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Am Rande ihres Bewusstseins merkte Quinn, dass Edward sie strahlend betrachtete. Als ihr am nächsten morgen gesagt wurde, dass Nicholas Knight sie zu einem Businesstermin mitnehmen wollte, plapperte Edward den ganzen Morgen vor sich hin und schien so aufgeregt zu sein, als wäre er ein kleines Kind.
Er legte ihr passende Kleider zurecht und begleitete sie zu einem protzigen, schwarzen Auto, an welchem sie sich verabschiedeten. Im nächsten Augenblick wurde Quinn die Tür des Autos von einem Fahrer geöffnet, sie bedankte sich und stieg wiederwillig ein.
Das Auto setzte sich in Bewegung und die Lichter der Stadt flirrten vor Quinns Augen, unter der Decke aus eikalter Luft und Abgasen, die in den letzten Tagen nicht davon geweht werden konnten. Hier unten auf den Straßen, wehte zumindest ein schwacher Wind, der die Schneeflocken tanzen ließ, aber die schlechte Luft nicht verschwinden lassen konnte. Es befanden sich nur noch wenige Menschen auf den Straßen und das lag nicht an der Uhrzeit, sondern an dem immer dichterwerdenden Smog. Schützend hielten die wenigen Umherirrenden die Hände oder Tücher vor den Mündern und waren auf dem schnellsten Weg zu ihren Zielorten. Quinn hatte solche Smog-Ausbrüche schon oft erlebt, aber von mal zu mal wurden sie immer länger und intensiver, umso erleichterte war sie, dass neuere Autos eine extra konzipierte Lüftungsanlage hatten, die das Atmen bei solchen Ausbrüchen erleichterten.
Als der Fahrer das Auto zum stehen brachte und den Motor ausstellte, machte sich eine gespenstige Stille über ihnen breit, die jedes Geräusch im Keim erstickte. Quinn löste den Gurt und öffnete die Tür. Sofort kroch die winterliche, verseuchte Luft zu ihr in das Auto herein. Als sie aus dem Wagen ausstieg und sich auf einem Parkplatz vor einem großen Gebäude wiederfand, erblickte sie Nicholas Knight, der an einem Auto lehnte und scheinbar auf sie gewartet hatte. Seine hochgewachsene, muskulöse Statur war kaum zu übersehen.
Reges Interesse machte sich auf Quinns Gesicht breit, als Knight ihr zur Begrüßung zunickte- sie wurde schließlich immer im Dunkeln gelassen, wenn es um Informationen über ihre Anwesenheit ging.
Nicholas löste sich von der Flanke des Autos, nicht ohne Quinn aber vorher einen langen, interessierten Blick zuzuwerfen und steuerte auf sie zu. "Hallo.", presste sie hervor, als er sie erreicht hatte und ihr auffordernd den Arm entgegenstreckte- er wollte, dass sie sich bei ihm einhackte. Blinzelnd starrte sie seinen Arm an und folgte seiner Aufforderung.
Während er sie über den Parkplatz zum Eingang des Gebäudes führte, musste Quinn an Marisol denken. Sie hätte sie in diesem Moment wahrscheinlich mit einer bösen Miene beobachtet, könnte sie Quinn nun sehen. Die ganze Nacht hatte Quinn über ihr gestriges Verhalten gegrübelt, doch Marisol blieb für sie immer noch ein Geheimnis- Was sollte sie schließlich von Knight wollen?
Keine halbe Minute später befanden sich Nicholas und Quinn in einem edel aussehenden Restaurant. Quinn wurde der schwere Mantel abgenommen und in eine Garderobe gehängt, während Knight sie keine Sekunde lang aus seinem Blickfeld ließ. "Das ist ein wichtiger Termin für mich.", unterbrach er schließlich die Stille, als sie zu einem Tisch gebracht wurden. "Warum hast du mich mitgenommen?", wollte Quinn nachhaken, aber da waren sie schon an ihrem Tisch angelangt, an welchem bereits drei weitere Männer platz genommen hatten. Die Männer betrachteten Quinn interessiert, als wäre sie seit langem etwas erfreuliches in ihrem tristen Leben. Doch dann machte Quinn Richard zwischen den Männern aus und sie fühlte sich plötzlich wieder wie eine Belustigung die sie im Club des blauen Dachses war.
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MAD WORLD
Science FictionNicholas ist zerrissen. In ihm tobt ein Kampf, der angeführt wird von einem unerbittlichen Krieg. Quinn ist verloren. Ihr Dasein scheint gekettet an einem tristen Leben in Armut zu enden. Zwei Seelen, die zusammen eine ganze Welt zu Fall bringen k...