Kapitel 18

370 16 0
                                    

E L E N A

Was zur Hölle sucht er hier? Und warum ist Damien bei ihm? Die Welt dreht sich um mich herum und ich kann nicht mehr klar denken. Was passiert hier gerade? Ich schaue mich verwirrt um, als mich plötzlich jemand sanft an die Schulter packt.

»Elena?« Rasch werde ich aus meinen Gedanken gezogen und drehe mich nach Rechts. »Wir sind hinten, falls du uns brauchst«, flüstert mir Jamie zu, bevor sie und Avery sich zurück an die Arbeit machen und aus meinem Sichtfeld verschwinden.

Man konnte an ihren skeptischen Gesichtern erkennen, dass sie ihm ebenfalls nicht trauen und es merkwürdig für sie ist, dass er auf einmal hier auftaucht, um mich zu sehen, da ich ja irgendwie etwas mit Nate am laufen habe. Wenn die beiden nur wüssten.

Der Fremde blickt mich noch immer mit diesem unlesbaren Blick an, während er da seelenruhig an der Bar sitz und mit einem kleinen Löffel in der Hand herumspielt. Damien hingegen wirkt ... nervös.

Ich kann nicht abschätzen, ob Damien nervös wegen der Anspannung oder wegen ihm ist. Doch eins ist mir im Klaren. Ich habe Damien noch nie so angespannt erlebt.

Ich kenne ihn stattdessen immer nur als den lustigen, sympathischen und ein klein bisschen aufgedrehten netten Bruder meiner Freundin. Doch dieser strapaze Moment lässt mich eine neue, ungewohnte Sichtweise von ihm erkennen.

Mit langsamen Schritten gehe ich auf die beiden zu. Mein gesenkter Kopf und meine offensichtlich nicht selbstbewusste Haltung zeigen deutlich an, wie unglaublich nervös ich in diesem Moment bin, während ich ihnen mit vorsichtigen Schritten immer näher komme und das Gefühl habe, mich vor der ganzen Anspannung gleich übergeben zu müssen.

Aus meinem Blickwinkel kann ich sehen, wie auch Avery, Jamie ... und Nate nervös zu uns rüber blicken, während sie gerade Gäste an den Tischen in der nähe der Bar bedienen.

Ich trete ihnen langsam immer näher. Und näher. Und näher. Bis ich schließlich direkt vor ihnen hinter der Theke stehe, und sie direkt anschaue.

»Was kann ich für euch tun?«, frage ich mit zu zittriger Stimme — versuche es jedoch, mir nicht anmerken zu lassen — während ich noch immer Nate's gespannten Blick zu uns rüber auf mir spüre.

Der Mann mit dem leichten russischen Akzent sieht ihn kurz mit einem mir unvertrauten leuchten in seinen Augen an, und wendet seinen Blick zurück zu mir, bevor er mich anlächelt und fragt: »Können wir draußen reden?«

»Was? Ich ... «, stammel ich. Ich bin einfach zu aufgeregt darüber, dass genau der Mann welcher mich noch vor einigen Tagen direkt durch mein Wohnzimmer Fenster beobachtet hat und mich sozusagen nach draußen zwang, in diesem Moment so gelassen wirkt und mich draußen sprechen will.

Doch bevor ich richtig protestieren kann, steht er schon auf, nimmt mich an die Hand und führt mich nach draußen, während wir Damien an der Bar zurücklassen. Als wir auf dem Weg nach draußen sind und es mir unmöglich war, mich von seinem Griff zu lösen, blicke ich noch hinter mich und schaue Eleanor mit einem entschuldigenden Blick an. Sie nickt nur und kurz bevor wir draußen ankommrn, bemerke ich, dass Nate mich besorgt ansieht und Avery zu ihrem Bruder zur Bar hinübergeht.

Wir stehen uns nun draußen vor dem Pub direkt gegenüber und sehen uns direkt in die Augen.
Er hatte sich seit dem ich ihn das letzte mal in Person gesehen habe, nicht verändert.

Seine eiskalten blauen Augen stechen direkt in meine — und er wirkt wie ein Fleischfresser, der jeden Moment seine Beute angreifen würde — was mir einen Schauer über den Rücken laufen lässt, während seine großmachende Haltung mich immer mehr einschüchtert.

Dangerous CravingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt