Kapitel 14: Die Soldaten von Zeflar

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(Achtung! Dieses Kapitel beinhaltet sensible Inhalte)

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Im Laufe des nächsten Tages hatte Elif den Reisenden die Möglichkeit gegeben sich zu waschen und ein pflanzenbasiertes Frühstück einzunehmen, bei welchem einige Kinder ihre Finger nicht aus den reichlich vollen Schüsseln der Gruppe lassen konnten, doch Quinn konnte es ihnen nicht verübeln.

Sie wäre am liebsten noch einige Tage länger in dem fröhlichen Gewusel geblieben und hätte Anastasia und ihre Tochter besser kennengelernt, aber Alexej war die Stimme der Vernunft und erinnerte alle daran, dass sie unbedingt den Stützpunkt der goldenen Lilie erreichen mussten. Für Quinn war der Stützpunkt nicht nur eine sichere Zuflucht, sondern auch die Chance ihre Eltern anzutreffen. Auch Marisol schien mit sich zu hadern, ob sie nicht doch bei Elif und ihren Kindern im Herrenhaus bleiben sollte- was Quinn nicht schlecht gefunden hätte-, aber sie entschied sich schließlich wiederwillig dagegen.

Quinn lehnte in der Tür und betrachtete ein letztes Mal das wilde Treiben der Kinder, bis sie aufbrechen würden, und blickte auf die Uhr über dem Kamin, die ihr verriet, dass Alex mit Edward schon seit einer halben Ewigkeit die Waffen säuberte und belud. Anastasia hatte drauf bestanden, dass die Frauen der Gruppe sich mit den Kindern beschäftigten, während sich die zwei Männer alleine, weit abseits der Kinder, um die Waffen kümmern sollten.

Ein Lächeln legte sich auf Quinns Lippen, als das Mädchen, welches sie zu Elif gebracht hatten, zu ihr herüber getapst kam und die Puppe von gestern Abend nun fest im rechten Arm verankert hatte. Das Mädchen stopfte sich eine Rübe in den Mund, kaute ein paar mal und sah Quinn dabei fest in die Augen.

"Ich hoffe es gefällt dir hier.", sagte Quinn, auch wenn sie wusste, dass das Kind ihr nicht antworten konnte. Stattdessen hob sie ihre zierlich, kleine Hand und erfasste ein paar Finger von der jungen Frau.

Die kurze, sanfte Berührung war erst etwas ungewohnt, aber sie hatte etwas so mächtiges in Quinn ausgelöst. Das Mädchen musste nicht sprechen, damit Quinn verstand, dass sie dankbar war. Dankbar für die neue Chance auf ein lebenswertes Dasein, die sich ihr erübrigt hatte.

Als Quinn dem Kind in die großen Augen sah, konnte sie nicht verstehen, wie die Regierung und selbst der Widerstand, keine Anstalten machte, den Kindern im ihrem Land zu helfen. Wut und Trauer kochte in ihr hoch und brannten in ihren Adern- aber was sollte sie schon ausrichten, um dieses Elend zu beenden? Schnell schluckte sie ihre Emotionen herunter und vertraute darauf, dass der Widerstand tätig werden würde, wenn sie die Regierung zu Fall bringen konnten.


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Das Feuer in der Mitte der Reisenden loderte vor sich hin, während ein Flachmann die Runde machte. Quinn nahm einen Schluck des bitteren Gebräus und verzog dabei das Gesicht, bis sie schließlich Edward die silberne, schmale Flasche überreichte und ihm einen angeekelten Blick zuwarf. Der ältere Mann schmunzelte und nippte dann unbeeindruckt an dem selbstgebrauten Kartoffelschnaps von Alex.

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