nur, wenn du möchtest. Du musst natürlich nicht.." rattert sie auf einmal runter. Ich kann nicht anders, als über ihre Unsicherheit zu schmunzeln. „Ich würde sehr gerne noch bei dir bleiben. Aber ich müsste vielleicht mal duschen.." sage ich. „Du kannst gerne duschen gehen. Ich lege dir Sachen zum schlafen raus." antwortet mir Obi und schenkt mir ein kleines Lächeln. Ich gehe zu ihr und gebe ihr einen Kuss auf die Wange. „Danke Obi, du bist echt toll." sage ich zu ihr und verschwinde dann im Bad. Ich nehme mir schnell ein frisches Handtuch raus und steige dann in die Dusche.
Nach dem duschen trockne ich mich schnell ab und kämme mir meine Haare. Danach lege ich noch meine Sachen zusammen und packe sie dann auf eine Kommode.
Dann trete ich in dem Handtuch gewickelt aus dem Bad und suche Obi. „Den Flur runter und dann rechts." ruft sie mir entgegen, da sie wohl gehört hat, dass ich aus dem Bad gekommen bin. Ich befolge ihre Anweisung und trete in ihr Schlafzimmer. Dort steht Obi mit frischen Sachen in der Hand. Sie guckt mich von oben bis unten an. Ihren Blick kann ich nur leider nicht wirklich deuten. Unbeirrt davon laufe ich auf sie zu und nehme ihr die Sachen aus der Hand. „Dankeschön." sage ich und lächle sie an. „Äh..kein Problem.. Ich gehe dann mal, damit du dich umziehen kannst." sagt sie und geht schnell aus dem Raum. Ich ziehe die Sachen an und hänge dann das Handtuch noch schnell im Bad auf, bevor ich wieder zu Obi ins Wohnzimmer gehe. Diese sitzt dort mit Rookie auf der Couch. „Möchtest du schon schlafen gehen oder noch einen Film schauen oder so?" fragt sie mich, als sie mich sieht. „Wir können gerne noch einen Film schauen, wenn du magst." antworte ich und setze mich zu den beiden auf die Couch. Wir einigen uns auf „Findet Nemo", weil wir beide Disney-Filme einfach so toll finden.
Lange kann ich meine Augen allerdings doch nicht offen halten und so falle ich schon früh in den Schlaf.