×Kapitel 9 - konfrontation×

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"Mister Villin!"

Beas Vater machte kehrt und wendete sich der Person zu, die ihn soeben angesprochen hatte.

"Cayden. Schön, dich nochmal gesehen zu haben", meinte er und war damit direkt wieder dabei zu gehen.

"Sie können jetzt nicht gehen. Es ist der letzte Satz!", erwiderte Cayden. Er versuchte, so respektvoll wie möglich zu klingen, doch seine Frustration war deutlich in der Stimme zu hören. Mister Villin drehte sich wieder zu Cayden um, offensichtlich genervt. "Ich muss mich um meine Firma kümmern. Das ist wichtig."

"Und Ihre Tochter ist nicht wichtig?", keifte Cayden sofort. Mister Villin spannte seinen Kiefer an: "Wer glaubst du eigentlich, wer du bist. Wir haben dich immer in unserem Haus willkommen geheißen! Wir haben dich gefüttert und uns um dich gesorgt, als deine Mutter gestorben ist. Haben dir zwischenzeitlich ein Dach über den Kopf gegeben und haben dir immer einen Zufluchtsort geboten! Und bist du so dreist, so mit mir zu reden?"

Cayden schluckte. Die Erinnerungen waren wie ein Stich in sein Herz. Zudem wurde er zunehmend sauer, durch die Worte, die Mister Villin von sich gab. Er spürte, wie ihm der Hals von drohenden Tränen zugeschnürt wurde, wie eine Dornenranke, die sich um seinen Hals wand. "Ihr habt mir vielleicht Einlass gewährt, aber ihr wart doch nie da! Bea hat sich um mich gekümmert. Bea ist sicher gegangen, dass ich etwas gegessen habe. Bea war da. Bea ist immer da. Bea ist auch für euch immer da! Und womit zahlt ihr das zurück?"

Mister Villin wollte ansetzen, um etwas zu sagen, kam jedoch erst gar nicht dazu, denn Cayden war noch lange nicht fertig.

"Sie muss immer für euch alle hinhalten. Sie ist die perfekte Tochter für dich, wenn deine Angestellten kommen. Sie ist die perfekte Tochter für ihre Mutter, indem sie in ihre Fußstapfen in der Medizin treten wird. Hat sich eigentlich irgendjemand von euch schon gefragt, ob sie das wirklich will? Sie lebt im Schatten ihrer Schwester, die schon immer auf ein Podest gestellt wurde. Egal, wie schlecht ihre Noten waren. Egal, wie spät sie betrunken nach Hause kam. Egal, wie oft sie auf euren teuren Teppich gekotzt hat! Bea kommt für euch immer an letzter Stelle und trotzdem tut sie alles für euch! Und ihr schafft es nichtmal, alle zu ihrem ersten Spiel zu kommen? Und du, der tatsächlich gekommen ist, weil du weißt, dass ihr Volleyball ALLES bedeutet, bist so dreist, nicht mal bis zum Ende zu bleiben?"

Am Ende seines Monologs war er eigentlich schon am schreien und in Tränen aufgelöst. Cayden liebte Bea und er hasste es, mit ansehen zu müssen, wie sie immer wieder von ihrer Familie enttäuscht wurde. Mister Villin jedoch schien relativ unbeeindruckt. Er wirkte hauptsächlich genervt. Und das bestätigte sich auch, als er nach einem Moment Stille erwiderte: "Ich habe keine Zeit dafür. Guten Abend."

Damit war Mister Villin in sein Auto gestiegen und augenblicklich abgefahren. Cayden atmete tief durch, wischte sich mit seinem Ärmel die Tränen weg. Er war immer noch außer sich vor Wut, aber schluckte all seine Frustration runter, um schließlich wieder ein neutrales Gesicht aufzusetzen und zurück in die Halle zu gehen. Wenigstens er wollte das Spiel zu Ende gucken.





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