Bea bekam schon ein mulmiges Gefühl im Bauch, wenn sie daran dachte, dass sie heute mit Mister Sallow über das Volleyball Team reden würde. Es machte sie unglaublich nervös. Es wäre alles so einfach gewesen, wäre er einfach nur ein attraktiver Lehrer gewesen. Aber der Abend bei ihr zuhause. Da hatten sie eine Grenze überschritten. Vielleicht nur um Millimeter, aber sie hatten die professionelle Grenze überschritten. Und jetzt war es so schwierig für sie, ihn nur als Lehrer zu sehen. Sie hatte ihn als Person kennen gelernt, nicht nur als Lehrer. Und das verwirrte sie nun maßlos.
"Beaaaaaaa.... Erde an Beaaaaa. HALLO??"
Ein wildes Schnippsen vor ihren Augen weckte Bea aus ihrer Trance und sie blickte zu einem empörten Cayden. "Willkommen zurück auf der Erde, wie war die Reise?", kam von ihm schließlich, während er die Augenbrauen hoch zog und die Arme vor seiner Brust verschränkte.
Bea schüttelte sich leicht, um den Rest ihrer Gedanken zur Gegenwart zurück zu holen. "Entschuldige. Kannst du das nochmal wiederholen?", entgegnete sie schließlich.
"Mhhhmm, okay. Irgendwas läuft hier ganz falsch. Sonst frisst du gefühlt eine halbe Tüte Popcorn, wenn ich dir von meinen Männergeschichten erzähle."
Bea tat auf beleidigt, ehe sie anfing zu lachen: "Was soll ich denn machen? Ich hab kein Liebesleben, da finde ich deines umso interessanter."
Cayden verdrehte die Augen: "Der einzige Grund, wieso du kein Liebesleben hast, bist du selber." Bea seufzte leicht und ließ ihren Kopf auf den Pausen Tisch fallen. Vorallem, wenn sie plötzlich auch noch anfängt auf ihren Lehrer zu stehen..
"Ich weiß, mimimi, keiner hier auf der Schule gefällt mir", ahmte Cayden sie nach und brabbelte einfach weiter, "Aber die Welt hat noch mehr zu bieten als unsere Schule. Außerdem wissen wir doch beide, dass du eher auf ältere stehst."
Ertappt richtete sich Bea wieder auf und starrte zu ihrem besten Freund. Auch dieser schien überrascht von ihrer Reaktion und legte den Kopf schief. "Sag mal.... Hast du dich etwa verliebt?!", fragte er nach kurzer Überlegung und beobachtete die Brünette ganz genau. Der Blickkontakt mit Cayden verunsicherte sie ungemein. Er konnte sie dafür einfach zu gut lesen. Und so wandte sie ihren Blick ab.
Im nächsten Moment sprang Cayden auf und umarmte Bea von hinten: "Dass ich das noch erleben darf! Bea hat sich verliebt!!"
Bea hielt sich die Ohren zu, leicht taub von der schrillen Stimme ihres Freundes und sofort zischte sie: "Möchtest du das direkt durch die Sprechanlage verkünden? Dann kannst du wenigstens deine Stimme schonen."
Cayden grinste über beide Ohren und wollte gerade ansetzen, als der Gong läutete. Blitzschnell schnappte er sich seine Sachen und umarmte Bea noch einmal. "Du erzählst mir später alles! Jedes kleinste Detail. Küsschen!", und damit verschwand Cayden wieder ins Schulgebäude. Bea kicherte leicht, sammelte ihre Sachen ebenfalls zusammen und machte sich wieder auf den Weg zum Unterricht.
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"Erzähl mir alles! Jedes kleinste Detail! Wie heißt er, wie alt ist her, geht er noch zur Schule oder was macht er, wie habt ihr euch kennengelernt, wie ist e-"
Mit einem vielsagendem Blick brachte Bea ihren unaufhaltsamen Freund zum Schweigen. Schließlich seufzte sie: "Ich kann jetzt nicht, Cayden. Nach dem Training."
Cayden guckte auf seine Uhr und wieder zurück zu Bea "Willst du mich verarschen? Die AGs fangen erst in zwanzig Minuten an. Und davon ist auch dein Volleyball Kult betroffen!" Sie verdrehte die Augen. Cayden hatte die Volleyball AG schon immer so bezeichnet. Bea war nicht bekannt dafür, sich Sachen mit kompletter Leidenschaft hinzugeben. Sie war nicht leicht zu beeindrucken und fand nur schwer Motivation für die meisten Sachen. Das gleiche galt für die Schule. Sie war intelligent und kam so ohne Probleme durch die Klausuren. Doch jeder wusste, besonders ihre Lehrer, dass sie noch viel mehr könnte, hätte sie einfach etwas mehr Motivation. Jedes Jahr bei der Notenbesprechung hörte sie sich das gleiche an: "Du bist so gut in den Klausuren! Aber mündlich fehlt noch was. Du musst dich einfach noch etwas anstrengen."
Aber wofür.Sie schaffte es nicht, sich für so etwas aufzuraffen. Nichts begeisterte sie. Nichts. Außer Volleyball.
Cayden hatte vollstes Verständnis dafür und doch ließ er es sich nicht nehmen, darüber zu witzeln. Es war schließlich sehr ungewöhnlich für sie, sich etwas vollstens hinzugeben.
"Der Coach wollte vor dem Training noch mit mir über das Team reden", gab sie nur wider, während sie schonmal ihre kurzen Haare so gut es ging zu einem Zopf zusammenband. Augenblicklich fielen ihr vorne wieder ein paar braune Strähnen ins Gesicht, die sie entnervt versuchte, wegzupusten.
"Hää. Wieso das denn? Mister Callahan kennt das Team doch gut genug", widersetzte Cayden mit Recht. Bea stutzte etwas, bevor sie murmelte: "Aber Mister Sallow nicht."
"¿QUÉ?", machte Cayden augenblicklich und Bea konnte seine geweiteten Augen im Blickwinkel sehen. Bea schmunzelte etwas. Seine spanischen Wurzeln kamen immer zum Vorschein, wenn er überrascht oder aufgebracht war.
"Wie meinst du, Mister Sallow kennt das Team nicht?", stich er nach. Endlich schaute Bea wieder zu ihrem Gegenüber: "Mister Callahan hat eine Verletzung, deswegen übernimmt Mister Sallow diese Saison das Coaching."
"¿Qué?", machte Cayden nur wieder "Das heißt, du darfst noch mehr Zeit mit Mister Hotman verbringen? Mister Swallow? Der einzig Wahre?" Bea verdrehte die Augen, jedoch ohne sich das leichte Lächeln zu verkneifen: "Bitte nenn ihn nicht so, Cayden."
Cayden schnaufte, während Bea sich aufraffte. "Ich erzähle dir alles. Nach dem Training", versprach sie schließlich, ehe sie ohne weiteres Wort davon joggte, Richtung Turnhalle.
In der Turnhalle angekommen und die Hallenschuhe angezogen, ging Bea schnell aufs Feld, wo Mister Sallow schon die Netze aufbaute. Als er ihre Schritte auf dem hölzernen Hallenboden vernahm, drehte er sich um, lächelte sanft, beendete seine angefange Arbeit noch schnell und ging schließlich auf Bea zu.
"Hallo Miss Villin. Freut mich, dass du es so zeitig geschafft hast. Setz dich doch, dann können wir etwas reden."
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teacher's pet
RomansEs ist verboten und gerade das macht es so unwiderstehlich. Es ist ihr letztes Schuljahr und ausgerechnet jetzt bekommt sie einen Lehrer, mit dem sie große Probleme hat. Dabei geht es ihr aber gar nicht um die Noten, die sie bei ihm bekommt. Nein, e...