Nachdem Mikey gegangen war, ging ich nach Hause und machte mir was zu Essen. Ich war noch immer überfordert wie ich das Ganze angehen sollte, doch ich freute mich auch, was mit Mikey zu unternehmen. Nachdem ich den Abwasch gemacht und mich Bettfertig gemacht hatte, checkte ich meine E-Mails. Tatsächlich hatte ich eine neue Nachricht, allerdings war die Email nicht vom Krankenhaus, sondern von einer mir völlig unbekannten Adresse.
Hi!
Hier ist Rindou Haitani. Mein Bruder hat mir viel von dir erzählt. Auch das wir Geschwister sein sollen XD
Als ich zuerst davon gehört hatte, dachte ich nur so :'was ein Schwachsinn.', aber ich hab mir seither die ganze Zeit den Kopf darüber zerbrochen.
Wie dem auch sei. Ich würde mich gerne mal mit dir treffen. Einfach mal so zum Kennenlernen und zum quatschen.
Wenns ok für dich ist. Treffen wir uns am Freitag um 14 Uhr beim Café Morgenstern, ja? Ob du kommst oder nicht ist ja dir überlassen. Ich warte einfach auf dich.
Also dann, bis hoffentlich Freitag.
Dein Vielleicht-Bruder XD
Ich war völlig überrascht und las die Zeilen noch einmal durch. Sie hatten über mich geredet? Rindou machte auf mich wenigstens einen besseren Eindruck als Ran. Ich antwortete nicht auf seine Mail und legte mich schlafen.Das Läuten meiner Türklingel riss mich aus meinem unruhigen Schlaf. Ich hatte wieder so einen merkwürdigen Traum gehabt. Er zeigte einen Kampf. Mit mir unbekannten Personen. Und ich sah Draken, wie er am Boden lag und sich unter ihm eine große Blutlache ausbreitete. Was hatte es nur damit auf sich? Ich hatte keine Zeit mehr, weiter darüber nachzudenken. Ich stand auf, versuchte meine Haare wenigstens ein bisschen in Ordnung zu bringen, zog mir einen langen Morgenmantel über und eilte zur Tür. Ema stand mit strahlendem Gesicht vor mir, eine große Tasche in beiden Händen. "Guten Morgen! Ich hoffe ich hab dich nicht geweckt. Fangen wir gleich an!" ohne auf meine Antwort zu warten, zwängte sie sich an mir vorbei und ging in meine Wohnung. Völlig überrumpelt schloss ich die Tür ubd trottete ihr hinterher. "Deine Wohnung ist echt mega schön!" schwärmte sie. "Danke. Ich dachte nicht das du so früh schon kommst. Es ist gerade mal 8 Uhr" um meine Aussage zu unterstreichen, überkam mich ein großes Gähnen. Ema sah mich entschlossen an. "Der frühe Vogel fängt den Wurm! Also los, fangen wir gleich an. Wir brauchen für dich einen Kimono, Sandalen, Kopfschmuck und natürlich Makeup. Bis wir alles zusammen haben dauert es bestimmt 5 Stunden!" Angst überkam mich. 5 Stunden. Und Makeup. Ich hatte gar kein Bock auf sowas. Aber ich konnte mich nicht zur Wher setzen, denn Ema kramte aus ihrer gigantischen Tasche den ersten Kimono. Er war von einer zarten Rosa Farbe mit vielen Kirschblüten darauf. Sie nahm ihn heraus und hielt ihn mir vor den Körper. Wägrend ich noch den schönen Stoff bestaunte, hielt sie mir schon den nächsten ubter die Nase. Dieser war von einem satten Orange und hatte Herbstblättermotive. Auch diesen legte sie wieder weg. So ging das die Ganze Zeit weiter. Am Ende war es 16 Uhr, als wir endlich alles zusammen hatten. Ich kochte uns noch etwas und während wir viel redeten, merkte ich, wie mir Ema immer sympathischer wurde. Sie hatte eine werfende Ausstrahlung, eine starke Persönlichkeit und sie war bildhübsch. Wir verstanden uns sehr gut und tauschten unsere Nummern aus. Nachdem sie sich verabschiedet hatte, ließ ich mich völlig erschöpft auf die Couch fallen und sah etwas fern. Doch urgendwann muss ich eingeschlafen sein, denn als ich wach wurde, musste ich feststellen, dass es schon fast 12 Uhr mittags war. Verschlafen rieb ich mir die Augen und ging duschen. Danach machte ich mich fertig und ging Richtung Café. Ich lief langsam und gemütlich, sodass es um Punkt 14 Uhr bei besagtem Café zu sein. Das Café lag an einer kleinen Straße, abseits des Hauptverkehrzentrums. Und doch war einiges los. Tische und Stühle waren aus Eichenholz angefertigt worden, der Boden bestand aus dunklem Ebenholz und die Tapete war in einem sanftem weiß gehalten. Viele große Glühbirnen hingen von der Decke hinunter und tauchten den Laden in ein warmes Licht. Es war super gemütlich. Doch mein Blick hing an einem blau blondem Schopf hängen, der mit dem Rücken zu mir saß. Das musste er sein.
Ich ging auf ihn zu und setzte mich ihm gegenüber. Er sah zu mir auf und musterte mich mit einem interessierten Blick. "Hab deine E-Mail gekriegt." sagte ich. Verstehen huschte über sein Gesicht und ein breites Grinsen erschien auf seinen Lippen. "Du bist also Yuna. Freut mich echt mega dich kennenzulernen! Ich bin Rindou!" überschwänglich ergriff er meine Hand und schüttelte sie kräftig. "J-ja mich auch." stotterte ich überrascht. Nachdem wir bestellt hatten, musterte er mich wieder nachdenklich. "Starr mich nicht an. Das ist unangenehm." sagte ich. Er ging nicht darauf ein. "Mein Bruder hat ein Kurzzeitgedächtnis. Also erzähl mir mal deine Geschichte." das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Ich erzählte ihn meine Geschichte, versank währenddessen selbst in den Erinnerungen an jene Zeit und fühlte fast di gleichen Gefühle wie damals. Als ich fertig war, brauchte ich selbst erstmal einen Moment um mich zu fangen. Rindou sah mich nachdenklich an. Wahrscheinlich ging er grad selbst seine eigene Vergangenheit durch. Dann nahm er plötzlich meine Hand und drückte sie fest. Seine Augen glänzten und die Gefühle schienen ihn zu überwältigen. "Meine Schwester... Du bist noch am Leben! Ich hätte das nie für möglich gehalten." eine Träne verließ sein Auge und er wischte sie schnell weg. "Dann glaubst du mir?" fragte ich benommen. Er stieß ein ersticktes Lachen aus. "Ja. Wieso sollte ich dir nicht glauben? Unsere Geschichten sind vollständig identisch. Sowas kann kein Zufall sein!" "Ran war da anderer Meinung..." murmelte ich. "Ran ist ein Idiot. Er ist zwar schlau, aber bei sowas steigt er aus. Ich denke, er hat die Mauer hochgezogen, weil er noch immer von damals traumatisiert ist. Wahrscheinlich will er es nicht wahrhaben, dass seine über alles geliebte Schwester noch am Leben ist. Er hat so gelitten, dass er sich die Haare hat wachsen lassen, damit er immer zwei geflochtene Zöpfe tragen kann, wie du sie früher getragen hast." ich war überwältigt. So hatte ich Ran gar nicht eingeschätzt. Ich dachte, er sei der ruhige zurückhaltende Bruder, der niemanden an rich ran lassen würde, aber dem schien nicht so. " Und, was machen wir jetzt?" fragte ich etwas unsicher. Ich wollte die ganze Sache jetzt nicht auf die Goldwaage legen, aber jetzt wo es um meine Brüder ging, wurde ich irgendwie emotional. Plötzlich wollte ich alles über sie wissen. Was sie in all den Jahren gemacht haben, wie sie aufgewachsen sind. Er lehnte sich nach vorn und lächelte mich warm an. "Na was wohl? Ich werd mein Bruder zum Bluttest schleifen! Ich will es schwarz auf weiß haben. Das wir Geschwister sind, mein ich. Dann können wir überall damit angeben! Ich hab ja schon deine Email. Ich schreib dir dann, wenn die Ergebnisse da sind." ich war so unglaublich glücklich, dass mir sogar Tränen in die Augen stiegen. " Musst du nicht. Ich bekomme ne Mail vom Arzt, wenn es Übereinstimmungen gibt." sagte ich mit zitternder Stimme. Er sah, dass ich weinte und wischte mir die Tränen weg. " Ach Schwesterchen. Du musst doch nicht heulen! Heute ist doch eher ein Tag zum Feiern!" er drehte sich um und rief zur Bedienung: "Zwei Stücke Erdbeertorte und 2 heiße Schokoladen, bitte!" "Kommt sofort!" antwortete die Bedienung. Ich konnte nicht anders und begann zu lachen. Rindou stimmte mit ein und so hatten wir einen ausgelassenen Nachmittag zusammen. Wir lachten und redeten und bestellten immer neue Kuchenstücke. Am Ende war Rindou kotzübel und auch mir tat der Bauch ein bisschen weh. Trotzdem war es ein mega schöner Tag gewesen. Als wir das Café verließen, war es schon dunkel geworden. "Mensch da haben wir ja komplett die Zeit aus den Augen verloren." lachte Rindou und rieb sich den Kopf. Ich schmunzelte. "Aber das war es wert. Es hat sehr viel Spaß gemacht." er nickte und grinste mich an. "Das nächste Mal wenn wir uns treffen, sind wir dann zu dritt. Ran ist so ein Arschloch. So ein tolles Mädchen wie dich, lässt man doch nicht einfach im Regen stehen." er tätschelte mir den Kopf und ich wurde rot. Er trat einen Schritt zurück, musterte mich kurz und breitete dann seine Arme aus. Fragend sah ich ihn an. "Na los. Komm her. Lass dich zum Abschied drücken, Schwesterchen." überrascht über seine Offenheit, starrte ich ihn einen Moment einfach nur an. War das wirklich richtig? Es war noch gar nicht bestätigt, dass wir verwand waren. Andererseits kam die Geste von ihm, also dürfte doch alles passen, oder? Entschlossen ging ich auf ihn zu und legte unsicher meine Arme um ihn. Er lachte rau und umschlang mich fest, während er seinen Kopf auf meinen legte. Ich legte meine Wange an seine Brust, genoss das Gefühl der Geborgenheit, welches mich übermannte, atmete seinen fremden und doch vertrauten Geruch ein und schloss die Augen. Viel zu schnell ließ er wieder von mir ab und winkte mir Noch einmal zu, während er langsam rückwärts ging. "Also dann. Ich geh mal, sonst schlägt mir Ran den Kopf ein. Wir sehen uns." ich nickte und konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. "Ja. Machs gut." ich sah ihm noch nach, bis er außer Sichtweite war und drehte mich um, um nach Hause zu gehen. Doch als ich mich umdrehte, blieb mir das Herz stehen. Völlig erschrocken zuckte ich zurück und spürte wie mein Herz heftig zu pochen beginn.
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Durch die Zeit, durch das Leid
FanficYuna Yoshioka hat endlich ihr Leben im Griff. Die Schule läuft, ihr Hobby macht sie stark und die Vergangenheit lässt sie langsam los. Doch auf einmal entdeckt sie ihn. Den Jungen, der ihr gesamtes Leben auf den Kopf stellt und sie anfängt von Dinge...