N I K O L A I
Ich sitze gerade wieder mit meinem Glas Vodka auf dem Sofa im VIP Bereich des Clubs, während die laute Musik von der Disko in meine Ohren dröhnt. Doch trotz der lauten Kapelle kann ich an nichts anderes denken, als den Kuss, den ich gestern mit Elena hatte.
Ich will sie nochmal treffen. Ich muss. Sonst würde ich noch verrückt werden. Ich kann es kaum erwarten, sie wieder zu sehen. Sie wieder in meinen Armen halten zu können. Sie wieder zu küssen. Und sie wieder durch zu nehmen. Das im Club war natürlich nur zur Aufwärmung. Das war erst der Anfang.
Sie wird mir gehören, und ich werde sie ganz bestimmt nicht jemand anderem gewähren. Vorallem nicht diesem Typen, den ich mit ihr vor ein paar Tagen an der Bar gesehen habe. Alleine mit ihr.
Als ich gesehen habe, wie er sie vor meinen Augen geküsst hat, war ich bereit zu morden. Wie kann er es wagen sie so anzufassen? Scheiße, wenn ich wieder daran denken muss, könnte ich genau so gut Amok laufen.
»Was guckst du denn wieder so griesgrämig?« Ich blicke zu meiner rechten und sehe einen genervten Damien auf dem Sessel sitzen, der mich irritiert anschaut.
Und das war, als ich bemerke, wie fest ich das Glas in meiner Hand halte, also lockere ich den Griff, und stelle es auf dem Tisch vor mir ab. »Was willst du jetzt wieder, Arschloch?«, frage ich genervt.
»Jetzt bist du sauer auf mich? Du warst doch derjenige, der mir keine Sekunde lang zugehört hat, weil du zu sehr damit beschäftigt warst, tag zu träumen.«, sagt er beleidigt. »Nerv nicht.«, spreche ich und lehne mich am Sofa zurück.
»Dann halt nicht.«, wimmert er, und lehnt sich ebenfalls in seinem Sitz zurück. »Aber — «, »Damien«, warne ich ihn. »Ich hab doch nur eine Frage.«, nörgelt er. »Ich bin ganz Ohr.«, antworte ich sarkastisch, weil ich mir irgendwie schon denken kann, dass da nichts gutes bei rauskommen würde.
»Was ist jetzt eigentlich mit Elena?«, fragt er. »Was soll mit ihr sein?«, »Na, wie wird es weitergehen? Der Typ von der Bar hat sie geküsst! Das kannst du doch nicht auf dir sitzen lassen!«, meckert er. »Glaub mir, das werde ich nicht.«, antworte ich.
Und ich meine es ernst. Ich werde schon bald etwas unternehmen. Arabella hat ein paar Informationen über ihn für mich herausgefunden. Scheinbar ist sein voller Name Nathan Williams. Er arbeitet an der gleichen Bar wie Elena. Toll.
Vorteilhaft war das ganz und gar nicht. Im Gegenteil. Es ist echt beschissen. Denn das würde heißen, dass sie sich jeden Tag sehen würden.
Ich spüre, wie ich die Zähne zusammen beiße. Ich muss an etwas anderes denken, bevor ich noch Dinge tun würde, welche ich später bereuen werde.
Und damit meine ich nicht, ich würde im nachhinein Mitleid mit Nathan haben. Ich meine damit, dass Elena mich für den Rest ihres Lebens hassen würde, wenn ich ihm etwas antun würde.
Ich nehme noch einen letzten Schluck aus meinem Glas, bevor ich es zurück auf den Tisch stelle, und durch die Tanzfläche stampfe, um den Club zu verlassen. »Nikolai?«, ruft Damien mir nach, doch ich ignoriere dies und gehe einfach weiter.
Draußen in der nähe des Parkplatzes angekommen, lehne ich mich an ein Gitter, welches ein paar Meter entfernt des Clubs ist, und versuche mich zu beruhigen.
Die laute Musik des Clubs kann man bis nach draußen hören, was die Sache nicht erleichtert. Ich schließe also einfach die Augen, und versuche an nichts anderes zu denken als an sie.
Das fällt mir nicht sonderlich schwer, denn sie ist sowieso seit Jahren die einzige Konstante in meinem Leben. Durch sie gelingt es mir einen klaren Kopf zu kriegen. Sie lässt all meine Sorgen im nu verschwinden. Ich verdiene sie einfach nicht.
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Dangerous Cravings
Teen FictionZurückgelassen von ihren Eltern hat die junge Elena Davis nur noch ein Ziel vor Augen. Nämlich ihren kleinen Bruder, Joey, zu beschützen, denn er ist schließlich das einzige, was sie noch hat. Sie fühlt sich gezwungen, einen Teilzeitjob zu tätigen u...