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Quinn hatte immer geklaubt, dass die Hochhäuser in der Stadt unerreichbar waren, auch wenn sie vielleicht nur ein paar Straßen entfernt waren. Ihre riesigen Bauten, mit den verspiegelten Fenstern wirkten so unwirklich in einer Welt voller Zerstörung. Und nun als sie aus dem gläsernen Fahrstuhl blickte, der außerhalb des Hochhauses in die oberste Etage fuhr, sah sie die Stadt von einer Perspektive, die ihr bisher verborgen blieb. Die Stadt unter ihr mit ihren Lichtern sah aus wie ein Sternenhimmel. Jedes beleuchtete Haus war ein Stern, der so weit entfernt schien. Sie mutmaßte, dass der gläserne Fahrstuhl aus einem Panzerglas bestehen musste, denn die zahlreichen Bombenangriffe hätten ihn sonst bestimmt schon in tausend Teile zersplittert.
Quinn zuckte zusammen, als ein Geräusch ertönte, das signalisierte, dass sie im obersten Stock angekommen war. Die gläsernen Türen des Aufzugs öffneten sich und Quinn trat in das Penthouse ein.
Sie wusste nicht was sie hier erwarten würde. Edward hatte sie dazu genötigt die Kleidung zu tragen, die er ihr ausgesucht hatte und hatte sie anschließend zu dem Aufzug begleitet. Ein Strahlen lag auf seinem Gesicht, das sie nicht richtig deuten konnte, aber sie erkannte dennoch, dass es für ihn ein aufregender Moment sein musste.
Als sie den Flur des Penthouse betrat erfüllte das Geräusch ihrer schwarzen, eleganten Schuhe den Raum. Das ebenfalls schwarze lange Kleid tänzelte bei jedem Schritt zwischen ihren Beinen und nur der hohe Schlitz im Stoff des Rockes ließ einen Blick auf ihre nackte Haut zu.
Sie folgte dem Gang entlang zu einer Tür, die sich automatisch öffnete.
Und da saß er an einer großen, imposanten Tafel: Nicholas Knight, der Mann der sie im Club des blauen Dachses ausgewählt hatte.
Jeder andere wäre in dem großen, modernen Raum mit den riesigen Fenstern untergegangen, doch nicht Knight. Es schien als gehörte er zu dem Inventar des Hauses.
Er saß schweigend an dem riesigen Tisch, der voller Köstlichkeiten gedeckt war und laß eine Zeitung- was sehr unüblich war, denn Nachrichten erhielt sonst jeder über Hologramme.
Quinn räusperte sich, um sich bemerkbar zu machen, denn ihr war nicht ganz klar, was nun von ihr erwartet wurde. Etwas unbeholfen versuchte sie ihr Kleid zurechtzurücken, als Knight von seiner Zeitung zu ihr aufsah.
"Setzt dich.", sagte er zu ihr mit seiner tiefen Stimme und blickte wieder auf seine Zeitung. Er hatte sie noch nicht mal richtig beachtet. Quinn setzte sich voller Unbehagen in Bewegung und platzierte sich auf den einzigen vorhanden Platz gegenüber seines Stuhls. Kurz nachdem sie sich gesetzt hatte erschienen ähnlich trist gekleidete Frauen mit Weinkrügen aus einem anderen Raum, wie die junge Frau in dem Raum von Edward. Anders als sie, wagten es diese Frauen nicht einmal sie anzusehen. Eine der Damen zündete Kerzen auf dem Tisch an, deren Flamme wild im dunkeln der Nacht tänzelten und den Raum, anders als die anderen grellen Lichter, mit einer angenehmen Wärme füllten. Anschließend goss sie Quinn und Nicholas Knight roten Wein in ihre Gläser.
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MAD WORLD
Science FictionNicholas ist zerrissen. In ihm tobt ein Kampf, der angeführt wird von einem unerbittlichen Krieg. Quinn ist verloren. Ihr Dasein scheint gekettet an einem tristen Leben in Armut zu enden. Zwei Seelen, die zusammen eine ganze Welt zu Fall bringen k...