Kapitel 41

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Das Klingeln meines Handys ließ mich aufschrecken. Müde setzte mich auf und nahm den Anruf an.
„Hallo?"

„Hey, bist du auf dem Weg? Ich habe nichts von dir gehört, seit ich dir geschrieben habe, dass wir zwei Stunden Verspätung haben und wir sind gerade auf dem Weg zur Visa Kontrolle."

„Oh- ehm ja- ich habe deine Nachricht gesehen. Ich bin auf dem Weg." Mein Stimme war nicht mehr als ein müdes Kratzen. Ich strich mir durchs Haar und setzte mich auf.
Jimin war gestern Nacht noch spontan vorbeigekommen und so kam es, dass wir bis 5 Uhr morgens in meinem Apartment saßen und redeten und uns küssten und Wein tranken und durch meine Küche tanzten. Ich weiß nicht wann Jimin gegangen war, doch er hatte seinen Pullover von gestern ordentlich zusammen gefaltet und auf meinen Schreibtisch gelegt. Das tat er immer, wenn er ging. Er ließ mir einen seiner Pullover da und so kam es, dass sich einige seiner Pullover in meinem Schrank angesammelt haben.
„Ich sollte in 10 Minuten da sein." Ich strich über den Stoff des Pullovers. „Ich bin im Bus zum Flughafen-"

„Okay. Bis gleich." Ruby legte auf.

„Fuck." Ich fuhr mir durch die Haare und sprang dann auf. „Fuck, fuck, fuck." Ich hängte mein Handy, das bei 22% war, ans Ladekabel und schlüpfte dann aus dem T-Shirt, das ich getragen hatte. Ich zog frische Unterwäsche aus dem Schrank und schlüpfte schnell in eine locker sitzende ausgewaschene Bluejeans und zog den Pullover den Jimin mir da gelassen hatte.
Dann rannte ich ins Bad und wusch mein Gesicht, sodass mich weder die verwischte Wimperntusche noch der verschmierte Lippenstift verraten konnte.
Mein Haare sahen nicht besser aus. Mein Locken waren völlig krause und aufgepufft. Sie zeugten davon wie Jimin seine Hände in meinen Haaren vergraben hatte oder immer und immer wieder hindurchgefahren war. Fluchend bürstete ich meine Haare und flechtete sie dann mit flinken Bewegungen. Ich deckte die dunklen Ringe unter meinen Augen ab und putzte mir dann schnell die Zähne. Während ich das tat packte ich meine Tasche und wusch die Weingläser von gestern so gut es geht aus und ließ jegliche andere Beweise dafür, dass ich die vergangene Nacht nicht alleine verbracht hatte, verschwinden.
Dann lief ich schnell zurück ins Badezimmer, stellte meine Zahnbürste zurück, schnappte meine Kopfhörer von der Kommode neben der Apartmenttür und rannte die Treppen herunter.

Ich kam schließlich rechtzeitig am Flughafen an, allerdings nur so, dass ich mich kaum auf einer der Bänke niedergelassen hatte, als Alice, Ruby und Gracie mit einem freudigen Quietschen aus der Glastür traten und in meine Richtung rannten. Ich schlang ebenso euphorisch die Arme um Ruby und stolperte dann etwas zurück als Gracie und Ali sich ebenfalls an uns hängten.

„Wir haben dich soooo vermisst, Goldie!!" Gracie ließ als erste von mir ab und hüpfte freudig auf und ab. „Gott ich freu mich so, dass das geklappt hat!"

Ali beobachtete Gracie amüsiert und zog mich dann nochmal in eine feste separate Umarmung.

„Wie war euer Flug?" fragte ich schließlich als sie schließlich von mir abließ.

„Bis auf die Verspätung ganz in Ordnung. Keine quietschenden oder schreienden Kinder und der Großteil der Leute hat sowieso geschlafen, weil wir so spät losgeflogen sind." Gracie zuckte mit den Schultern und musterte mich dann. „Wie geht es dir?"

„Gut." Ich schmunzelte. „Ich war gestern noch super lange wach, um meine Notizen für die Uni vorzubereiten und vorzuarbeiten, damit ich möglichst wenig machen muss, während ihr hier seit. In Südkorea ist leider kein Feiertag."

„Ich habe mich schon gewundert, ob das Concealer unter deinen Augen ist." Ali grinste leicht. Ihren aufmerksamen Augen entging nichts. Ich kannte wenige Menschen, die so clever wie Alice waren. Sie las Menschen wie andere ein Bilderbuch und es war manchmal fast schon gruselig wie ihr rein gar nichts entging. Ich würde mich hüten müssen, mich nicht zu verraten.

Serendipity (A BTS Jimin Fan-Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt