Deeks Sicht
Ooooookay, ich habe gerade beschlossen dass ich, falls ich jemals heiraten werde (was ich nicht werde), mich nicht betrinken werde. Marc ist echt ätzend gerade. Zuerst streitet er sich mit meiner Kleinen, bezeichnet sie als Schlampe und dann krieg ich mit, dass er total besoffen ist. Tolle Hochzeit. Als Jenny Marc mitgenommen hat, fragt Kensi: „Stimmt das, was du gesagt hast?" „Dass du keine Schlampe bist? Klar stimmt das. Dass du meine Freundin bist? Stimmt nicht. Leider", witzele ich. Um das letzte, was ich gesagt habe, winde ich mich absichtlich Drumherum. Ich rede nicht gerne über Gefühle. Sie zögert kurz, dann fragt sie: „Und... du hast noch gesagt, dass du mich wirklich lieben würdest. Stimmt das... Stimmt das auch?" Ich schaue in ihre wunderschönen Augen, die, wie mir zum ersten Mal auffällt, nicht genau dieselbe Farbe haben, dann nicke ich. Sie lächelt, ich muss unwillkürlich zurücklächeln. Kensi nimmt meine Hände und zieht mich zu einer Sitzgruppe in einer Ecke. Wir setzen uns auf ein Sofa, sie kuschelt sich an meine Schulter. „Was wolltest du mir eigentlich vorhin in der Kirche sagen?", frage ich sie leise, ich finde jetzt ist der richtige Zeitpunkt dafür. Sie lächelt mich total süß an und sagt: „Ich wollte dir das gleich sagen, dass du mir gerade gesagt hast." Mein Kopf und mein Bauch explodieren regelrecht. Mein Kopf vor Fragen und Antworten auf Fragen und mein Bauch vor Schmetterlingen. Ich spüre, dass ich knallrot werde und sage zu Kensi, um meine Verlegenheit zu überspielen: „Komm mal her" Sie lächelt und rutscht, soweit das möglich ist, noch näher zu mir und ich nehme einfach ihr Gesicht in meine Hände und küsse sie vorsichtig. Als sie sich nicht wehrt, intensiviere ich den Kuss etwas. Als wir uns voneinander lösen, sehe ich, dass Jenny neben uns sitzt. „Wie geht's Marc?", frage ich schnell. Sie seufzt. „Ganz gut. Ich habe ihm eine Schlaftablette gegeben, in einer Stunde sollte er seinen Rausch ausgeschlafen haben" Dann grinst sie mich an. „Dürfen wir uns dann schon auf deine Hochzeit freuen, Marty?" Ich spüre, wie ich wieder knallrot werde. „Öhm... Ähh... Weiß nicht...", stottere ich. Kensi lächelt und antwortet, erstaunlich gefasst: „Also De-... Ähm ich meine Marty und ich kennen uns ja noch nicht soo lang..." „Aber Marc habt ihr doch erzählt, dass ihr schon knapp zwei Jahre zusammen wärt", unterbricht Jenny sie. „Ja aber ich finde nicht, dass man nach zwei Jahren schon heiraten muss...", jetzt kommt Kensi doch ins Stottern. „Und außerdem ist das doch sowieso unsere Sache, oder?", jetzt hat sie sich wieder gefangen. „Ja klar", sagt Jenny, offensichtlich etwas verwirrt, „ich geh mal nach Marc schauen", murmelt sein dann. „Schon traurig", sagt Kensi, „es sollte wahrscheinlich einer der schönsten Tage in ihrem Leben werden und da hat ihr Mann nichts besseres zu tun als sich zu betrinken" Ich nicke abwesend. „Hey Deeks", fragt sie plötzlich eindringlich. „Mhm?" „Wollen wir das mit uns den Anderen eigentlich sagen?" Natürlich weiß ich was sie meint, aber um sie ein bisschen zu ärgern frage ich: „Was mit uns?" „Naja du weißt schon..." Ich liebe es, wenn Kensi versucht über Gefühle zu reden. Dann gerät sie immer so süß ins Stottern. „Du meinst, dass wir zusammen sind?" Sie nickt leicht. „Genau das. Weil... also wenn wir es den Anderen sagen, dann gibt mir Hetty vielleicht einen anderen Partner und das will ich nicht, aber wenn wir es ihnen nicht sagen, dann kommen sie irgendwann von selber dahinter und...", erklärt sie. „Ganz ruhig", unterbreche ich lachend ihren Redefluss. „Wir sagen es den Anderen, aber wir sagen gleich dazu dass wir uns zusammenreißen werden, jedenfalls bei der Arbeit, okay" „Okay" Sie kuschelt sich noch näher an mich und ich küsse sie einfach. Als wir und wieder voneinander lösen, fängt gerade irgendein schnelles Lied an und Kensi steht auf und schnappt sich meine Hände, zieht mich hoch. „Dieses Lied steh ich nicht sitzend durch", lacht sie.