Weinend versuche ich mit Amir den Platz zu wechseln um selber ins Krankenhaus zu fahren. Er steigt rennend aus und setzt sich nach hinten hin, um sich hinzulegen. Ich merke schnell das er draußen ist um sich zu übergeben. Sofort steige ich aus dem Auto aus und helfe ihm beim übergeben, also ich halte seinen Kopf nach hinten, wie es meine Mutter immer tat. Ich schüttle kaltes Wasser auf meine Hand und legte sie auf seiner Stirn. ,,fuck" er übergibt sich noch einmal und schaut zu mir hoch. ,,Danke"
,,Wir müssen nicht mehr ins Krankenhaus mir gehts wieder gut" ich schüttle sofort den Kopf. ,,Keine widerrede!" er schüttelt den Kopf. ,,Nein wirklich ich musste mich nur entleeren, alles gut" ich sehe schon wie er wieder normal atmet und er nicht mehr so blass ist. ,,Okay, aber wieso hast du dein Asthmaspray nicht dabei?! Seit wann hast du überhaupt Asthma!" sage ich streng und setze mich ebenfalls nach hinten und schließe die Tür. ,,Weil ich es vergessen habe, mein Spray ist Zuhause" ich funke ihn wütend an. ,,Ab heute trage ich es rum und du bleibst an meiner Seite!" er lächelt kurz und zieht mich in seinen Armen. ,,Tut mir leid, ich war so unter Stress dir den Ring zu suchen" ,,Wieso entschuldigst du dich?" ,,Weil ich weiss das du Emethophobie hast" ich lächle leicht und schüttele den Kopf. ,,In diesem Moment habe ich meine Angst vergessen" ich spüre sein kleinen Kuss auf dem Kopf und kreische innerlich. ,,Versprich mir du wirst nie wieder mehr deine Gesundheit für mich riskieren!" er brummt nur und schmiegt sich an mich ran. ,,söz!" wieder ein brummen. ,,Amir söz!" er antwortet nicht. Idiot.
Wir liegen bestimmt seit Minuten in unseren Armen. Doch es tut mir gut. Es beruhigt meine Seele. Eine Umarmung ist wie eine Medizin, die mich heilt. Vor allem wen sie von Menschen kommen, die man gerne hat. ,,Amir?" keine Antwort. Ich höre nur ein leises Schnarchen. Oh. Er ist eingeschlafen. Wie süß. Ich lege ihn langsam auf die Gesamte Rückbank hin, sodass er es ein bisschen gemütlich hat. Ich nehme die kleine Tüte mit meinem Ring auf meinem Schoß und lächle. Er hat seine eigene Gesundheit geschädigt, um mir den Ring zu holen. Ich kann es kaum glauben das ein Mensch sowas für mich macht. So ein Gefühl ist schön. Sofort setze ich den Ring an meinem Finger.
Ohne Musik fahre ich los, da ich Angst habe Amir damit zu erschrecken. Ich fahre nachhause ich glaube nicht das ich auf die Party gehen werde. Ich werde niemals Amir alleine lassen, wen er krank ist. Bis jetzt hat er sich nicht nochmal übergeben. Wer weiss ob er es nochmal tun wird. Ich fahre in die Garage und versuche gut zu parken was mir gelingt. Ich bin noch kein richtiger Fahr Profi. ,,Aufstehen" rufe ich leise. Er erwacht und schaut mich panisch an. Direkt öffnet er die Tür und übergibt sich. Ich renne auf ihm zu und halte wieder seine Stirn. Er haltet meine Hand und kotzt den ganzen Boden voll. ,,Amir!" höre ich Enis und Amaya als sie auf uns zu kommen. ,,Asthmaspray!" sage ich und sehe Amayas glasigen Augen. Oh man, was ein blöder Tag. Ich sehe wie Enis auf Amir zu kommt und ihm was ins Ohr flüstert. Amir nickt erschöpft und legt sich auf meinem Schoß hin. Als Amaya zurück kommt erstarrt sie. Enis schaut sie nur grinsend an. Ich verstehe nichts. ,,Wir müssen definitiv reden Mila" ich nicke benebelt und Amir steht auf. ,,Brauchst du noch etwas?" er schüttelt müde den Kopf und nimmt sein Asthmaspray ein. Mein armer Amir. ,,Soll ich mitkommen?" frage ich nach, doch er verneint es nett und geht alleine ins Haus rein. Ich nehme den Gartenschlauch und wasche das übergebene Weg. ,,Dankeschön Mila" sagt Amaya und führt mich ins Haus. Wir setzen uns ins warme Wohnzimmer wo Anna und Agji sind. ,,Hallo Mila!" sagen beide und umarmen mich. ,,Amir gehts schlecht, ich sollte zu ihm hoch" sage ich voller Sorge doch sie schütteln schnell den Kopf. ,,Er braucht ruhe, er hatte einen Asthma Anfall" sagt Amaya und legt sich hin. ,,Was ist passiert?" ich setze mich neben Enis aufs Sofa hin. ,,Wir waren normal shoppen und er ist zu viel gerannt bei der Hitze er konnte nicht mehr gut atmen, Minuten später hat er sich übergeben." Anna nickt verstehend. ,,Hört sich nach Sonnenstich an" sagt sie. Oh Gott wegen mir! ,,Es ist meine Schuld" ich merke wie Tränen hoch steigen. ,,Nein, er ist einfach ohne Pausen rumgerannt und hat kein Wasser getrunken" ich schniefe leise und nicke traurig. ,,Es ist fasziniert sie sich Amir verändert hat" sagt Agji und lächelt mich an. ,,Ja, er lag sogar auf ihrem Schoß! Sie hatte ihre Hand auf seiner Stirn!" sagt Amaya und lächelt auch. ,,Er hat es immer gehasst wen jemand bei ihm war, er wollte immer alleine sein" sagt Enis. ,,Du hast ihn echt verändert" ich lächle verlegen und erröte wie eine Tomate. ,,Ich hoffe im Guten" sie lachen und nicken. ,,Natürlich" innerlich kreische ich vor Freude. Wir hören von oben ein leises rufen nach mir was und alle lachen lässt. ,,Ich sollte mal hoch" sie nicken. Ich gehe die Treppen rauf und sehe Amir auf seinem Bett liegen. Ich habe noch eine Schüssel mitgenommen, damit er nicht so oft aufs Klo rennen muss. Er nickt dankbar. ,,Ist es okay wen ich dich umarme?" fragt er was ich natürlich bejahrte. ,,Komm her du großer Kuschelbär" er brummt angeekelt und umarmt mich. Wir liegen umschlungen in seinem Bett was komisch klingt.
,,Wie lange muss ich noch aushalten?" frage ich nach Minuten. Er lächelt nur und entfernt sich. ,,Wie geht es dir?" ,,Gut dir?" ,,Auch danke" wir prusten und ich lege mich normal hin. ,,Ich werde nicht auf die Party gehen" sage ich. ,,Wieso?" er schaut zu mir rüber. ,,Weil ich für dich da sein will" er öffnet leicht seinen Mund und nickt. ,,Du musst nicht hier bleiben, du kannst gehen" ich schüttle stur den Kopf, was ihn schmunzeln lässt. ,,Ich mag deine Sturheit" er nimmt eine Strähne und tut sie hinter meinem Ohr rein. Wieso ist mein Mund auf einmal so trocken? Ich schlucke. ,,Echt?" Was anderes ist mir nicht eingefallen als so blöd zu antworten? ,,Nicht nur das Mila" er schaut mir tief in die Augen doch es fühlt sich an, als würde er mir in meine ertrunkene Seele reinschauen. Verlegen setze ich mich hin und schaue weiterhin in seine Augen, die mir vieles verraten. Sie verraten schmerz. Schmerz von dieser Welt. Schmerz, die nur eine Person heilen kann. Die braunen Augen scheinen nicht mehr, wie am Anfang.
Wie tief ist Amir gesunken, dass seine Augen nicht mehr strahlen?
Was hat er bloß? Was verheimlicht er vor mir? ,,Sag es mir" flüstere ich. ,,Was meinst du?" sagt er verwirrt. ,,Wieso sagst du mir nicht, was dich so bedrückt?" er erstarrt kurz und schüttelt den Kopf. ,,Mich stört nichts?" ,,Doch, wieso sind deine Augen dunkel?" ohne eine Reaktion legt er sich schlafen. Was ist bloß los! Ich vermisse den strahlenden Amir.
Es ist nicht mehr wie früher.
Es verletzt mich so sehr, dass er mir nicht sagen will was ihn so beschäftigt.
________________
Was denkt ihr beschäftigt Amir so sehr?
Emethophobie = Angst vor Erbrechen
![](https://img.wattpad.com/cover/354107442-288-k687722.jpg)
DU LIEST GERADE
𝐒𝐚𝐯𝐞 𝐦𝐞
Romance„Ein Blick von ihm reicht mir, um in seine ertrunkene Seele reinzublicken." ----- Mila, eine wunderschöne Frau mit einer Tragischen Vergangenheit, lernt einen Mann kennen der ihr Leben positiv verändert. Doch heilt er ihre Wunden? Was verbirgt sic...