Kapitel 11: Wolfskind

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An diesem besonders kalten Tag erstreckte sich das Hochhaus der Familie Knight in die Höhe und teilte die dunkle Wolkendecke, als wäre es geradewegs aus der Hölle emporgeklommen. Die zahlreichen Fenster erstrahlten im künstlichen Licht und somit sah der Wolkenkratzer noch imposanter und robuster aus, wodurch es vor unermesslichem Reichtum trotze.

Doch an diesem Abend hatte die Fassade gebröckelt, denn die goldene Lilie hatte die Schutzmaueren durchbrochen und war in das imposante Gebäude eingedrungen.

Notdürftig geparkte Geländewagen flankierten die Hintertür des Hochhauses, welche normalerweise von den Lieferanten angefahren wurden, und bliesen mit ihren surrenden Motoren Abgase in die kühle Luft hinein. Die Menschenschar, die aus dem Anwesen herausstürmte, verteilten sich allmählich zu kleinen Gruppen, welche sich den Autos zugeordnet hatten.

"Darling, du wirst noch erfrieren.", sprach Edward Quinn an, die sich in einer Gruppe zusammengefunden hatten. Seine Finger, die wie üblich mit Ringen geschmückt waren, tasteten in seinem Rucksack nach einer Jacke, die er ihr schließlich schützend über die Schultern legte. Quinn konnte sich bei seiner Herzlichkeit ein leichtes Lächeln nicht verkneifen. Sie war froh, dass er in diesem Moment der Unruhe bei ihr war.

"Danke.", hauchte sie, wobei die Schneeflocken vor ihrem Atmen anfingen zu tanzen.

"Wann können wir endlich losfahren?", drängelte eine hochgewachsene, dürre Frau in Quinns Gruppe. "Wir müssen noch warten, wir sind nicht vollzählig.", antwortete Alex matt, der selbst ungeduldig auf die schwere Tür blickte, als könnte sie sich jede Minute öffnen und dabei nie die Hand von seiner Pistole nahm.

"Was machen wir hier?", fragte Quinn Edward, denn diese Situation schien wie ein großer Aufbruch des Widerstandes auszusehen, von welchem Quinn bisher nichts wusste.

"Wir wurden entlarvt, Darling. Sektor 2 gibt es nicht mehr. Alles was die goldene Lilie in dieser Stadt aufgebaut hat, wurde von Nicholas Knight vernichtet." Edwards Stimme klang gedämpft, als wäre er mit jedem Wort, welches er aussprach, den Tränen näher. "Wir müssen nun alle evakuieren und an einen geheimen Stützpunkt gehen, damit wir nicht noch mehr Menschen verlieren."

Menschen verlieren. Quinn wusste was dies bedeutete; Nicholas hatte zu viele Menschenleben auf dem Gewissen, weshalb es für sie alle hier nicht mehr sicher war.

Die Sekunden zogen sich quälend in die Länge, bis endlich die Tür aufgerissen wurde und Adriana und Marisol von einer Handvoll Menschen der goldenen Lilie aus dem Hochhaus herausgeführt wurden. Am liebsten wäre Quinn Adriana direkt in die Arme gesprungen, als sie ihre schmale Statur in der Tür ausmachen konnte, doch die scharfen Blicke von Marisol ließen Quinn erschaudern. Was machte Marisol hier?

Marisols Feindseligkeit war eindeutig. Sie hatte sich der goldenen Lilie nur angeschlossen, um ihren eigenen Arsch zu retten, doch wenn sich ein Moment der Schwäche auftun würde, würde sie alle verraten. So wie sie es mit Quinn vorhatte.

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