❄︎ 𝟽 ❄︎

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𝟽. 𝙳𝚎𝚣𝚎𝚖𝚋𝚎𝚛
❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎
𝚃𝚆: 𝙱𝚕𝚞𝚝, 𝚃𝚘𝚍

Noch die Melodie im Kopf, die ihm nicht bekannt war, ging Noël weiter.
Der Flur schien kein Ende zu nehmen. Am Ende des Ganges erkannte er bereits einen Absatz steiler Treppen. Schon wieder. Noel seufzte. Dabei hatte ihm allein der Weg hierher schon gereicht.

Er hätte wirklich mehr Joggen gehen sollen, als nur Gehirnjogging zu betreiben. Innerlich fluchend setzte er seinen Weg fort. Diese Stufen würden ihn umbringen.

❄︎

Sie hatte ihn nicht umbringen wollen. Flach atmend und starr, wie eine Gipsfigur stand Ana so weit an die Küchenanrichte wie möglich zurückgelehnt da und blickte entsetzt auf den Mann, der auf den weißen Fließen neben dem Küchentisch lag. Auf den toten, kalten Mann am Boden auf den weißen, kalten Fliesen. Auf das Blut, das aus der Wunde an seinem Bauch rann, so rot, so rot, so tot, so tot.
Tot.
Ana spürte, wie diese Erkenntnis ihr langsam kam, wie eine sich langsam aufbauende Welle, die schließlich über sie hinwegspülte, ihr den Atem nahm.

Tot.

Sie hatte ihn umgebracht. Sie hatte einen Menschen getötet.

Oh Gott.

Horror durchfuhr sie, am liebsten hätte sie geschrien, doch ihr Hals war wie zugeschnürt. Sie bekam keine Luft mehr, erstickte an dieser Unwirklichkeit der Situation. Nur mehr ein leises Wimmern entfuhr ihr.

Obwohl sie nicht hinsehen wollte, blieb sie wie zu Eis erstarrt, beobachtete das Blut, wie es auf den Boden tropfte, wie schmelzender, roter Schnee. Sie hatte es nicht tun wollen.

Doch als er auf sie zugekommen war, die Hände zu Fäusten geballt, diese Wut in seinem Gesicht, da – Ihr Blick fiel auf das Küchenmesser, das so harmlos wirkte, wie es auf dem Boden lag. Sie hatte es nicht tun wollen. Und doch war die schlichte Realität, dass sie es getan hatte. Ihr Überlebensinstinkt setzte langsam wieder ein, die Absurdität der Situation verblasste langsam.

Sie musste hier raus.
Raus, bevor irgendjemand davon mitbekam, raus, bevor man ihn entdeckte.
Denn, wenn man sie erwischte, wem würde man dann glauben? Der Mörderin oder dem Opfer, das übrigens ziemlich tot war? Ana biss die Zähne zusammen. Sie würde nicht weinen.

Nicht über dieses Schwein von Mann, das sie misshandelt, erniedrigt und missbraucht hatte. Nicht über ihn. Mechanisch packte sie den Rucksack, der in der Ecke des Schlafzimmers lag und versuchte, nicht nachzudenken. An nichts zu denken. Nur nach vorne sehen. Im Flur schlüpfte sie in ihre Stiefel, wickelte sich einen Schal um den Hals. Atmete tief durch.

Dann öffnete sie die weißlackierte Holztür mit der Nummer sieben und trat in das kalte Treppenhaus des Wohnungsbaus. Beinahe wäre sie mit einem jungen Mann zusammengestoßen, der etwas verloren im Treppenhaus herumstand. Aber damit konnte sie sich jetzt nicht beschäftigen, sondern nur hoffen, dass er ihr Gesicht nicht gesehen hatte. Raschen Schrittes hastete sie den Gang entlang und zur Haustür, hinaus in die weiß glitzernde Welt des Dezembertags, die Straße entlang, weiter, weiter, weiter.
Nur nach vorn.
Weg von hier.

❄︎

Auf den weißen Fliesen der Küche in der Wohnung mit der Nummer sieben schlug in diesem Moment der Mann, der bis dahin reglos dagelegen hatte, hustend die Augen auf.

Davon hatte Noël keine Notiz genommen. Er hatte sich kurz über die junge Frau aufgeregt, aber es direkt wieder vergessen und sich dem vor ihm liegenden Weg gewidmet.
Was wohl noch alles geschehen würde?

❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎
𝚂𝚝𝚒𝚕𝚎 𝙽𝚊𝚌𝚑𝚝, 𝚍𝚞̈𝚜𝚝𝚎𝚛𝚎 𝙽𝚊𝚌𝚑𝚝 𝚟𝚘𝚗 nussschnecke
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𝙽𝚘𝚌𝚑 𝚎𝚒𝚗𝚎 𝚜𝚌𝚑𝚘̈𝚗𝚎 𝙰𝚍𝚟𝚎𝚗𝚝𝚜𝚣𝚎𝚒𝚝

❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎𝚂𝚝𝚒𝚕𝚎 𝙽𝚊𝚌𝚑𝚝, 𝚍𝚞̈𝚜𝚝𝚎𝚛𝚎 𝙽𝚊𝚌𝚑𝚝 𝚟𝚘𝚗 nussschnecke ❄︎𝙽𝚘𝚌𝚑 𝚎𝚒𝚗𝚎 𝚜𝚌𝚑𝚘̈𝚗𝚎 𝙰𝚍𝚟𝚎𝚗𝚝𝚜𝚣𝚎𝚒𝚝

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𝟸𝟺 𝚆𝚘𝚑𝚗𝚞𝚗𝚐𝚎𝚗 (𝟸) - 𝚎𝚒𝚗 𝙰𝚍𝚟𝚎𝚗𝚝𝚜𝚔𝚊𝚕𝚎𝚗𝚍𝚎𝚛Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt