Kapitel 12 (Blakes POV)

27 4 0
                                    

Wir sollten für immer so stehen bleiben, sie in meinen Armen. Obwohl es besser wäre, wenn sie ihre Arme auch um mich schließen würde. Jetzt stand sie einfach da wie versteinert und schien nicht zu wissen, was sie tun sollte. Wie konnte es sein, dass so eine Schönheit nicht an Körperkontakt gewöhnt war? Das würde sich ändern. Früher hatte ich es ebenfalls gehasst angefasst zu werden, aber von ihr konnte ich einfach nicht genug bekommen. Ich würde dafür sorgen, dass sie genauso süchtig nach meinen Berührungen wurde, wie ich nach ihren. 

Kein Ahnung wie lange wir so dastanden, aber die Tatsache, dass sie mich nicht wegstieß, war wohl ein gutes Zeichen.

Irgendwann entspannte sie sich und fühlte sich warm und weich in meinen Armen an. Wie in unseren Träumen. Wie sehr ich mich schon auf heute Nacht freute. Dort war sie immer entspannt in meiner Gegenwart. Ich würde dafür sorgen, dass sie es auch im Wachzustand war. 

Zögerlich schlang sie ihre Arme um meinen Nacken und vergrub ihre Hände in meine Haare. Zustimmend brummte ich und fuhr mit meiner Nase über die Verbindung zwischen Hals und Schulter. Sie roch einfach wunderbar. War das ein Hauch von... Pfirsich? Am liebsten hätte ich noch einmal reingebissen, aber wahrscheinlich würde sie mich dann wieder von sich stoßen. Das wollte ich nicht riskieren, also blieb ich artig. Jetzt zumindest. 

Ihre Finger massierten leicht meine Kopfhaut. Bestimmt machte sie das unbewusst, aber ich würde sie mit Sicherheit nicht davon abhalten.

"Hast du vor noch lange so stehen zu bleiben?" Ihre Stimme war leise und trotz ihrer Worte hatte ich nicht das Gefühl, dass es sie besonders störte. Schließlich war ich derjenige, der sich zu ihr runterbeugen musste und ich war bestimmt 20 Zentimeter größer als sie. Meine Seherin war wirklich klein. 

So sehr ich es auch genoss sie zu halten, meine Brille drückte sich unangenehm gegen mein Gesicht. Fuck, ich hätte sie vorher ausziehen sollen.

"Wir können das Ganze auch ins Schlafzimmer verlegen", sagte ich locker und bereute es sofort, denn Ady versteifte sich wieder. Sie begann sich von mir zu lösen und diesmal ließ ich sie. Auch wenn ich ihre Nähe sofort vermisste. Aber ich war ihr wohl schon nah genug gekommen. 

Ihr Kampfgeist schien sich verabschiedet zu haben, denn sie sah mich nicht mehr an und rang ihre Hände.

"Was macht dein Kopf?", fragte ich beiläufig und begann langsam durch ihr Wohnzimmer zu gehen. Wenn ich mehr Abstand zwischen uns brachte, würde sie sich vielleicht entspannen.

"Ist besser geworden", murmelte sie leise und ich konnte wieder ihren Blick auf mir spüren. Braves Mädchen, sieh mich weiter an. Breitbeinig setzte ich mich auf ihr kleines Sofa und sah über die Lehne in ihre Richtung.

"Ich bleibe bei meinem Vorschlag, dass du eine Aspirin nehmen solltest." Ich wollte nicht, dass es ihr schlecht ging, vor allem wenn sie etwas dagegen tun konnte, aber wieder wollte sie nicht. 

"Ist zur Kenntnis genommen." Sie schwieg wieder, aber da ich spürte, dass sie noch etwas sagen wollte, schwieg ich und wartete. 

"Ich hatte einen anstrengenden Arbeitstag", begann sie und ich bedeutete ihr mit einem Nicken weiterzureden. "Ich würde jetzt gerne duschen gehen und bitte dich höflich darum an Ort und Stelle zu bleiben."

Bilder einer nackten Ady unter der Dusche fluteten meinen Kopf und ich musste meinen Körper regelrecht dazu zwingen, nicht darauf zu reagieren. Was beinahe unmöglich war.

"Also?", fragte sie und holte mich in die Realität zurück. Übertrieben salutierte ich. 

"Jawohl, ich werde an Ort und Stelle bleiben."

Auch nachdem ich ihr zugestimmt hatte, bewegte sie sich nicht.

"Was ist Darling?", fragte ich mit leiser Stimme und sah dabei zu, wie sich sich unsicher im Raum umsah.

"Du kannst aber nicht durch Wände sehen oder?"

Ihre Frage kam so unerwartet und unsicher, dass ich lachen musste. Wie kam sie nur auf solche Ideen?

"Nein Ady, ich kann nicht durch Wände sehen." Auch wenn ich es in dieser Situation gerne könnte. Ich wollte sie endlich richtig nackt sehen.

"Du lügst mich auch nicht an?"

Das erstickte mein Lachen. Ich war vieles, aber kein Lügner. 

"Nein Ady", wiederholte ich meine Worte, "Ich werde dir vielleicht nicht immer alles sagen, aber ich werde dich niemals belügen. Geh ruhig duschen, du hast nichts zu befürchten." Es war mir unglaublich wichtig, dass sie mir glaubte. Ihr würde ich immer die Wahrheit sagen, wenn sie mich fragte. Und sie schien mir zu glauben, denn ihre verkrampften Schultern entspannten sich und sie lächelte erleichtert.

"Okay gut."

Langsam verließ sie das Wohnzimmer und ließ mich allein mit meinen Gedanken zurück. Auch wenn ich froh um ihr Vertrauen war, war sie viel zu gutgläubig. Aber ich würde dafür sorgen, dass niemand ihr geschenktes Vertrauen missbrauchen würde. 

Fuck, wie gerne würde ich jetzt mit ihr in diese Dusche steigen. Und nicht nur, um zu testen, ob ich endlich das Wasser auf meiner Haut spüren konnte. Zum Glück verhinderte der Fluch, dass ich stank.

Ich würde Ady von Kopf bis Fuß einseifen und ihre angespannten Muskeln massieren. Es wäre einfach für mich dafür zu sorgen, dass sie sich entspannte. Nach ein paar Orgasmen würde sie an nichts anderes mehr denken können. Was ich nicht alles dafür geben würde, ihre wunderschönen Brüste halten zu können. Sie würden bestimmt perfekt in meine Hände passen. Im Traum taten sie es, aber hier wäre es anders. Intensiver. Ich könnte endlich mit ihren rosigen Nippeln spielen, sie in den Mund nehmen und fest daran saugen. Wie ihr Stöhnen sich wohl anhören würde? Ich konnte kaum erwarten es herauszufinden.

Mein Schwanz meldete sich bei den Gedanken und ich wurde steinhart. Verdammt, es war wohl kaum der richtige Zeitpunkt dafür. Sie vertraute mir noch nicht wirklich und wäre wohl kaum begeistert vom Anblick meiner Erektion. Und die würde sie sehen, denn verstecken könnte ich ihn nicht.

Seufzend legte ich den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Der Ort hier war Himmel und Hölle gleichzeitig. 

Sie war hier, sie war in Reichweite und trotzdem  durfte ich sie nicht so anfassen, wie ich es wollte. Fuck, wie sehr ich das hier hasste. 

Durch die Tür nahm ich das Rauschen des Wassers wahr und fragte mich, wie lange sie wohl brauchen würde. Ich hatte schon ein paar Beziehungen in meinem Leben, aber keine davon war jemals Ernst gewesen. Die Frauen waren alle oberflächlich gewesen und hatten mich wegen meines Rufes und meines Geldes gedatet. Sie waren Models und Schauspielerinnen gewesen und gut für einen schnellen, unkomplizierten Fick, aber nicht für mehr. Es waren Zweckbeziehungen gewesen, mehr nicht. Und sie hatten immer Stunden im Bad verbracht um sich fertig zu machen. Selbst um ins Bett zu gehen. Hoffentlich würde Ady nicht so lange brauchen. 

Und ich sollte Recht haben. Keine 15 Minuten später kam sie, eingewickelt in einem großen pinken Bademantel, zurück ins Wohnzimmer. Ihre nackten Füße tapsten über den Boden und ich folgte ihr mit meinem Blick. 

Sie sah mich wieder nicht an.

Ihre langen blonden Haare fielen ihr jetzt nass über die Schultern und ihr Gesicht war vom heißen Wasser leicht gerötet. Jetzt konnte ich auch deutlich ihre dunklen Augenringe erkennen. Sie hatte wirklich anstrengende Tage hinter sich. 

Trotzdem war sie wunderschön.

Ich musste darauf achten, dass sie besser auf sich aufpasste.


THE CONTRACT - Du Gehörst MirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt