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𝟾. 𝙳𝚎𝚣𝚎𝚖𝚋𝚎𝚛
❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎

Das Geschehen von eben hatte Noël bereits vergessen. Wenige Schritte weiter entdeckte er eine schlichte, braune Tür. Aber das war es nicht, was seine Aufmerksamkeit erregte.
An der unscheinbaren Tür hing, gehalten von ein paar Streifen Tesafilm, eine sehr farbenfrohe Zeichnung einer Elfe.

Die Zeichnung stammte von Klara. Sie bewohnte die Wohnung mit der Elfe zusammen mit ihrer sechsjährigen Tochter Felicia, auch liebevoll Feli genannt. Felis
Vater war viel zu jung für immer gegangen.
Zu früh, aber nicht so früh, dass Feli keine richtige Erinnerung an ihn gehabt hätte.
Am Anfang hatte sie noch gefragt, wann Papa zurückkäme. Inzwischen war Papa in die Fantasie der Kleinen eingezogen.

Für Klara waren die Fantasiewelten ihrer Tochter die Zuflucht vor der Realität, die sie in ihrem Alltag nie finden konnte. Heute saßen die beiden auf einem Zauberteppich und flogen hoch über Ozelia, einem verwunschenen Land mit Einhörnern, Drachen und dergleichen. Begeistert deutete Feli auf einen Fluss unter ihnen.

„Schau mal. Meerjungfrauen! Können wir näher ran fliegen, Mama?"
Die Kleine wartete gar nicht auf die Antwort ihrer Mutter, sondern lenkte den Teppich näher zu den Nixen, die im Wasser umhertollten und sich einen roten Ball zuwarfen. Kaum waren sie dichter am Boden, wurde Feli von einer Herde schneeweißer Einhörner abgelenkt, die in der Nähe des Flusses grasten und beim Näherkommen des Zauberteppichs die Köpfe hoben.

Sogleich dreht der Teppich ab und flog in einem weiten Rechtsbogen zu den Einhörnern, die daraufhin losgaloppierten. Begeistert lachend drängte Feli darauf den Tieren zu folgen.
Und so schossen sie in
schwindelerregendem Tempo über den
Einhörnern durch die Luft.

Die wilde Jagd endete, als die Einhörner von der weitläufigen Ebene in einen hellen Laubwald wechselten und zwischen den Baumreihen verschwanden. Natürlich konnte ein Zauberteppich nicht so einfach zwischen den eng stehenden Bäumen hindurchfliegen, also beschlossen sie am Rand der Bäume entlangzugleiten.

Lächelnd beobachtete Klara, wie ihre Tochter lachend den fliegenden Teppich wilde Kurven fliegen ließ. Doch unter dem Lächeln lag die Trauer über ihren Mann, der seine Tochter nie in ihre Fantasiewelten begleiten konnte. Doch sie fing sich schnell wieder. Schließlich würde Toby für immer in ihren Erinnerungen weiterleben. Sehr regelmäßig entdeckten Klara und Feli einen Zauberer, der Papa verdächtig ähnlich sah. Oder einen Drachen in seiner Lieblingsfarbe - blau.

Ein Schatten, der die Sonne verdunkelte, ließ Klara aufschauen. Sie stupste ihre Tochter an. „Schau mal nach oben"
Über ihnen flog einer der wenigen Drachen Ozelias, die bis in die Graslande flogen. Die meisten Drachen zogen die hohen Berge vor, in denen sie hausten und wo sie ungestört waren.

Doch dieser Drache war eine Ausnahme. Es war der himmelblaue Drache von Zauberer Toby. Der Magier tauchte immer nur in der Ferne auf. Nie hatten die beiden Besucherinnen und er auch nur ein Wort gewechselt.

Auch der Drache war noch nie so nah gewesen, wie heute. Das Rauschen der gewaltigen Schwingen erfüllte die Luft, während er langsam über den Teppich hinweg glitt um seitlich von ihnen in einen sanften Sinkflug zu gehen. Als das Geschöpf auf der selben Höhe wie der Teppich war, konnte Klara auf dem Rücken eine kleine Gestalt ausmachen, die ihnen fröhlich zuwinkte - Toby. Klaras Herz machte einen kleinen Satz, als sie bemerkte, wie nah er ihnen war. Rasch blinzelte sie die Tränen weg, die sich bereits in ihren Augenwinkeln formten.

Feli winkte glücklich zurück und rief dem Drachenreiter etwas zu, was vom Wind verschluckt wurde. Toby lächelte nur sanft und deutete nach oben. Ihre Tochter riss daraufhin den Kopf in den Nacken um den Phönix zu entdecken, der dort seine Kreise zog.

Doch in ihrem Versuch den Vogel genauer zu betrachten, lehnte sich Feli zu weit nach hinten. Denn prompt fiel sie gegen Klara, die dadurch selbst nach hinten kugelte.

Gerade noch rechtzeitig landete der fliegende Teppich, ehe seine beiden Passagiere vom gewebten Stoff herabpurzeln konnten. Unter lautem Gelächter rollten Mutter und Tochter von ihrem Teppich, den sie auf dem großen Bett von Klara ausgebreitet hatten. Der Ausflug war vorbei.

Das Lachen war auch Noël nicht entgangen. Er musste unwillkürlich ebenfalls lächeln, wurde sich aber auch bewusst, dass er die Elfe an der Tür schon viel zu lange betrachtete und lief weiter. Was wohl noch geschehen würde?

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𝚉𝚊𝚞𝚋𝚎𝚛𝚑𝚊𝚏𝚝𝚎 𝚁𝚎𝚒𝚜𝚎 𝚟𝚘𝚗 Turewen
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𝙽𝚘𝚌𝚑 𝚎𝚒𝚗𝚎 𝚜𝚌𝚑𝚘̈𝚗𝚎 𝙰𝚍𝚟𝚎𝚗𝚝𝚜𝚣𝚎𝚒𝚝

❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎𝚉𝚊𝚞𝚋𝚎𝚛𝚑𝚊𝚏𝚝𝚎 𝚁𝚎𝚒𝚜𝚎 𝚟𝚘𝚗 Turewen ❄︎𝙽𝚘𝚌𝚑 𝚎𝚒𝚗𝚎 𝚜𝚌𝚑𝚘̈𝚗𝚎 𝙰𝚍𝚟𝚎𝚗𝚝𝚜𝚣𝚎𝚒𝚝

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𝟸𝟺 𝚆𝚘𝚑𝚗𝚞𝚗𝚐𝚎𝚗 (𝟸) - 𝚎𝚒𝚗 𝙰𝚍𝚟𝚎𝚗𝚝𝚜𝚔𝚊𝚕𝚎𝚗𝚍𝚎𝚛Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt