Kapitel 18🦭

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Yoona saß auf dem Gästebett, auf dem ich schlafen würde, als ich in einer von ihr geliehenen Jogginghose und einem T-Shirt durch die Tür kam.

Sie hatte mich trotz meines Tranceartigen Zustand dazu überreden können mich abzuduschen, mein Gesicht zu waschen und die Zähne zu putzen.

Eigentlich wollte ich nichts anderes, als mich ins Bett legen und nie wieder aufwachen, denn dann musste ich mich früher oder später allem stellen und dazu war ich noch nicht bereit und ich bezweifelte, dass ich je dazu bereit sein würde.

Doch ich wollte Yoonas Gastfreundlichkeit nicht mit Füßen treten, in dem ich ihr sagte, was ich dachte. Stattdessen ließ ich mir Klamotten von ihr geben und beobachtete, wie sie mir Handtücher, Waschlappen und eine neue Zahnbürste rauslegte und anschließend zeigte, wo im Schrank ihre Waschcreme stand und ließ mich dann alleine. In der Zeit hatte sie das Gästebett bezogen und hatte mir ein Glas und eine Karaffe mit Wasser auf den kleinen Glastisch, der als Nachttisch fungierte gestellt.

"Willst du über das sprechen, was passiert ist?" Sie musterte erste mein Handgelenk und dann meine Wange.

Ich schüttelte den Kopf und setzte mich auf das Bett. "Es ist schlimm genug, dass du mich hier schlafen lassen musst." Meine Stimme klang bitter.

Yoona verdrehte die Augen. "Ich muss gar nichts. Auch wenn Jimin theoretisch vielleicht so etwas wie mein Boss ist- was genau genommen nicht mal stimmte. Er ist nicht derjenige der mit anstellt- Jedenfalls, hätte ich Jimin trotzdem sagen können, dass er sich einen anderen Deppen suchen sollen, der mitten in der Nacht 45km irgendeine Fremde abholen geht-"

"Es tut mir leid, dass-"

Yoona hob eine Hand und ließ mich verstummen. Ich seufzte, sagte aber nichts mehr.

"Jimin ist ein Freund von mir und er war krank vor Sorge, als er anrief."

"Das wollte ich nicht-" Gewissensbisse nagten an mir. Jimin hatte wirklich besseres zu tun, als sich um mich Sorgen zu machen. Doch Yoona unterbrach mich erneut.

"Mach dir keinen Kopf. Ich habe das gerne gemacht. Das einzige, was ich daran bereue ist, dass ich Kwon nicht die Meinung sagen konnte und ich glaube, ich kenne noch nicht mal die Spitze des Eisbergs."

Ich schüttelte den Kopf: "Nicht mal annähernd, nein." Ich fuhr mir durchs Gesicht. Wie hatte ich es nur so weit kommen lassen?

"Wenn du es nicht möchtest, werde ich Jimin nichts sagen." Yoona lächelte sanft und mit diesem Lächeln brach etwas mit mir und zum unzähligsten Mal für heute begann ich, zu weinen.

„Ach Maus." Yoona seufzte und ließ zu, wie ich mich an sie lehnte und einfach weinte, bis ich stockend erzählte. Stück für Stück, all die Diskussionen, Streite mit Kwon, die Unfälle, wie er sie nannte, die vielen Malen bei denen ich meine Beziehung gegenüber meinen Freunden oder meiner Familie verteidigen musste. Yoona saß einfach nur da und hörte mir zu. Sie verurteilte mich nicht oder kommentierte meine Geschichte. Stattdessen hörte sie mir aufmerksam zu und das war genau das, was ich brauchte. Nachdem ich fertig war, ging Yoona spielend leicht in andere Themen über und erzählte mir von ihrem Leben, ihrer Arbeit mit den Jungs, ihrer Familie, dem Hund ihrer Eltern. Ich weiß nicht wie lange wir so da saßen. Doch irgendwann war ich eingeschlafen und Yoona hatte das Gästezimmer verlassen.

Die Tür hatte sie, wie ich später sah, angelehnt und die kleine Nachttischlampe angelassen, damit ich sah wo ich war, wenn ich aufwachte.

*

Als ich am nächsten Morgen aufwachte hörte ich Yoonas Stimme aus dem Wohnbereich tönen.

„Jimin, ich habe versprochen nichts zu sagen, aber ich schwöre bei Gott..." Sie klang aufgebracht. Ich drehte mich auf den Rücken und fuhr mir durchs Gesicht. Langsam ließ ich die Erinnerungen von gestrigen Abend auf mich einwirken und schloss die Augen.

Serendipity (A BTS Jimin Fan-Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt