❄︎ 𝟸𝟺 ❄︎

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𝟸𝟺. 𝙳𝚎𝚣𝚎𝚖𝚋𝚎𝚛
❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎

Nach der unfreiwilligen Therapiestunde freute sich Noël ungemein endlich am Ziel angekommen zu sein.
Die Wohnung mit der 24.
Die Zahlen waren leuchtend gelb angemalt und auf einem metallenen Untergrund.
Noël musste grinsen. Das konnte man wirklich nicht übersehen.

Er atmete einmal tief ein und aus.
Er traute sich gar nicht auf die Uhr zu schauen.
So wie es letztes Jahr abgelaufen war und so oft wie er sich aufhalten ließ, war er bestimmt komplett zu spät.

Sein Kopf arbeitete bereits in Hochtouren an einer Ausrede.
Ein kurzer Blick in das Metall. Seine Haare sahen aus als hätte er in eine Steckdose gefasst. Noël versuchte es notdürftig zu richten so gut das eben mit Spucke ging.

Er richte sich auf bedacht zumindest halbwegs gefasst zu wirken, obwohl sein Kopf ein totales Chaos war.
Er atmete erneut tief ein und aus.
Und drückte die Klingel bereit sich sofort zu entschuldigen.
Und wartete.

Nichts.
Sollte er noch einmal klingeln?
Vielleicht doch lieber noch warten.
Bei genauerem Hinsehen blätterte die Farbe bereits ab.
Noël pustete sich eine hartnäckige, braune Strähne aus dem Gesicht.

Er klingelte erneut.
Und wartete.
Und wartete.
Wieder nichts.
Das konnte doch nicht sein. War John etwa nicht zuhause?
Noël seufzte.

Hatte er sich vielleicht im Tag geirrt? Oder in der Uhrzeit?
Vorsichtig wagte er einen Blick auf sein Smartphone und ihm fiel die Kinnlade herunter.
Es war gerade mal 18:05.
Er war nur fünf Minuten zu spät.

Es erfüllte ihn mit gewissem Stolz, dass er doch schneller gewesen war als befürchtet.
Innerlich hatte er sich auf mindestens 19 Uhr vorbereitet.
Also an der Uhrzeit lag es schon mal nicht.
Und auch der Tag stimmte wie Noël bei erneutem Hinschauen feststellte.

Arbeitete John vielleicht noch?
Nein, das konnte eigentlich nicht sein, denn sie hatten sich ja extra für heute entschieden, weil es sein freier Tag war.
Komisch.
Es hing auch kein Zettel an der Tür, der ihn über seine Abwesenheit informierte.
Noël checkte sein Handy, doch auf dem war auch keine Nachricht. Kein ,Sorry, bin noch schnell einkaufen' oder Ähnliches.

Das war nicht Johns Art. Er war immer sehr zuverlässig gewesen und nie zu spät.
Im Gegenteil, er hatte Noël das ein oder andere Mal höflich geschimpft, wenn dieser zu spät kam.
Selbst wenn er auf der Toilette gewesen sein sollte, hätte er inzwischen bestimmt die Tür geöffnet.

Vielleicht hatte er erst später mit ihm gerechnet und war unter der Dusche?
Nicht unwahrscheinlich, dachte Noël grinsend.
Diese Häuser hielten ja so Einiges bereit.
Er hielt sein Ohr an die Tür. Doch in der Wohnung herrschte Stille.
Kein rauschendes Wasser.
Kein Plätschern.
Seltsam.

Noël lehnte sich stärker gegen die Tür, um mehr zu hören. Zu seinem Erstaunen gab diese nach und er stolperte unbeholfen in Johns Wohnung hinein.
Im ersten Moment war er zu perplex, um zu reagieren. Er stand nur wie eine Salzsäule da.

War die Tür schon vorher offen beziehungsweise angelehnt gewesen? So unvorsichtig wäre John doch niemals. In dieser Stadt wusste man ja nie, welche ... Leute sich hier herumtrieben.
„John, bist du da?", rief er in die Wohnung hinein. Wie doof bist du eigentlich? Hätte er nicht aufgemacht, wenn er da wäre?
Keine Antwort.
„Hallo?" Manchmal scheint mein Gehirn etwas langsam im Kapieren zu sein.

𝟸𝟺 𝚆𝚘𝚑𝚗𝚞𝚗𝚐𝚎𝚗 (𝟸) - 𝚎𝚒𝚗 𝙰𝚍𝚟𝚎𝚗𝚝𝚜𝚔𝚊𝚕𝚎𝚗𝚍𝚎𝚛Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt