𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟐𝟏

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Weitere 2 Tage vergehen indem ich jede Sekunde hoffe, Amir zu sehen. Wieso kommt er einfach nicht zu mir? Jeder war hier außer er. Betrinkt er sich auf Partys? Ich sterbe schon vor Sorgen. Heute ist mein letzter Tag im Krankenhaus. Inzwischen kann ich schon gehen und sogar sitzen. Das essen fällt mir etwas schwer, da ich es schwer runterschlucken kann. Wegen dem ganzen Übergeben. Jetzt bin ich am packen, da mich jemand von zuhause abholen kommt. Ich glaube es ist Agji bin mir aber nicht sicher. Langsam packe ich alles ein, ziehe mir etwas lockeres an und frische mich im Bad auf. Zuhause warten schon viele Bücher auf mich.

Als ich grade mein Handy nehmen wollte, klopfte es schon an der Tür. Perfekt! Schnell mache ich die Tür auf und erstarre. Amir. Er sieht gesund aus. Keine leichte Schatten unter seinen Augen, einen perfekt getrimmten Ziegenbart und natürlich frisierte Harre. ,,Hey" flüstert er und ich erröte natürlich. ,,Hi" ich lächle leicht und nehme meinen kleinen Koffer mit und gehe raus. Er nimmt mir netterweise meinen Koffer ab und wir gehen zusammen zum Ausgang.

Stille. Wir sitzen im Auto und reden nicht. Kein Mucks. Nicht einmal Musik. Wie geht es jetzt weiter mit unserer Freundschaft? Ich schalte bisschen Musik ein und direkt kommt das Lied Bandita. Es erinnert mich wieder an die Zeit, wo wir im Auto zusammen gesungen haben. Ich vermisse unsere Freundschaft jetzt schon. Zitternd drücke ich den Song weg und versuche mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr ich drunter leide. Ein paar Tränen mussten Fließen.

,,Es tut mir leid, Mila"

,,Schon gut" ich schniefe und steige aus dem engen Wagen raus. Während der Fahrt hatte ich das Gefühl, kein Sauerstoff zu bekommen. Er nimmt den Koffer zu sich und bringt es hoch ins Zimmer. ,,Ich werde ins Gästezimmer einziehen" sage ich und nehme alle meine Sachen. Er nickt kurz und geht schnell runter. Es verletzt mich so sehr. Weinend räume ich alles ins neue Zimmer und hole meine Box. Es wird Zeit, einen Tagebucheintrag zu lesen.

Mai 2016

Leona ist nicht mehr da. Sie fehlt mir so sehr, liebes Tagebuch. Jede Sekunde denke ich an sie. Papa ist ausgerastet als er erfahren hat, das sie abgehauen ist. Ich weiss nicht was ich alleine machen soll. Da ich keine Familie oder Freunde habe, muss ich hier durch kommen. Mein Blaues Auge von gestern, erinnert mich daran, wo ich fest stecke. Ich werde bald 15, ich weiss ganz genau was ich mir wünschen werde.

Eine Person, die mich beschützt, liebt und mich nicht ohne Grund schlägt. Gar nicht schlägt . Nur liebt.

Ich schließe das Buch und stecke es tief in meinem Schrank rein. Die Box dazu. Mein vierzehnjähriges ich wär enttäuscht von mir. Ich bin so schwach geworden. Aber ich will doch nur liebe? Jetzt habe ich alles verloren. Mein Zuhause ist nicht bei den Azwer's.

Ich habe kein Zuhause.

,,Mila?" Enis kommt in kleinen Schritten zu mir und setzt sich zu mir auf dem Boden. ,,Wieso weinst du?" fragt er und umarmt mich. Ich heule mich in seinem Armen aus und schluchze mehrmals. ,,Es wir alles gut" schnieft er und streichelt langsam meinen Rücken. ,,Wann? Wie lange noch? Enis das hier ist nicht mein Zuhause" weine ich und entferne mich von seinen Armen. ,,Natürlich ist es dein Zuhause, es ist dein neues Zuhause" ich keuche leise und schaue ihn an. ,,Das warst du schon immer Mila, du bist hier aufgewachsen" ich ziehe meine Augenbrauen zusammen. ,,Ich war noch nie hier" er lacht und steht auf.

,,Es gibt viele Orte an denen du schon warst, du weisst es nur nicht"

Somit verlässt er den kahlen Raum. Was meint er damit? Natürlich weiss ich wo ich überall war? Ich sollte es einfach vergessen und mich an hier und jetzt konzentrieren. An meine Zukunft und an mein Studium. Apropos Studium, ich muss noch lernen. Schweren Herzens stehe ich auf hole meine Bücher und mein iPad. Jetzt kann der Stress wirklich beginnen.

Leider weiss ich, das es erst der Anfang sein wird.

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Ich habe während der ganzen Prozedur, gehofft das Amir in mein Zimmer erscheint. Bullshit. Ich weiss nicht einmal ob er zuhause ist. Außerdem habe ich jetzt Hunger, ich lerne seit Stunden. Ich schaue auch nach Amir nach. Nur weil wir keine Freunde mehr sind, heisst es nicht ihm kein Essen zu machen! Ich ziehe mir meine Leggins und ein T- Shirt an und gehe runter in die warme Küche. Oh. Was macht Amir da? ,,Hallo" sagt er kalt und rührt seine Brokkoli Suppe um. ,,Du weisst schon das da zu wenig Wasser ist?" schmunzle ich und kippe mit einem Glas bisschen Wasser in die Suppe. ,,Danke" seine Mimik bleibt hard. ,,Wieso bist du wach?" fragt er plötzlich. ,,Habe Hunger bekommen" er nickt und nimmt zwei Schüssel aus dem Schrank.

,,willst du auch?" ich nicke und nehme schonmal Löffel und Gläser. ,,Gibt es noch Brot?" frage ich und sehe wie er schon das Brot mitgenommen hat. Schicksal. ,,Danke" ich muss mir ein grinsen verkneifen. Er wusste das ich Brot dazu esse! Ich bin ihm doch nicht so egal! Zusammen setzen wir uns auf Küchenstühle und beginnen zu essen. Ich zerkleinere mein Brot und tu es in die warme leckere Suppe rein. ,,Hast du sie selber gemacht?" er nickt und schlürft. ,,Wow, die ist lecker" er nickt wieder. Seit wann ist er bloß so kalt? Hat eine vom Club keine Zeit für ihn gehabt? Ich muss meine Tränen zurückhalten. Ich will die Zeit zurück, wo wir zusammen viel geredet haben. Schmollend schlürfe ich meine kalt gewordene Suppe zu ende und stehe vor ihm auf. Ich sehe wie er sein Handy auspackt und tippt. Meine Neugierde hält es nicht aus, ich muss sehen wem er schreibt. Ich schleiche mich langsam hinter ihn und sehe auf WhatsApp wem er schreibt.

Kaila

Oh. Ihr Name kommt mir bekannt vor. Ich bin nicht sonderlich überrascht das er einem Mädchen schreibt. Er wird sich nie ändern. Was soll ich dazu noch sagen? Es ist einfach nur enttäuschend. Ich kann es ihm ja nicht verbieten. Es stört mich einfach nur das er anderen schreibt, aber mit seiner besten Freundin Kontakt abbricht! Sauer reise ich ihm sein Handy aus der Hand. ,,Was wird das?" er versucht es zurück zu bekommen doch ich renne ins Bad. ,,Mila mach die Tür auf!" schreit er, doch ich höre ihm nicht zu.

Ich lese jegliche Chats mit anderen Frauen. Jedesmal kullert mir eine Träne runter. Es ist wieder dieses komische Gefühl. Ist es Eifersucht? Es brennt jedenfalls. Ich merke auch wie Kaila sich an ihn ranmacht. Vor allem sehe ich Texte von ihnen, wo sie schreibt wie sehr sie den Sex mit Amir mochte und das sie es gerne wiederholen will. Ein stechender Schmerz breitet sich auf meinem Herz. Ja, ich bin eifersüchtig. Eifersüchtig wie er anderen Frauen schreibt und mir nicht mal hallo sagt. Er WAR mein bester Freund!? Tränen kullern und kullern bis ich höre wie die Tür aufgeht. ,,Gib mir das verfickte Handy!" brüllt er und schließt die Badezimmer Tür. ,,Wieso weinst du?" fragt er, dabei ändert sich sofort seine Stimme. Sie ist wieder lieblich, wie früher. ,,Ich bin enttäuscht, sehr" flüstere ich und näher mich an ihm, damit ich wenigstens hier seine Nähe habe, die ich doch so sehr vermisse. ,,Ich vermisse meinen alten Amir, der mit mir alles geteilt hat, oder den Amir mit dem ich meine ersten Erfahrungen in Freundschaft gesammelt habe." schniefe ich und senke mein Kopf zu Boden. Ich spiele mit meinen Fingern und ziehe an meiner losen Nagelhaut. ,,Ich kann das alles aber nicht mehr, akzeptiere mein neues ich , bitte Mila" ich schniefe nochmal und nicke. ,,Dein neues ich ist also Frauen in Clubs zu entjungfern?" ich lache schelmisch auf., doch er zieht die Augenbrauen zusammen.

,,Das war schon davor so" antwortet er kalt und starrt auf meine -schon- trockenen Lippen. Oh Gott wird mir heiss. Ich spüre sein heißen Atem an meinen Lippen. Seine Hände berühren leicht meine, was mich innerlich explodieren lässt. ,,Wieso redest du nicht, Mila?" ich erstarre an seiner Rauheit.

,,Wieso so schüchtern, huh?"

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UNDDD??

Wer liebt Mila auch so wie ichhh??

.E

𝐒𝐚𝐯𝐞 𝐦𝐞Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt