Kapitel 17 (Blakes POV)

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Müsli mit Milch. Dachte sie wirklich das würde reichen? Leider hatte sie aber recht gehabt, ihre Küche hatte kaum Lebensmittel. Wie gerne würde ich für sie kochen. Sie würde bestimmt jeden einzelnen Bissen genießen. An ihren Augen konnte ich deutlich erkennen, wie leidenschaftlich sie war. Meine kleine Seherin hatte Feuer darin. 

Es würde sicher lustig werden dieses Feuer aus ihr heraus zu kitzeln. Meine Aussage über ihre Gesundheit hatte sie gekränkt, was nicht meine Absicht gewesen war. Trotzdem war es die Wahrheit. 

Sobald sie mir gehören würde, würde ich besser auf sie aufpassen. Sie musste weniger arbeiten und sich mehr ausruhen. Durch unsere gemeinsamen Träume wusste ich, dass ihr Schlaf kurz und unruhig war. Genauso wie heute Nacht. 

Während sie ihr Nickerchen gemacht hatte, hatte ich mich ein wenig in ihrer Wohnung umgesehen. Sie war nicht sehr groß, aber das musste sie auch nicht sein, schließlich lebte sie hier allein. Was etwas tief in mir ziemlich gefiel. Ich mochte die Art nicht, wie der Arzt sie angesehen hatte. Die beiden hatten eine Vergangenheit miteinander, da war ich mir sicher. Ich würde ihn loswerden. Bald.

Überall in ihrer Wohnung lagen Sachen verteilt, als hätte sie kaum Zeit wirklich aufzuräumen, obwohl es nicht dreckig war. Wann sie wohl das letzte Mal einen Tag nur für sich gehabt hatte? Sobald ich meine Macht zurück hatte, würde sie nur noch tun, was sie wollte. Jeden einzelnen Tag. 

Jetzt saß sie neben mir und versuchte sich auf diesen lächerlichen Film zu konzentrieren. Er sah natürlich gut aus, war aber nur reine Fiktion. Mich interessierte der Schwachsinn nicht, die kleine Seherin neben mir war viel interessanter. 

Sie verstand nicht einmal, zu was sie alles fähig wäre. Mehr noch als die sogenannten Hexen und Magier in diesen Filmen. 

Meine Finger fuhren über ihren Arm und ich wusste, dass sie es selbst durch die Kleidung spüren konnte. Sie hatte ihre Arme verschränkt und versuchte stoisch dem geschehen im Film zu folgen. Niedlich. Aber ich hatte ihr gesagt, dass ich es nicht leiden konnte ignoriert zu werden. Ich würde ihre Aufmerksamkeit bekommen, dafür würde ich schon sorgen. In unseren Träumen hatte ich immer ihre Aufmerksamkeit. Mehr als nur das, ich hatte ihre Hingabe. Natürlich war ich noch nicht klar, dass ich ihre tiefsten Sehnsüchte kannte und das würde ihr nicht gefallen. Aber ich musste jede Karte nutzen, die ich zur Verfügung bekam. Und sie musste verstehen, dass ich verdammte real war. 

Vor allem konnte ich mir die Träume selbst noch nicht erklären. Ich hatte noch nie von diesem Phänomen gehört, aber ich würde herausfinden was es war. Doch ganz gleich was der Grund war, es bestätigte mich darin, dass sie mir gehörte. Und ich gehörte ihr. 

Ihre Muskeln waren unglaublich angespannt und sie verkrampfte sich noch mehr, als ich mir näher zu ihr lehnte. Das Telefonat mit ihrer Freundin hatte ihr nicht gut getan. Sie war auch im Schlaf angespannt und aufgewühlt gewesen, was mir überhaupt nicht gefallen hatte. Ich wollte, dass sie sich an mich lehnte, sich entspannte. Ihre Sorgen beiseite schob. Irgendwann würde sie verstehen, dass sie das bei mir konnte. 

Meine Finger wanderten zu ihrem Nacken. Als ich ihre nackte Haut berührte stockte ihr Atem und ich unterdrückte mühevoll ein Stöhnen. Wie wunderbar es war, sie endlich berühren zu können. Ihre Wärme zu spüren. Und auch sie sehnte sich danach. 

Wann war sie -vor mir natürlich- das letzte Mal zärtlich berührt worden? Bei dem Gedanken an die Hände eines anderen die sie berührten wollten sich meine Finger zu Fäusten ballen, aber ich unterdrückte es. 

Nein, dazu würde es nicht kommen. Ich würde sie markieren, mit meinen Zähnen, meinen Händen, meinem Charme, damit jeder wusste, dass sie zu mir gehörte. Auch sie. 

THE CONTRACT - Du Gehörst MirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt