❄︎ 𝟷𝟾 ❄︎

39 8 7
                                    

𝟷𝟾. 𝙳𝚎𝚣𝚎𝚖𝚋𝚎𝚛
❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎

Noël ging die Treppe ins nächste Stockwerk hoch. Kaum war er im nächsten Stock, hörte er eine Tür aufgehen. Ganz langsam und sehr deutlich. Die Tür zur 18. Wohnung stand einen Spalt offen. Ihm wurde etwas unwohl.

Dies hielt nicht lang, denn er hörte das Wimmern einer Frau aus der Wohnung. Besorgt ging er zur Tür und lauschte erstmal. Er konnte nur ein leises Wimmern vernehmen. Seine Neugier packte ihn darauf schon wieder mal und er betrat die Wohnung, Er wollte herausfinden ob es der Frau gut geht.

„Hallo? Geht's ihnen gut?", fragte Noël. Jedoch ohne Antwort. Das Wimmern hatte aufgehört und er ging weiter in die Wohnung rein. Je weiter er kam, umso kälter wurde ihm. Er kam am Balkon der Wohnung an. Die Tür war zerschmettert und die Scherben lagen überall verteilt. Bevor Noël sich was dabei denken konnte, sprach eine traurige Stimme zu ihm.

„Konntest doch noch nachhause kommen", sagte eine ältere Frau unverblümt.
„Tut mir leid, kennen wir uns?", fragte Noël verwirrt. Die Frau wurde etwas wütender, jedoch verflog dies auch wieder sehr schnell. Kummer breitete sich in ihrem Gesicht aus. „Marius, du weißt, dass ich jetzt nicht in der Stimmung für deine Scherze bin", brachte sie traurig über die Lippen. Sie lehnte sich ans Geländer und beobachtete den Sternenhimmel.

Noël war etwas verwirrt, aber lehnte sich dann zur Frau ans Geländer.
„Machst du dir keine Sorgen um ihn? Im Krieg kommen die Soldaten normalerweise ja nachhause im Winter. Doch wir warten schon seit Ende Oktober und wir haben immer noch kein Lebenszeichen von unserem Kind bekommen", kam sehr leise und traurig von der älteren Frau.

Auf einmal ertönte die Stimme von einem kleinen Mädchen. „Oma Adeline, Oma Adeline, kann ich Radio hören?" Die Frau guckte das kleine Mädchen mit einem aufgezwungen Lächeln an und sagt nur: „Klar, Schätzchen, ich komme gleich, mach es schonmal an." Das Mädchen lief aufgeregt und entzückt los.

Adeline wendet sich wieder an Noël. „Ich habe einfach Angst um ihn und ich will auch nicht, dass die Kleine ohne ihren Vater aufwächst. Ihre Mutter ist ja schon die ganze Zeit nur noch in der Fabrik und arbeitet. Das alles nur, weil die Regierung meint, es sei zu unserem Wohl. Ich will aber nur wissen ob es unserem Jungen gut geht", brach aus ihr heraus und die Tränen kullerten nur so über ihre Wangen.

„Mach dir keine Sorgen, unserem Jungen geht es bestimmt gut. Ich vermisse ihn auch und ich will auch nur das Beste für die Kleine", sagte Noël, um Adeline zu beruhigen. Er nahm sie in den Arm und da brach alles aus ihr heraus. „Wir haben verdammt nochmal Weihnachten, warum kann er nicht bei uns und der Kleinen sein", kam es leise aus ihr raus.

Noël wusste nicht, was los ist. Er stand auf einem Balkon mit einer Frau, die er noch nie gesehen hatte, und es sei auf einmal Krieg. Bevor er aber weiter darüber nachdenken konnte, kam auch schon wieder das kleine Mädchen. „Oma Adeline, Opa Marius, kommt schnell, das müsst ihr hören", sagt sie aufgeregt.

Beide gingen ihr verwirrt nach und hörten das Radio ganz dumpf. Sie kamen bei der Kleinen an und lauschten dem Sprecher.
»An alle Deutschen, die heute ihre geliebten vermissen und sich Sorgen machen. Ihr könnt euch freuen! Heute am 24.12.1914 schreiben wir Geschichte. Dieses Weihnachten ist das erste Weihnachten, an dem Krieg geführt wird, aber es ist auch das erste Weihnachten, wo gegnerische Seiten zusammen sitzen, die Waffen niederlegen und gemeinsam feiern. Sie liegen im Graben und singen Weihnachtslieder, sie spielen gemeinsam Fußball und trinken gemeinsam. Die Briten sowie die Deutschen rufen somit zum Weihnachtsfrieden aus. Ich hoffe, mit dieser Nachricht konnten wir die ein oder andere Familie erreichen und somit eine kleine Freude in dieser Zeit mit geben.«

Noël war erstaunt, dass sowas möglich war. Kurz nachdem das Radio still wurde, brach Adeline in Tränen aus.
„Unserem Jungen geht's anscheinend gut! Ich kann es nicht glauben Marius. Es ist ein Wunder", brach aus Adeline raus. Sie sprang Noël um den Hals und konnte das Glück immer noch nicht glauben.

„Oma Adeline, was heißt das alles", fragte das kleine Mädchen.
„Dein Vater hat gerade eine schöne Zeit, obwohl er nicht zuhause ist. Er feiert Weihnachten, zwar nicht mit uns, aber er ist trotzdem somit bei uns", erklärte Adeline der Kleinen. Sie hob die Kleine vor Freude hoch und setzte sie in ihre Arme.

„Komm, wir machen zu diesem Anlass ein paar Plätzchen", schlug Adeline vor, während ihr noch paar Tränen über die Wangen liegen. „Marius, holst du uns paar Eier unten aus dem Hof", kam dumpf aus der Küche.
„Kein Problem, ich kümmere mich sofort darum."

Noël schritt langsam durch die Wohnung Richtung Ausgang. Er sah auf dem Weg Beide in der Küche, wie sie begannen alles vorzubereiten. Kaum war Noël an der Tür, kam ihm die Wärme auch schon wieder entgegen. Er trat durch die Tür und stand wieder im Flur, der warm und gut belichtet war.

Da knallte die Tür hinter ihm zu und knirschte langsam wieder auf. So als hätte der Wind sie knallen lassen, aber war nicht stark genug, um
diese in ihr Schloss zu drücken.

Noël spähte durch den Spalt wieder rein und alles stand leer. Die Wohnung war auf einmal unbewohnt. Er hörte kein Kinderlachen mehr, das Radio knirschte nicht und auch kein Wimmern mehr. So als wäre das alles nie passiert.

Noël würde gerne zurück und herausfinden, wer sie waren und wie der Krieg für sie damals war. Jedoch hatte er auch schon sehr viele Antworten bekommen. Das alles war so surreal, aber es war auch so echt für ihn im selben Moment. Er wandte sich von der Wohnung ab und er macht sich weiter zu John. Ohne zu wissen, was als Nächstes passiert.

❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎
𝚁𝚞𝚏 𝚊𝚞𝚜 𝚍𝚎𝚛 𝚅𝚎𝚛𝚐𝚊𝚗𝚐𝚎𝚗𝚑𝚎𝚒𝚝 𝚟𝚘𝚗 @𝙺𝚊𝚗𝚗𝚒𝚐𝚊
❄︎
𝙽𝚘𝚌𝚑 𝚎𝚒𝚗𝚎 𝚜𝚌𝚑𝚘̈𝚗𝚎 𝙰𝚍𝚟𝚎𝚗𝚝𝚜𝚣𝚎𝚒𝚝

❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎𝚁𝚞𝚏 𝚊𝚞𝚜 𝚍𝚎𝚛 𝚅𝚎𝚛𝚐𝚊𝚗𝚐𝚎𝚗𝚑𝚎𝚒𝚝 𝚟𝚘𝚗 @𝙺𝚊𝚗𝚗𝚒𝚐𝚊 ❄︎𝙽𝚘𝚌𝚑 𝚎𝚒𝚗𝚎 𝚜𝚌𝚑𝚘̈𝚗𝚎 𝙰𝚍𝚟𝚎𝚗𝚝𝚜𝚣𝚎𝚒𝚝

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
𝟸𝟺 𝚆𝚘𝚑𝚗𝚞𝚗𝚐𝚎𝚗 (𝟸) - 𝚎𝚒𝚗 𝙰𝚍𝚟𝚎𝚗𝚝𝚜𝚔𝚊𝚕𝚎𝚗𝚍𝚎𝚛Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt