Kapitel 30

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Takemichi wurde von einem erwachsenem Chifuyu durch einen luxuriösen Gang hinein in einen große Raum geführt. In der Mitte des Raumes befand sich ein großer Tisch, mit teuren Speisen. Um den Tisch herum saßen mehrere Personen. Ich erkannte Smiley, Peh, Pah und Hanma. Die anderen Leute waren mit unbekannt. Einer hatte kurz geschorene blaue Haare, ein weitere hatte schwarzes Haar mit weißen Strähnen und der letzte der nun dazu kam, war Takemichi. Er setzte sich auf den freien Platz und Chifuyu stellte sich hinter ihn. Hanma ergriff das Wort. "Es freut mich, euch heute alle hier begrüßen zu dürfen. Wir ihr euch denken könnt, ist der Anlass dieses Treffens eine Bestandsaufnahme, bei welcher vorgelegt wird, wie welche Organe der Tokyo-Manji-Gang zurzeit funktionieren." erklärte er. "Sagt mal, wo steckt eigentlich Yoshioka? War sie nicht auch zu dem Treffen eingeladen?" fragte der Typ mit den schwarz-weißen Haaren. Hanma setzte sein widerliches Grinsen auf. "Wer weiß? Vielleicht hat sie einfach Schiss und versteckt sich wieder hinter ihrem Computer." "Bestimmt hört sie gerade ganz genau zu und sieht uns alle." meinte Pah nur und stopfte sich eine Hähnchenkeule in den Mund. "Ganz genau so wird es sein." Hanma drehte sich um und blickte in eine Überwachungskamera. "Na los doch! Komm raus! Dann kann ich dir dein anderes Auge auch noch ausstechen!" rief er.

Meine Sicht verschwamm und diesmal sah ich durch meine eigenen Augen. Mein zukünftiges Ich saß vor mehreren modern aussehenden Monitoren, doch die Sicht war einseitig. In der Spiegelung erkannte ich, dass mir ein Auge fehlte. "Wir sind drin." ertönte eine Stimme hinter mir. Es war Makoto der ebenfalls vor einem Computer saß und sämtliche Überwachungs- und Sicherheitssysteme gehackt hatte. "Sehr gut. Auf Position." hörte ich mich sagen. Meine Stimme klang unheimlich monoton. Durch den Bildschirm beobachtete ich weiter das Geschehen des Raums. Kisaki hatte den Raum betreten und führte nun Takemichi und Chifuyu in einen Nebenraum. Mein einer Monitor veränderte sich und nun konnte ich den Nebenraum gut erkennen. Die drei besprachen irgendwas, dann tranken sie irgendwas alkoholhaltiges. Kurz darauf fielen Takemichi und Chifuyu bewusstlos um. Es war also ein Betäubungsmittel gewesen. Ich machte mich weiter an meine Arbeit. Ich drehte mich um und sah eine Projektion. Sie zeigte eine seltsam aussehende Drohne. Sie war sehr klein, hatte nur einen Propeller und eine kleine Schusswaffe. Als ich die Drohnen genau angesehen hatte, drehte ich mich wieder zu den Monitoren um. Chifuyu und Takemichi wachten an einem Stuhl gefesselt wieder auf und sprachen mit Kisaki. "Phase 1 starten. Erst die Securitys , dann die Toman Typen, dann kann Hanemiya loslegen." sagte ich. Hanemiya? Das war doch Kazutoras Familienname. Ich starrte gebannt auf den Bildschirm, doch hätte den Blick am liebsten sofort wieder abgewendet. Was sich nun vor mir abspielte, was das grausamste, was ich je erlebt hatte. Wie aus dem nichts, tauchten im Speisesaal 6 dieser kleinen Drohnen auf und erschossen erst die Sicherheitsleute und dann alle im Raum anwesenden Personen. Hanma, Pah, Peh und auch die anderen wurde grausam erschossen. Dann fiel das Licht aus und man hörte einen Schuss. Dann war kurz Ruhe, ehe sich Makoto wieder zu Wort meldete. "Mission abgeschlossen. Alle Ziele eliminiert. Hanemiya hat Hanagaki gerettet. Matsuno wurde erschossen. Kisaki ist auf der Flucht. Das Gebäude wurde verlassen."  Ich starrte auf den Monitor und sah nun in dem Gebäude die Leichen und das Blut der Leute liegen. Es war ein fürchterlicher Anblick, doch meinem zukünftigem Ich schien das Ganze überhaupt nichts aus zu machen. Ich empfang Wut, doch ließ sie mir nicht anmerken. Dann verstand ich es. Das Ziel war es, Chifuyu und nicht Takemichi zu retten. "Gut. Informiert Tachibana. Hanemiya soll sich mit Hanagaki sofort auf den Weg zum Treffpunkt machen." wies ich an und Makoto tippte auf seiner Tastatur herum. Während es still wurde, begannen meine Gedanken zu kreisen. Sie kamen zu einer einzigen Frage: "Gibt es was Neues von Mikey?" diese Frage kam vorsichtig, ja fast schon ängstlich aus meinem Mund. Makoto sah mich kurz an, schüttelte dann aber bedrückt den Kopf. "Leider nicht. Er ist wie vom Erdboden verschluckt. Ich weiß nicht mal, ob er überhaupt noch am Leben ist." Wieder kehrte Schweigen ein und meine Sicht verschwamm erneut. 

Durch die Zeit, durch das LeidWo Geschichten leben. Entdecke jetzt