7.12.2023

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Jeon Jeongguk

Jeongguk schmiss seinen Rucksack in dem kleinen Flur, rief seiner Mutter eine knappe Begrüßung zu, ehe er in sein Zimmer stolperte. Müde ließ er sich auf sein Bett fallen. Sofort fielen ihm seine schweren Augen zu. Seine Mutter kam etwas später rein, eigentlich um ihn zum Essen zu holen, aber als sie ihren Sohn so schlafend vorfand, zog sie ihm nur die Jacke aus und deckte ihn richtig zu. Mit klackernden Schritten ging zu zur Heizung und trete sie noch etwas weiter auf. Ihr tat es leid, wie fertig ihr Sohn aussah.

Als Jeongguk am nächsten Morgen, mal wieder viel zu spät aufwachte, hetzte er an seiner Mutter vorbei, Richtung Ausbildungsplatz. Während die fest Angestellten ihn die ganze herum kommandierten, war sich Jeongguk bereits kurz nach zehn sicher, dass er in das kleine Café gehen würde um sich wieder einen Kakao holen zu gehen. Natürlich nur weil dieser so gut geschmeckt hatte, nicht aus anderen Gründen. Jeongguk seufzte wohlig auf und stellte sich seine Finger in dunklen Haaren, die von dem Schnee ganz kalt waren, vor.

Seine Gedanken schweiften noch auf dem Weg zum Café weiter weg und ehe er sich versah, stand er bereits in dem stickigen Raum. Jeongguks Blick glitt über die wenigen Tische, aber vorher wurde er von einem überraschten Blick begutachtet. Yoongi stand neben der Tür, an die Wand gelehnt und nun lag dessen Blick konstant auf Jeongguks Hinterkopf. "Hey Yoongi.", begrüßte der Teenager den Älteren und verbeugte sich leicht vor ihm. Yoongi tat es ihm in aller Überforderung gleich. "Setz dich doch.", murmelte der Kellner und brachte Jeongguk zum Tisch, an dem sie gestern die Muffins verzehrt hatten.

Ein Blick nach draußen verriet Jeongguk, dass es bereits wieder schneite, was ein glückliches Ereignis. Gedankenverloren hob er seinen Kopf wieder zu dem Dunkelhaarigen hoch. Ein Fehler. Erschrocken starrte er in, die ihn musternden, Augen. Leicht zuckte er zurück und schluckte schwer auf. Wenn er nur für immer in diese wunderschönen Augen sehen konnte. Der Kellner hielt den Stift fest in der Hand, ließ ihn unentschlossen über das leere Papier schweben, welches eigentlich für die Bestellung des Gastes gedacht war. Erst ein Fluchen riss die beiden aus ihrer perfekten, kleinen Welt. Eine Welt in der Jeongguk neben Yoongi auf einer Bank im verschneiten Park saß. In Jeongguks Fantasie, in welcher Yoongi seine Hände warm hielt, zärtlich über seinen Handrücken strich.

"Was machst du denn schon wieder hier! Erst verletzt du meinen Mitarbeiter, dann taucht du wieder hier auf. Er schaut schon wie ein verschrecktes Reh!", Seokjin kam auf die beiden zu und schwang drohend seinen Kochlöffel. Er würde doch keinen Kunden dulden, der Yoongi zum weinen gebracht hatte. "Jin, das hast du falsch verstanden.", murmelte Yoongi peinlich berührt und zog seine Hände tief in seinen Pullover. Jeongguk runzelte die Stirn. Gestern hatten sie doch nur die Muffins gegessen und sofort danach war Jeongguk gegangen. Sie hatten zu wenig gesprochen, dass er Yoongi hätte wirklich verletzen können. "Darf ich mich setzen?", die Stimme des Kellners drang erst langsam zu Jeongguk durch, welcher dann automatisch anfing zu nicken.

Eyes²⁰²³DezemberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt