❄︎ 𝟷𝟶 ❄︎

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𝟷𝟶. 𝙳𝚎𝚣𝚎𝚖𝚋𝚎𝚛
❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎

Noch verwirrt von dem Gerichtsverfahren, das er gerade gesehen hatte, lief Noël weiter. Nicht länger darüber nachdenken, ermahnt er sich.
Er ging stur weiter in Gedanken nur bei dem nächsten Schritt.
Ein Schritt.
Ein zweiter Schritt.
Ein dritter Schritt.
Ein viert-
„Du bist nicht mein Bruder", hallte es laut aus der weit offen stehenden Tür der nächsten Wohnung.

Man konnte zwar dadurch die Nummer nicht sehen, aber Noël wusste auch so, dass es sich um die zehn handeln sollte. Aber logische Schlüsse trafen in diesem Haus ja fast nie zu. Deswegen beließ er es dabei.

Die lautstarke Unterhaltung zweier Menschen war schon vorher in sein Unterbewusstsein gedrungen, doch er hatte es gekonnt ignoriert. Wie schon manch einmal.
Der Streit zweier Männer -vermutlich, da Noël nur die Stimmen hörte- dröhnte wie ein durchdringendes Solo zweier Gitarren durch das Haus, die sich gegenseitig übertreffen wollten.

„Mein Vater hat mir die Wohnung zu gesprochen. Mir alleine."
Jakob war außer sich vor Wut. Ihm stand diese Wohnung zu und niemandem sonst. Er brauchte sie mehr als je zu vor. Aus ihrer vorherigen Wohnung waren sie rausgeflogen. Wegen Eigenbedarf.

Dass er nicht lacht. Sein Vermieter hatte eindeutig etwas gegen ihn gehabt. Wenn seine Frau nicht schwanger gewesen wäre und er deswegen Mitleid hatte, hätten sie die Wohnung sicher nicht bekommen.
Und jetzt wollte sein Bruder ihm sein zukünftiges Zuhause wegnehmen, das eindeutig ihm zustand. Wie konnte er es bloß wagen?

„Du hast dich doch nie um diese Wohnung gekümmert. Ich habe alles gemacht, während du nur nutzlose Kommentare über meine angeblichen Fehler abgegeben hast."
Jassir konnte seine aufgestaute Wut kaum in Worte fassen. Dieser Idiot sollte es nicht wagen, auch nur irgendeinen Anspruch auf diese Wohnung zu erheben.
Wer hatte sich um den ganzen Papierkram gekümmert. Er!
Wer hatte den Vater ins Altenheim gebracht und die Rechnung dafür bezahlt? Er!
Und das sollte sein Dank sein? Sein achso besorgter Bruder, der seinen Vater einmal im Monat besuchte, hatte sein Recht auf diese Wohnung verwirkt.
Warum hatte der Vater ihm die Wohnung nicht vererbt? Er war doch der Ältere.

„Bitte beruhigen Sie sich"
Oliver stand seit geschlagenen drei Stunden in der und fragte sich ernsthaft, was er hier machte. Bisher war es vor allem dem Geschrei der Brüder zu zu hören, was alles andere als angenehm war. Da kaufte man sich Immobilien in Deutschland und dann so etwas. Eigentlich sollte er schon wieder zuhause in Chicago sein. Aber nein, stattdessen musste er sich mit den zwei Sturköpfen herumschlagen, die offensichtlich beide ihren Verstand ausgeschaltet hatten.
Er hatte so langsam das Gefühl, dass egal wer die Wohnung bekam. Es würde nur zu mehr Streit führen. Er seufzte.

„Sie halten sich da raus", fielen die beiden ihm ins Wort. Zumindest in diesem Punkt waren sie sich einig. Der Amerikaner sollte sich nicht einmischen.
„Vielleicht könnte man einen Kompromiss finden? Sie könnten es eventuell irgendwie teilen?", schlug er genervt vor.

„Auf gar keinen Fall"
„Da muss ich Jakob ausnahmsweise zustimmen"
„Was heißt hier ausnahmsweise?"
„Das mit dem Altenheim war doch deine Idee. Ich habe dem nie wirklich zugestimmt", fuhr Jassir seinen Bruder an.

„Es war zu seinem Besten. Kapierst du das nicht?"
Sein großer Bruder hielt sich mal wieder für oberschlau.

„Es war das Beste für dich", schrie Jassir wütend. „Du denkst immer nur an dich und nie an Andere!"
„Du bist der größte Narzisst, den ich je gesehen habe."

„Mein Herren", setzte Oliver inzwischen verzweifelt an, doch niemand hörte auf ihn.
Fast gleichzeitig flogen die Fäuste.
Keuchend fuhren die beiden Männer wieder auseinander und fixierten sich gegenseitig.
Jakobs Lippe war aufgeplatzt und Jassir hatte ein blaues Auge.

Das konnte ja noch heiter werden. Oliver seufzte und wählte kommentarlos die 110.
Alleine kam er hier nicht weiter.

„Ich bin noch nicht fertig mit dir", zischte Jakob.
„Ich auch nicht" Jassir wischte sich das Blut von seinem Mund ab. Das würde Jakob noch bereuen.

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Ob sich dieser Konflikt je lösen ließ?
Noël wünschte den beiden Männern Frieden von ganzem Herzen, denn was blieb einem, wenn man seine Familie und Freunde verstieß? Und wie konnte man seine Umwelt wertschätzen, wenn einem das glänzende Licht der Liebe fehlte?
Noël konnte sich ein Leben ohne seine Familie nicht vorstellen. Denn nichts erfüllte ihn mehr als Finjas Lachen und das Lächeln seiner Mutter.

Schweren Herzens ging er weiter. Was wohl noch alles geschehen würde?

❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𝙵𝚊𝚖𝚒𝚕𝚒𝚎𝚗𝚜𝚊𝚌𝚑𝚎 𝚟𝚘𝚗 @Timetravler9
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𝙽𝚘𝚌𝚑 𝚎𝚒𝚗𝚎 𝚜𝚌𝚑𝚘̈𝚗𝚎 𝙰𝚍𝚟𝚎𝚗𝚝𝚜𝚣𝚎𝚒𝚝

❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𝙵𝚊𝚖𝚒𝚕𝚒𝚎𝚗𝚜𝚊𝚌𝚑𝚎 𝚟𝚘𝚗 @Timetravler9❄︎𝙽𝚘𝚌𝚑 𝚎𝚒𝚗𝚎 𝚜𝚌𝚑𝚘̈𝚗𝚎 𝙰𝚍𝚟𝚎𝚗𝚝𝚜𝚣𝚎𝚒𝚝

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𝟸𝟺 𝚆𝚘𝚑𝚗𝚞𝚗𝚐𝚎𝚗 (𝟸) - 𝚎𝚒𝚗 𝙰𝚍𝚟𝚎𝚗𝚝𝚜𝚔𝚊𝚕𝚎𝚗𝚍𝚎𝚛Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt