Türchen 12

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Alternativszene - Was wäre wenn Thea Zeirus entkommen wäre?
Wunsch von FlammenfrostWaCa🦭

(POV Thea)

Ich rannte auf den Ausgang der Halle zu, als Zeirus mich plötzlich packte. Der Darkoner hielt meinen Arm fest umklammert und ich schlug um mich. Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, dass meine Schwester wohl irgendetwas sagte, jedoch konnte ich die Worte nicht so schnell von ihren Lippen ablesen. Der Darkonerchef zerrte mich zu einem Auto, doch bevor er mich vollends besiegt hätte, trat ich ihm mit ganzer Kraft zwischen die Beine. Der Mann öffnete den Mund und wirkte schmerzerfüllt, woraus ich schloss, dass er schrie oder zumindest stöhnte. Als mein Weg frei war, zögerte ich. Meine Schwester und Lennox befanden sich noch immer in der Halle und waren in einen Kampf mit meinen beiden Vätern verwickelt. Obwohl ich die zwei Männer mittlerweile hasste, konnte ich dieses Familienbild von ihnen einfach nicht loslassen.

Ich dachte angestrengt nach. Ich alleine würde kaum etwas ausrichten können, doch könnte ich Hilfe rufen, hätten wir vielleicht eine Chance. Also rannte ich los, immer weiter in die Richtung, in der ich den Fluss vermutete. Ich musste mich beeilen. Ich wusste zwar nicht, was meine Väter mit Lennox vorhatten, doch sein Tod war scheinbar nicht erwünscht. Das Problem bestand allerdings darin, dass das bei Alea anders aussah. Sie fiel meiner Familie bloß zur Last und war bloß noch am Leben, um ihren Yavani mit ihrem Leben erpressen zu können.

Es pisste mich an, dass ich schon wieder weglaufen musste. Fast mein ganzen Leben lang flüchtete ich bereits vor irgendetwas. Ich rannte immer nur und versteckte mich. Mir war durchaus bewusst, dass ich gute Gründe dafür hatte. Cassaras würde etwas anderes auch nicht zulassen. Beim Gedanken an meinen Wanderer überkam mich eine Welle der Sehnsucht. Wenn er jetzt doch nur hier wäre...

Ich stolperte und schlug der Länge nach auf dem harten Erdboden auf. Schell rappelte ich mich wieder auf und lief weiter. Mittlerweile befand ich mich in einem Waldgebiet, welches mir äußerst bekannt vorkam. Der Fluss war nicht mehr weit.

(POV Lennox)

Thea hatte es geschafft, Zeirus auszuschalten und zu fliehen. Und das obwohl ich mich Aleas Bitte verweigert hatte, ihre Schwester ihr vorzuziehen. Ich würde immer zuerst meine Yavani beschützen! Allerdings hatte der Darkonerchef sich schnell wieder erholt, und griff mich nun ebenfalls an. Alea schlug vor, tiefer in die Halle einzudringen, da sie hoffte, einen Notausgang zu finden und rannte die Treppe hinunter. Ich warf Zeirus gegen die Wand und wollte ihr nach. Jedoch hatte ich den großen Fehler gemacht, beim Duell mit dem Darkoner Jinx und Orion aus dem Auge zu verlieren. Eine Sekunde später sollte ich es bereuen, als ich hart auf dem Boden aufschlug. Mein rechtes Bein brannte wie Feuer und war kurz vor der Treppe weggeknickt. Entsetzen tastete ich es ab und hatte Blut an den Fingern, als ich sie betrachtete. In all der Aufregung hatte ich das laute Geräusch kaum wahrgenommen. Doch es war ein Schuss gefallen.

„Lennox!", schrie Alea von unten und machte Anstalten, die Treppe wieder hochzusteigen.

„Versteck dich!", rief ich und wollte mich hochstemmen, doch meine Arme versagten, als ein weiterer Knall ertönte und ein Schuss meinen linken Arm streifte. Wie tausend Nadeln schoss der stechende Schmerz bis in meine Schulter.

„Ach, mein lieber Lennox, du kannst jetzt nichts mehr tun. Deine Elvarion hat sich zwar verkrochen, aber aus der Halle kommt sie nicht heraus und du bist zu verletzt, um sie zu beschützen.", sagte der Doktor mit falschen Bedauern in der Stimme.

„Oh doch, sie wird hier rauskommen, und wenn ich dafür sterbe!", knurrte ich entschlossen und stemmte mich langsam hoch, bis ich wieder auf meinen Füßen stand, auch wenn sich alles in mir dagegen sträubte.

„Zeirus, Jinx, schnappt ihn euch!", befahl Orion verärgert, woraufhin die Männer mich angriffen.

Jinx hätte ich alleine besiegen können, aber der Darkonerchef ließ meine Chancen drastisch sinken. Der Herrenschwur, der den Mann Orions Willen unterwarf, machte ihn auch zu einem Superkrieger. Voller Grauen dachte ich daran, dass der Doktor das Selbe mit mir vorhatte. An Anfang hatte ich es noch nicht ganz verstanden, doch nun war mir alles klar. Der Doktor wollte mich zum Herrenschwur zwingen. Auf Korsika hatte er diesen Plan ebenfalls schon verfolgt, hatte aber nicht die nöten Mittel gehabt, um sein Vorhaben in die Tat umzusetzen.

Plötzlich packte Zeirus mich von hinten und hielt meine Arme fest, während Jinx mich zu schlagen begann, als ich mich nicht wehren konnte. Zu allem Überfluss drückte der Darkonerchef zudem geradewegs auf meine Verletzungen.

„Lasst ihn in Ruhe!"ordnete auf einmal jemand an und ich musste mit Entsetzen feststellen, dass Alea bebend auf der Treppe stand.

Auf der Stelle trat Orion zu ihr und packte sie, während ich weiter von jinx verprügelt wurde. Ich konnte mich nicht länger auf den Beinen halten und wäre umgefallen, hätte Zeirus mich nicht gehalten.

Der Doktor trieb meine Yavani mit einer Waffe vor sich her, bis sie ein paar Meter neben mir zum Stehen kam.

„Lasst ihn los! Bitte!", verlangte sie verzweifelt.

Ich merkte ihr an, dass der Elvarion-Modus bereits abgeklungen war.

Ihre Bitte, welche sie mit gebrochener Stimme äußerte, brach mir das Herz und ich wisperte leise ihren Namen.

Ich bekam beinahe gar nicht mit, wie Jinx Orions Platz bei der Elvarion einnahm und der Doktor stattdessen zu mir kam. Ehe ich reagieren konnte, fesselte er auch meinen anderen Arm mittels der Handschelle. Zorn und Verzweiflung durchströmten mich, als ich realisierte, dass Orion mich erneut in Ketten gelegt hatte und ich Alea nicht beschützen konnte.

Wie bereits am Ufer näherte sich der Doktor meinem Gesicht und wie zuvor blieb mir keine Chance, zurückzuweichen. War nun alles aus?

(POV Thea)

Nach einer gefühlten Ewigkeit, war ich endlich am Fluss angelangt. Ich erinnerte mich an das SOS-Signal fürs Wasser, welches meine Schwester mir beigebracht hatte. Als die ersten Magischen kamen, erklärte ich ihnen die Lage.

Das ging so lange, bis ich mich mit einer riesigen Armee von Magischen auf den Rückweg zur Halle machte.

Die Loreley und dieses Mädchen namens Siska hatte ich ebenfalls gefunden. So schnell, wie es ging, rannten wir zu der Kühlhalle. Endlich angekommen, stürmten wir als mächtige Einheit ins Innere.

(POV Alea)

Mein Herz blieb fast stehen, als es so erschien, als ob es für Lennox und mich aus wäre. Doch plötzlich brach jemand in die Halle und alle drehten gespannt ihre Köpfe. Eine große Gruppe von Magischen, hatte sich um Thea, Siska und die Loreley versammelt. Eine mächtige Armee, die nun ihre Feinde attackierte. Dann griffen sie an...und hatten Erfolg.

Orion konnte zwar in einem großen Auto fliehen, doch Lennox und ich waren gerettet.

„Du bist meine Heldin, Thea!", lobte ich meine Schwester und umarmte sie. Die Loreley stürmte indessen zu Lennox und begutachtete seine Verletzungen.

(POV Erzähler)

Sie hatten es geschafft! Sie waren Orion ein weiteres Mal entkommen! Und die beiden Zwillingsschwestern waren nun endlich wieder vereint.

Alea Aquarius Adventskalender 2023Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt