Jeon Jeongguk
Jeongguk wartete auf seinen Kakao und er wartete, dass der Regen wenigstens etwas aufhören würde. Sobald er den Kakao getrunken haben würde, würde er wohl oder übel aber gehen müssen, er musste morgen wieder früh raus. Der Kellner stellte eine weiße Tasse vor ihm ab und nickte, versucht freundlich. Wieder trafen sich ihre Augen und Jeongguk stockte der Atem. Während hinter ihm wieder etwas mehr Schnee fiel, starrte er dem Fremden hinterher. Es war eine gute Entscheidung hierher gekommen zu sein. Langsam, nur wenige Schlucke nehmend, Trank der Siebzehnjährige seinen Kakao und zögerte den letzten Schluck lange heraus.
Sein Blick lag unentwegt auf dem Kellner, der sich erneut seinem Handy zugewandt hatte. Jeongguk seufzte glücklich auf, als dieser anfing leise zu fluchen. Wahrscheinlich spielte er nur ein Spiel, aber der fremde Kellner wirkte dabei so konzentriert, dass sich kleine Fältchen auf der Stirn bildeten. Jeongguk beobachtete ihn wirklich gerne. Zögerlich trank er auch den letzten Rest und mit einem Blick nach draußen, konnte er sich kein zufriedenes Geräusch unterdrücken. Die ganze Straße war in weiß gekleidet und es fielen nur noch Flocken von Schnee, kein Regen mehr, herunter.
Durch sein fröhliches Glucksen schien er die Aufmerksamkeit des Kellners auf sich gezogen zu haben, denn dessen Blick spürte er deutlich im Nacken, wo sich seine Nackenhaare angenehm aufstellten. Als er seine Augen zurück zu ihm gehen ließ, wurde seine These bestätigt. Der Schwarzhaarige starrte ihn an und auf Jeongguks Wangen huschte ein warmes rot. "Sie scheinen den Schnee wirklich zu mögen, wenn Sie ihn so intensiv anschauen." Die Rötung vertiefte sich, was wohl daran lag, dass er zuvor den Kellner so angestarrt hatte, ebenfalls intensiv würde er denken. "K-kann sein.", hauchte er und schaute wieder aus dem Fenster.
"Möchten Sie noch etwas haben oder störe ich Sie nur?", erkundigte sich der Mann wieder und Jeongguk schüttelte schnell den Kopf. Er störte doch nicht. Jeongguk war es nichtmal unangenehm so angeschaut zu werden, es machte ihn lediglich verlegen. "Einen Muffin?", quitschte er mehr, als das es richtige Worte waren und der Kellner verschwand mit einem Kichern zurück in die kleine Küche. Jeongguk stützte seinen Kopf wieder auf seine Hände und lächelte in diese hinein. Der Kellner war ein wahrliches Winterwunder, mit seinen langen Wimpern und der schmalen Nase. Er schwärmte gerne für hübsche Jungs, auch wenn seine Chancen gleich null waren.
Erneut kam der Kellner und stellte zwei Muffins vor ihm ab. "Der eine geht aufs Haus.", murmelte er lächelnd. "Ess ihn doch mit mir." Jeongguk wurde sofort wieder dunkelrot und auch der Fremde schien zu röteln, gleich nachdem er dies gefragt hatte. Jeongguk war normalerweise nicht spontan und flirten tat er sowieso nicht. Dennoch hatte es sich in diesem Moment richtig angefühlt. Der Kellner zögerte ziemlich lange. Sein Blick lag auch nicht mehr auf Jeongguk, sondern auf den Schneeflocken, die langsam vor sich hin rieselten. Würde er sich hinsetzen?
DU LIEST GERADE
Eyes²⁰²³Dezember
FanfictionJeongguk wollte sich nur vor dem Regen retten und Yoongi hatte eigentlich nicht vor ihn täglich zu bedienen. Aber alles kommt meistens sowieso anders als man es erwartet. Die Dezember Geschichte von zwei jungen Männern, die sich zum ersten Mal begeg...