Kapitel 12

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Louis:

Am Montag weigert sich Arne weiter in den Kindergarten zu gehen. Also bleibt er mit meinen Eltern zu Hause, während ich in der Uni und beim Training bin. Währenddessen suche ich aber eine Mannschaft für ihn heraus und melde ihn für ein Probetraining an, was sogar heute noch stattfindet. Also fahre ich nach der Uni nach Hause und weihe meine Familie ein. Durch mein eigenes Training, kann ich Arne leider nicht vorbeibringen, weshalb meine Mutter das übernimmt. Für die nächsten Male müssen wir uns dann etwas anderes überlegen. Arne freut sich total, als ich ihm von den Neuigkeiten berichte. Ich suche ein paar Sportsachen für ihn zusammen und packe dann selber alles fürs Training zusammen. Dann geht es für Niklas, Magnus und mich schon los zum Training. Ich hoffe wirklich, dass es Arne gefallen wird. Er hat es verdient hier mal etwa Spaß zu haben.

Nach dem Training fahren wir auf dem schnellsten Weg zur Sporthalle, wo Arne Training hat. Ich steige aus und warte vor dem Eingang, wo auch schon einige andere Eltern stehen. „Sie habe ich hier ja noch nie gesehen", werde ich von einer Mutter angesprochen. „Mein Sohn ist auch zum ersten Mal hier", erkläre ich lächelnd. „Sie haben einen Sohn", sagt sie überrascht, „sie sehen aber noch jung aus." „Ja, ich habe einen Sohn", stelle ich klar, „auch wenn ich noch so jung bin." „Ich hoffe sie kümmern sich gut um ihn", sagt sie. „Tue ich", seufze ich, „machen sie sich keine Sorgen um meine Erziehung." In dem Moment wird die Hallentür geöffnet und ein Haufen Kinder kommt nach draußen, gefolgt von einem Mann, der wahrscheinlich ihr Trainer ist. Arne scheint sich mit einem anderen Jungen zu unterhalten, was mich zum Lächeln bringt. „Papi!", ruft er freudig, als er mich erblickt. „Hallo Großer", lächle ich und knie mich auf seine Höhe runter, um ihn zu umarmen, „wie war es?" „Super", strahlt er, „kann ich nochmal gehen?" „Ja, nächste Woche", verspreche ich, „wie waren die anderen Jungs?" „Leon ist nett", verrät er. „Wer ist den Leon?", will ich wissen und Arne zeigt auf den Jungen, mit dem er sich gerade schon unterhalten hat. „Willst du dich vielleicht mal mit ihm verabreden?", frage ich ihn. „Ja", nickt er freudig. Also gehen wir zu Leon und dessen Vater rüber und ich tausche meine Handynummer mit dem Vater aus. Anschließend kommt noch der Trainer zu uns gelaufen. „Ich bin Louis, der Vater von Arne", stelle ich mich vor, „meine Mutter hat ihn heute gebracht." „Sie spielen beim THW", stellt er fest. „Ja", nicke ich lachend, „deshalb muss ich demnächst mal schauen, wie ich Arne zum Training bringen kann, weil wir oft zeitgleich Training haben." „Ich füge Sie einfach mal in die Gruppe der Eltern hinzu. Dann können wir uns noch etwas überlegen", meint er, „Arne war wirklich gut. Aber das Handballgen liegt ja in der Familie." „Das tut es wohl", grinse ich. Ich gebe ihm noch schnell meine Handynummer und gehe danach gemeinsam mit Arne zum Auto.

Auf dem Rückweg erzählt Arne begeistert von allem, was sie gemacht haben. Er hat laut seinen Erzählungen viele Tore geworfen und wurde viel gelobt. Es ist schön, dass es ihm Spaß gemacht hat. So hat er mal etwas zu tun und Kontakt zu anderen Kindern.

Am Mittwoch geht es zu meinem ersten Auswärtsspiel. Wir werden zusammen nach Kielce fahren, morgen dort spielen, am Freitag nach Berlin fahren und am Sonntag dort spielen. Anschließend steht erstmal eine Woche bei den Nationalmannschaften an. Arne und ich werden in Kiel bleiben und ich werde mit denen, die in Kiel bleiben auch trainieren. Ich habe ehrlich gesagt großen Respekt vor den langen Busfahrten. Ich meine, Arne ist erst vier und er wird lange stillsitzen müssen. „Kommst du Lou?", ruft Niklas mich, „wir müssen los!" „Ich komme!", rufe ich zurück und schnappe mir meine Tasche und Arnes Koffer. Dann gehe ich in den Flur, wo die anderen drei schon warten. Anschließend gehen wir zum Auto und meine Brüder verstauen alles im Kofferraum. Ich helfe währenddessen Arne ins Auto, damit wir schnell losfahren können. „Was macht die Aufregung bis jetzt?", will Magnus wissen. „Noch geht es", antworte ich, „ich habe eher Angst vor der Fahrt." „Das wird schon", meint Niklas, „du hast Hörspiele und viel Spielzeug für Arne. Wir werden ihn sicher gut beschäftigen. Setz dich einfach etwas nach vorne, da ist es nicht so laut." „Mache ich", beschließe ich, „ich habe ja sowieso noch keinen Platz." Wir kommen am Trainingszentrum an und steigen alle aus dem Auto. Dann bringen wir unsere Sachen zum Bus und stellen uns zu denen, die schon zusammen rumstehen. „Hallo Arne", begrüßt Memel den Kleinen. „Memel", kichert dieser und umarmt den Teambetreuer fröhlich. Die beiden verstehen sich mittlerweile sehr gut, was mich wirklich erleichtert. Denn auch in den nächsten Tagen werden sie wieder viel Zeit zusammen verbringen.

Lucky againWo Geschichten leben. Entdecke jetzt