Kapitel 9

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Mikey bemerkte meinen Blick in den Park. "Was guckst du dir denn an?" fragte er. "Dort im Park stehen die Haitani Brüder." antwortete ich noch immer abwesend. Als er nichts darauf antwortete, sah ich ihn von hinten an. "Mikey, was weißt du über die Geschwister?" er überlegte kurz. "Hmm nicht viel. Ich weiß nur das die beiden richtig blutsverwand sind. Auch wenns nicht so scheint. Ich hab gehört, dass sich die beiden haben tätowieren lassen. Das Tatoo soll so aufgeteilt sein, dass es nur vollständig ist, wenn die beiden nebeneinander stehen." er machte eine Pause. " Aber es gibt ein Gerücht. Und zwar soll das Tatoo, wenn man es in voller Gänze sieht, einen Bereich haben, indem nichts ist. Und zwar genau in der Mitte über den Schulterblättern. Man erzählt sich, dass die beiden mal eine Schwester hatten, die aber bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist. Gruselig oder?" wieder eine Pause. " Jedenfalls weiß man nichts über sie. Ich weiß nicht mal ob die ne eigene Gang haben oder nur zu zweit sind. Jedenfalls habe ich noch nie jemand anderen mit dieser Uniform gesehen. Geh denen am besten aus dem Weg." während er erklärte, war ich mit meinen Gedanken ganz woanders. Bilder flammten vor meinem inneren Auge auf von vor 7 Jahren. An jenem Tag verlor ich meine ganze Familie. Ich blinzelte die Bilder schnell wieder weg und richtete meinen Blick auf die Straße. Mikey schien gemerkt zu haben, dass ich ihm nur mir halben Ohe zugehört hatte, doch er sagte nichts. Nach einer Weile hielten wir vor meiner Schule. "Woher weißt du zu welcher Schule ich gehe?" fragte ich und stieg schnell ab. Das war zu lange zu viel Körperkontakt gewesen. Er zuckte mit den Schultern. "Hab Takemichi gefragt." ich reichte ihm den Helm. "Danke fürs Fahren." ich verneigte mich leicht. Er winkte ab. "Ach, kein Ding. Hat Spaß gemacht. Kannst gerne öfters mitfahren." er schenkte mir wieder sein warmes lächeln, was ein warmes Gefühl in mir auslöste. Ich sah zur Seite. "Mal sehen... Machs gut." ohne ihn noch einmal anzusehen, drehte ich mich um und ging. Ich konnte mich heute überhaupt nicht konzentrieren. Zu viele Dinge waberten durch meinen Kopf. Da wäre einmal dieser seltsame Traum, Mikey, und die Haitani Brüder. Ich kannte sie irgendwoher. Es war, als hätte ich sie vor langer Zeit schon mal gesehen. Als Kind.

Als es  endlich Mittag war, ging ich zum 24 Stunden Markt, indem ich einen Teilzeitjob hatte. Es war öde wie jeden Tag. Aber es brachte mir nunmal das Geld, welches ich brauchte. Heute war nicht viel los, also konnte ich ganz in Ruhe etwas lernen. Als nach einer Weile schließlich die Ladentür aufging und ein Glöckchen bimmelte, stand ich auf, verbeugte mich, wie es mir beigebracht wurde und begrüßte den Gast. Ich sah zu ihm, während er durch die Reihen ging und hin und wieder stehen blieb, um sich etwas genauer anzusehen. Schließlich kam er zur Kasse. Als ich ihn nun in voller Gänze sehen konnte, setzte mein Herz aus. Das war Ran. Einer der Haitani Brüder. Der mit den langen Haaren. Seine Miene war ausdruckslos. Ich kassierte seine Sachen ab. "Das macht dann 7.000 Yen, bitte" sagte ich. Er kramte schweigend sein Kleingeld heraus und zählte. Als er es mir gab, zählte ich nochmal nach, legte den Kassenbeleg in die Tüte und reichte sie ihm. "Vielen Dank für Ihren Einkauf. Einen schönen Tag noch." eigentlich hätte er jetzt gehen müssen. Doch er blieb stehen und musterte mich von oben bis unten. Schließlich sorach er. "Sag mal, kennen wir uns irgendwoher?" seine Stimme war tief und wirkte auf den ersten Blick bedrohlich. Doch er klang auch ruhig und sanft. Eine merkwürdige Kombination. "Tut mir leid. Ich wüsste nicht, wo wir uns schonmal begegnet sein sollen." ich deutete eine Verbeugung an. Obwohl ich stand, überragte er mich um 2 Köpfe. Er schien zu überlegen. Dann murmelte er nur: "ich hätte schwören können dich zu kennen... Wie heißt du?" fragte er dann lauter. "Äh Yuna. Yuna Yoshioka." antwortete ich verwirrt. "Yuna Yoshioka." wiederholte er. "Hey! Was brauchst du so lange?! Mach hinne!" ertönte eine Stimme von draußen. Bestimmt sein Bruder. Ran verdrehte die Augen und nahm seine Tüte. "Ich muss jetzt los, sonst reißt mir mein Bruder noch den Kopf ab. Bye, Yuna. Man sieht sich." und plötzlich war er verschwunden. Ich war]überrascht, dass er mich sofort mit Vornamen ansprach. Wobei. Mikey machte das ja auch.
Der Tag verging wie im Flug. Als die Sonne langsam unterging, schloss ich den Laden ab, erhielt von meinem Chef das Geld in Bar und machte mich müde auf den Nachhauseweg. Ich lief und lief, bis ich plötzlich seltsame Geräusche hörte. Das Geräusch von einem Kampf. Ich lief schneller, folgte den Geräuschen und blieb stehen. Vorsichtig lugte ich um die Ecke in eine dunkle Gasse, aus welcher die Geräusche kamen. Ich entdeckte 2 Leute, die auf einen 3. Einschlugen. Takemichi. War ja klar. Der wurde immer vermöbelt. Ich seufzte, ließ meine Tasche sinken und schlich mich von hinten an. Die beiden Angreifer lagen so schnell am Boden, dass sie gar nicht mitbekommen haben, was passiert ist. Takemichi sah auf und brach in Tränen aus als er mich sah. "Yoshioka! Du bist meine Rettung! Vielen Dank!" er verbeugte sich übertrieben und hievte sich nach oben. Er blutete an der Stirn und hatte überall Schrammen und Prellungen. "Mensch, lass dich doch nicht immer so zurichten!" meckerte ich und reichte ihm ein paar Pflaster. Er nahm sie dankend an. "Die Typen gehören zu Möbius." sagte er nur und sah zu Boden. "Möbius? Was ne Scheiß Aktion. Kurz vorm Kampf." er nickte. "Ich bin nicht dafür, dass wir gegen Möbius kämpfen." sagte er plötzlich. Wir liefen aus der Gasse nebeneinander her. "Wieso?" fragte ich. Kurzes Schweigen. "Keine Ahnung. Ist so ein Gefühl. Ich hab irgendwie das Gefühl, dass irgendwas passieren wird." ich dachte zurück an meinen Traum. Osanai hatte gesagt, das Draken im Kampf gegen Möbius abgestochen werden sollte. Aber das war doch nur ein Traum, oder?
"Wieso sollte was passieren? Wir werden denen ordentlich in den Arsch treten." Er grinste angesichts meiner Meinung und ich erwiderte es. Ich blickte wieder nach vorne und beobachtete die Sonne, die nun in wenigen Minuten hinter der Stadt verschwinden würde, als plötzlich ein Mensch in mein Blickfeld kam. Es war Hinata Tachibana. Takemichis Freundin. Als sie uns sah wirkte sie leicht verwirrt und blickte Takemichi finster an. Dieser kam sofort ins Straucheln. "Äh Hina! Was ne Überraschung! Was machst du denn hier?" während ich mich noch fragte, was Takemichi mit seinen Armen darstellen wollte, fing er sich eine von Hina. "Betrügst du mich etwa?!" rief sie und holte erneut aus. Ich hielt sie am Handgelenk fest und lächelte. "Hey, kein Grund handgreiflich zu werden. Wieso sollte Hanagaki dich betrügen? Du bist doch eine viel bessere Wahl als ich. Er wurde verhauen. Ich hab ihm den Arsch gerettet. Dann haben wir ein bisschen geredet. Das wars. Entspann dich." ich konnte ein leises Lachen nicht unterdrücken. Hina ging sofort auf Abstand und verbeugte sich. " Tut mir leid! Ich wusste das nicht! Das sah nur so aus und...-"" Beruhig dich! Alles gut. Ich lass euch mal alleine." ich ging ein paar Schritte." Sorry Yoshioka. Komm gut nach Hause." sagte Takemichi noch und ich nickte.
Tatsächlich schaffte ich es heute mal ohne weitere Vorkommnisse nach Hause. Dachte ich zumindest. Denn vor meiner Tür stand jemand.

Durch die Zeit, durch das LeidWo Geschichten leben. Entdecke jetzt