Kapitel 23

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E L E N A

»Ich bin spät wieder da, aber morgen werden wir dafür den ganzen Tag miteinander spielen, okay?«, frage ich Joey sanft. »Wirklich?«, strahlen seine Augen auf. »Ich verspreche es.«, lächel ich. »Aber so lange passt Aria auf dich auf.«, »Okay.«, sagt er und rennt mit seinen kleinen Füßen in das Wohnzimmer.

Aria kommt vom Wohnzimmer, zu welchem Joey gerade läuft, zu mir. »Viel Spaß.«, zwinkert sie. »Hör auf damit! Ich mache das nur für Nate.«, spüre ich wie sich mein Gesicht plötzlich erhitzt.

»Ja, ja. Während du flachgelegt wirst, kümmere ich mich um den süßen Joey.«, sagt sie und schaut lächelnd zu meinem Bruder herüber, welcher auf dem Teppich sitzt und Fern sieht.

»Halt die Klappe!«, gebe ich ihr einen Klaps auf die Schulter, woraufhin sie nur lacht. »Und danke, dass du das tust. Mal wieder.«, wimmere ich verzweifelt.

»Hey, ich mache das doch gerne.«, spricht sie sanft. »Und jetzt geh endlich, er wartet schon draußen auf dich.«, »W-was? Woher weißt du das?«, frage ich verwundert. Sie deutet auf das Fenster aus dem ich dasselbe Auto wie zuvor entdecke.

Aria lächelt, als sie sieht, wie ich mich beeile mit dem Schuhe anziehen. Ich nehme meine Schlüssel und mein Handy in die Hand, bevor ich nervös frage: »Wie sehe ich aus? Akzeptabel?«

Ich trage ein schwarzes Oberteil und Jeans. Make-up und Parfüm sind nicht meine größte Priorität, also habe ich nur wenig drauf.

»Ich dachte du machst es nur für Nate?«, sieht sie mich mit gehobener Braue an. »I-ich muss jetzt gehen!«, sage ich, als ich mich ertappt fühle.

»Tschüss, Joey!«, rufe ich in das Wohnzimmer. »Tschüss, Elena!«, ruft er zurück. »Also nochmal, viel Spaß.«, lächelt Aria. Ich verrolle daraufhin nur die Augen und gehe aus der Haustür hinaus, bevor ich sie hinter mir zu schließe.

Sobald ich einen Fuß nach draußen setze, sehe ich Nikolai, welcher sofort lächelt, als er mich erblickt, an seinem Wahen stehen. Ich gehe langsam mit einem mulmigen Gefühl auf ihn zu.

Ist es Nervosität? Aufregung? Doch warum fühle ich mich so? Ich weiß doch, dass er mir nichts tun würde — oder ist es etwa wegen etwas anderem?

Ohne mir noch mehr Gedanken zu machen, schüttel ich den Kopf und gehe immer weiter, bis ich schließlich direkt vor ihm stehe, und ich kann wieder an nichts anderes denken, als an seine monströse Größe. Jedes mal wenn er vor mir steht, ist mir das aufgefallen.

Er wendet sich kurz von mir ab, um mir die Tür zum Beifahrersitz zu öffnen. Ich bedanke mich hastig bei ihm und steige ein. Gott, ich kann mir vorstellen wie Aria uns gerade vom Fenster aus beobachtet und mich dafür auslacht.

Sobald ich eingestiegen bin und mich angeschnallt habe, schließt er die Tür, und geht herüber zur anderen Seite, um auf seinen Platz am Lenkrad einzusteigen. Ohne ein Wort zu sagen, fährt er einfach los, was mich etwas nervös macht.

»Wo fahren wir hin?«, frage ich ihn leise. »Glaub mir, dir wird es gefallen, kotenok.«, lächelt er, während sein Blick weiterhin auf die Straße gerichtet ist.

Die restliche Fahrt über ist es sehr ruhig. Keiner hat auch nur ein Wort gesagt. Ich will gerade ein Thema ansprechen, um die unangenehme Stille aufzuheben, als er plötzlich den Wagen anhält. Ich blicke aus dem Fenster, um nachzusehen, wo er uns hingefahren hat, doch kann nichts außer Bäume erkennen. Eine Welle voll Panik überkommt mich kurz.

Plant er etwa mich hier umzubringen? Mich zu knebeln? Mich lebendig zu begraben?

Ich schaue panisch neben mich und bemerke dabei plötzlich, wie Nikolai aus dem Auto ausgestiegen ist. Nervös sehe ich um mich herum, als meine Tür von jemandem aufgemacht wird.

Dangerous CravingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt