Kapitel 14 - Kreisrunder Blattausfall

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>>Wow, dieses Zeug ist wirklich interessant.<<, stellte Dagma fest, als ich gerade dabei war die Eigenschaften zu erklären, nachdem ich die halbe Nacht mit der Untersuchung dieser Substanz zu tun hatte.

>>Ja, es scheint in geringen Mengen heilend zu sein, hat aber auch ein großes Potenzial als Treibstoff. Es strahlt eine unglaubliche Energie aus.<<, erklärte ich weiter, >>Als Treibstoff allein reicht es nicht aus, aber vielleicht ist es uns ja möglich, es mit etwas anderem zu mischen?<<

>>Du meinst also es ist wie bei der Homöopathie, dass giftige Substanzen in geringen Mengen heilend sein können?<<, fragte Stanley.

>>Nun, ich denke schon... aber ich weiß nicht ob ich es probieren will.<<, gab ich ehrlich zurück.

>>Daran sollte es nicht scheitern Steve, wir müssen so oder so etwas finden womit wir die Blätter vom Leibe bekommen und umso schneller wir dafür ein Heilmittel finden, umso besser ist es.<<, antwortete er.

>>Okay, also würdest du es probieren? Ich meine, ich werde die Substanz noch verdünnen und ich denke ein paar Tröpfchen werden schon reichen. Denn für ein Heilmittel wäre ich natürlich sehr dankbar. Meine Frau ist zwar immer wunderschön, aber ich wäre sehr froh, wenn wir das vorherige Aussehen wiedererlangen.<<

>>Ach Liebling, du alter Schleimer.<<, sagte Dagma und ich hatte den Eindruck, dass ihre roten Blätter noch dunkler wurden... als würde sie erröten, >>Aber ich hätte natürlich auch gerne mein altes Ich wieder.<<

>>Na dann werde ich es versuchen. Ich brauche nur einen Helm von euch und dann können wir starten.<<, sagte Stanley entschlossen.

>>Gut, dann rühre ich den Trank mal zusammen.<<, erklärte ich.


Nach zwei Stunden versammelten sich alle draußen vor der Beatrice, auch die Pikmin sahen gespannt zu. In der Mitte stand Stanley mit der kleinen Flasche. Er schraubte sie vorsichtig auf und sog etwas von der Flüssigkeit in die Pipette. Durch das verdünnen hatte sie zwar etwas ihrer Leuchtkraft verloren, aber durch das Giftgrün sah dieses Gebräu wirklich nicht genießbar aus. Ich muss schon sagen, ein wenig Schuldgefühle hatte ich schon, das Stanley es als Erster probiert, aber wenn ich das Dagma sagen würde, hätte sie wahrscheinlich so oder so nichts dagegen... so ist sie eben...

>>Also gut... alles für Gina!<<, sprach Stanley und tropfte sich dann drei Tropfen der Lösung in den Mund.

Und es passierte.... 

NICHT'S

>>Na das war wohl nicht's...<<, sagte Dagma enttäuscht. (Auf was sie das bezog weiß ich allerdings nicht.)

Doch dann...

PENG... PUFF... WUMM...

Das grüne leuchten umgab Stanley völlig und es sah aus wie eine grüne, glitzernde Staubwolke. Dann lichtete sich das Ganze und man konnte allmählich wieder Umrisse von ihm erkennen. 

>>Es hat funktioniert!<<, rief ich.

Stanley, der immer noch ein wenig hustete, konnte es kaum glauben.

>>Ich muss sofort in einen Spiegel sehen.<<, sagte er und rannte in die Beatrice.


Um ehrlich zu sein glaubte ich nicht wirklich daran, dass das hier funktioniert. Aber das hat es! Stanley ist wieder ein ganz normaler Mensch.

>>Dagma, möchtest du auch gleich das Gegenmittel nehmen?<<, fragte ihr Schwiegersohn.

>>Nun, so gern ich mein altes Aussehen wieder erlangen möchte, halte ich es doch für sinnvoller, das wir alle zu menschlichen Pikmin werden.<<, sagte sie und zuckte mit den Achseln.

>>Wie bitte?!<<, entfuhr es mir.

>>Ja, ich meine, deine Sauerstoffversorgung ist auch nicht ewig gewährleistet und so könntest du ganz normal atmen und man weiß was du für ein Pikmin wärst. Vielleicht kannst du ja fliegen oder so?<<, erklärte Dagma.

>>Ich muss sagen, unrecht hast du nicht. Auch wenn mir die ganze Sache wirklich widerstrebt.<<, sagte ich nachdenklich.

>>Ich weiß Liebling, aber das ist eine super Möglichkeit Sauerstoff zu sparen, wir wissen  ja auch nicht, in was für einer Verfassung unsere liebe Gina ist. Ich meine es könnte auch sein, dass auch sie, dank der Hilfe der Pikmin, nun Bätter auf dem Kopf trägt<<, sagte sie und nahm meine Hand in ihre, >>Glaube mir, ich habe auch Angst, aber keiner weiß wie lange wir noch hier sind, wann wir Gina finden oder ob wir genug Treibstoff bekommen. Also bleibt uns wirklich nichts anderes übrig, als das in Erwägung zu ziehen.<<

>>Okay... ich tue es. Ich und auch Stanley werden uns zu diesem blättrigem Meisterwerk machen. Richtig Stanley?<<

>>Ja... Captain...<<, antwortete er kläglich und seufzte. 

Anscheinend gefällt ihm dieser Vorschlag genauso wenig wie mir, aber meine Frau hat recht. Wir müssen das tun, anders ist unser Überleben nicht gesichert.

>>Na dann, nicht's wie los, ab in die Zwiebel!<<, sprach ich und versuchte so zu klingen, als wäre es meine vollste Überzeugung.


Gesagt! Getan!

Alles war bereit. Stanley war bereits wieder ein blauer Laubling und lehnte nun bockig wie ein Teenager an der Beatrice. Er brabbelte die ganze Zeit etwas und ich war der Meinung gehört zu haben wie er sagte >Wie gewonnen, so zerronnen...<. Er scheint wirklich nicht glücklich mit der Situation zu sein und wohlgemerkt, ich auch nicht.

>>Los Liebling, du musst dich nur direkt unter die Zwiebel stellen, sie saugt dich dann ein.<<

Ich atmete tief durch und ging dann direkt unter die Zwiebel. Es war ein komisches Gefühl, um mich herum wurde es hell und meine Füße hoben vom Boden ab. 

>>Ohohoh...<<, rief ich.

Und dann war es schon passiert. Alles ging so schnell. Ich wurde in die Zwiebel gesogen, es war wirklich warm in dieser Zwiebel und geräumiger als ich dachte. Dann merkte ich, wie mir Blätter am ganzen Leibe wuchsen und daraufhin spuckte mich die Zwiebel auch schon wieder aus und ich landete unsanft auf dem Boden... doch es tat nicht mal weh... als wäre ich wie ein...

 >>STEIN!<<, schrie Dagma erfreut und fing an zu lachen, >>Das passt zu dir!<<

>>Ach Liebling, du findest wie immer die richtigen Worte.<<, antwortete ich und verdrehte die Augen, worauf Dagma nur über beide Ohren grinste.

Dieses Spektakel brachte auch Stanley wieder zum Lachen...

Pikmin - Auf zu neuen PlanetenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt