Chapter Twenty-Nine

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» Was eine abgefuckte Scheiße

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» Was eine abgefuckte Scheiße.« Raven rubbelt sich über den Buzzcut. » Unsensibel, wenn ich jetzt sage, dass ich es gewusst habe?«

Ich werfe ihn einen ein eindeutigen Blick zu.

» Okay, was gedenkst du jetzt zu tun? Hörst du ihr zu oder tust du jetzt einfach so als wärst du nicht in sie verliebt?«

Ja, das war eine gute Frage. Alles in mir will, dass es eine gute Erklärung gibt. Wyn würde eh immer sagen, dass sie für gar nichts konnte. Doch war das wirklich so? Gut möglich, dass sie keine Hilfe holen konnte, weil sie ihr Handy verloren hatte, das verstand ich ja noch, aber er wurde alleine dort gefunden. Wo war sie? Und wieso hatte sie mir nichts davon erzählt? Ich habe sie des öfteren gefragt und sie hielt es nicht für nötig es nur anzuschneiden. Natürlich hätte ich meine Verbindungen geknöpft, wahrscheinlich wäre ich genauso ausgeflippt, vielleicht etwas weniger. Doch so?

» Vielleicht verschweigt sie mir noch mehr und beim nachten Anruf ist wirklich jemand wegen ihr gestorben«, sage ich. » Ob ich ihr da zuhöre oder nicht macht keinen Unterschied.«

» Doch macht es.« Mein bester Freund reibt sich über die Brust, als müsste er etwas unterdrücken.» Ich sags dir mal so: Wenn du ihr zuhörst, wird sie dir erklären was passiert ist, du kannst sie fragen ob nochmal sowas vorgefallen und ich bin mir sicher, dann würde sie dir es entweder erzählen oder sagen, dass sie es nicht könnte, dann hast du eine Antwort. Wenn du nicht mit ihr redest und sie ignorierst, tust du dir selbst und ihr auch weh, für was? Deinem Cousin geht es gut und ich denke nicht, dass wenn sie mit ihm in dem Haus war, sie diejenige war die das Feuer gelegt hat, sondern auch fast hätte drauf gehen können. Du liebst sie-«

» Ich liebe sie nicht. Sie hat mich angelogen.«

Er legt den Kopf schief, schaut mich einen Moment mit seinen grünen Augen an, als ich schon zurückrudere, weil ich weiß, dass es Schwachsinn ist.

» Okay ich liebe sie, aber ändert nichts an der Tatsache.«

So sehr ich sie hassen wollte. Die ganze Zeit damit verbracht habe gegen einen fremden Menschen diesen Groll zu hegen.. Ich konnte das nicht auf Emilia übertragen. Nicht komplett. Es war mehr die Tatsache, dass sie es mir verschwiegen hatte, als dass sie Wyn beinah auf dem Gewissen gehabt hätte.

» Es ändert viel. Entweder bist du sauer auf sie wegen Wyn oder weil sie nichts gesagt hat. Und wie du gerade gut zum Ausdruck gebracht hast, ist es das zweite. Das kann man richten, also-«

» Sie hat dicht gemacht. Es war so... ich habe noch nie jemanden so kalt werden sehen, als würde das alles gar nichts mit ihr machen.«

» Vielleicht hat sie das getan, weil es ihr etwas ausgemacht hat und sie nicht wusste, wie sie sonst nicht die Beherrschung verlieren sollte. Du hast sehr harte Dinge gesagt.«

Das hatte ich. Und im Nachhinein schäme ich mich dafür, dass ich so persönlich gewesen war. Aber ich dachte das wirklich. Wollte sie wirklich so sehen, als wäre das alles ein abgedrehtes Spiel, aber das war es nicht. Alleine bei dem Gedanken, dass sie gar nicht in mein Leben getreten wäre, hätte sie es gewusst, wurde ich verrückt.

Weil ich sie in meinem Leben haben wollte. Weil ich sie verdammt nochmal liebe, aber keine Ahnung habe, wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Wyn liebt sie, seit Jahren. Wer bin ich um ihm das einfach kaputt zu machen? Emilia hatte gesagt, sie mochte ihn, also konnte sich da ja etwas entwickeln. Sie hat es selbst gesagt, mit mehr Zeit.

» Ich werde mit ihr reden, wenn sie zurück ist, aber wir werden nicht mehr zusammenkommen.«

» Sie will nichts von deinem Cousin, man Connor, versteh das doch mal. Hast du ihr einmal nur ins Gesicht geschaut? Dieses Mädchen ist verrückt nach dir. Sie würde jetzt niemals zu ihm rennen.«

» Vielleicht mit der Zeit-«

» Hör auf mit dem Quatsch. Du weißt genau, dass ich recht habe. Dieses Mal kannst du wenigstens auf mich hören.«

Ein lautes Klopfen reißt uns raus. Ich gehe an die die Tür. Shuka tritt von einem Bein aufs andere, während sie auf ihr Handy starrt.

» Was?«, frage ich schroffer als beabsichtigt. Shuka zuckt vor mir zurück und schaut mich an als wäre ich verrückt geworden.

» Ich.. ich... ich kann Emilia nicht finden und ein Teil ihrer Sachen ist weg und sie geht nicht ans-«

» Sie ist in Rosewood.« Ich schaue auf die Uhr. » Jedenfalls sollte sie jeden Moment dort ankommen.«

Shuka lässt die Schultern hängen. » Oh. Was ist passiert?«

Ein starker Arm schlingt sich um meinen Hals. » Schlechter Zeitpunkt. Ich kann dir aber gerne beim Abendessen erklären, was passiert ist.« Raven grinst sie anzüglich an.

Shuka schaut ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. » Bevor das passiert, erfriert die Hölle.« Dann schaut sie mich wieder an. » Alles in Ordnung bei dir?«

» Alles bestens«, bringe ich hervor. Sie runzelt die Stirn.

» Allen gehts gut.« Raven schiebt sich vor mich, drängt mich zurück ins Zimmer. » Du kannst ruhig deine Nase wieder in ein Geschichtsbuch stecken.«

» Wenigstens lerne ich für meinen Abschluss.« Sie winkt über Ravens Schulter zu. » Wir sehen uns, Con.«

Raven schließt sie Tür.

Ich werde sie nicht nicht sehen können. Emilia meine ich. Ich musste ja unbedingt unseren Freundeskreis miteinander verknüpfen.

» Was ist das da zwischen dir und Shuka?«

» Was soll da sein? Ich erlaube mir einen kleinen Spaß.«

» Und verteidigst sie.«

Er macht eine wegwerfende Handbewegung. » Ich weiß, ich habe keinen guten Umgang mit Frauen, aber ich mache sie nicht runter. Und das mit Liam, hätte ich mitbekommen was er zu Emi gesagt hat, hätte ich ihm schon längst in die Fresse geschlagen. Zorya hätte ich auch verteidigt. Das liegt einfach daran, dass sie jetzt zu unserem Kreis gehören.«

» Ja, ich glaub dir jedes Wort, du Wolf.«

» Das solltest du tatsächlich. Und jetzt sieh dir was ordentliches an, wir gehen an den Strand.«

Selbst das Wasser hilft mir nicht auf klare Gedanken zu kommen. Ich dachte an Emilia, an unser erstes Date, an den Abend mit unseren Freunden am Strand. Ihre Reaktion auf das Lagerfeuer. Ich hätte es wirklich wissen müssen, es waren so viele Anzeichen da, aber ich konnte Emilia einfach nicht mit dieser Person, die ich in meinem Kopf geformt habe verbinden.

Und jetzt ist alles so verzerrt, weil ich nicht mehr was wie ich überhaupt von ihr denken sollte.

» Willst du dich ablenken?« Raven nickt hinter mich. Ich drehe mich um, erblicke zwei junge Frauen im Bikini. Aber es konnte mir nicht egaler sein. Ich schaue sie nicht einmal richtig an, bevor ich mich wieder zu Raven drehe.

» Wir haben nicht Schluss gemacht.«

» Ach nein, du hast ihr nur gesagt, dass sie hätte lieber sterben sollen, richtig. Wie konnte ich das verwechseln. Außerdem meintest du vorhin dass ihr nicht mehr zusammenkommt.«

Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen. Der war wirklich nicht nötig. Ich kann nur hoffen, dass Emilia weiß, dass ich das nicht wirklich so meinte. Dass es unfair und scheiße von mir war, aber ich ihr das niemals wünschen würde. Trotzdem war ich ihr eine Entschuldigung schuldig. Selbst wenn ich hin und her davon gerissen bin. Ein Teil von mir sehnt sich nach ihr. Ein anderer Teil will sie am liebsten nie wieder sehen, weil ich nicht weiß ob sie mir noch mehr Dinge verschweigt.

» Selbst wenn wir jetzt nicht mehr zusammen sind, würde ich das nicht tun. Das weißt du.«

» Darf ich trotzdem?«

Ich seufze, mache eine wegwerfende Handbewegung. » Mach was du nicht lassen kannst.«

Ich hatte ihn angerufen, weil ich mit jemanden reden wollte, dass hatte ich getan und jetzt konnte ich alleine sein. Wir verlassen das Wasser. Er geht rüber zu den Frauen, ich trockne mich ab und gehe zurück auf den Campus.

FireliesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt