Kapitel 4

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Meine Augen starr auf die Wanduhr gerichtet, tastete ich nach den Biskuits auf dem Küchentisch

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Meine Augen starr auf die Wanduhr gerichtet, tastete ich nach den Biskuits auf dem Küchentisch. Wenn Hastings etwas verstand, dann vom Backen dieser kleinen Köstlichkeiten. Schon als Kind hatte ich mich in die Schlossküche geschlichen, um mir davon einen kleinen Vorrat zu stibitzen.

Es war kurz nach neun am Morgen und ich wartete auf einen wichtigen Anruf, der einfach nicht kommen wollte. Gerade als ich aufstand vibrierte mein Smartphone.
»Was hast du in Erfahrung bringen können?«
»Die Firma ist kurz davor vor die Hunde zu gehen. Wie es aussieht, bemüht sich noch ein Drittinteressent, aber das sollte kein Problem werden. Und, wie ist es in der Isolation? Wann können wir dich zurück erwarten?«

Percy hatte so viel Feingefühl wie ein Traktor, doch er war meine rechte Hand und bester Freund. Weswegen ich bei ihm ständig ein Auge zudrückte.

»Hast du was von ihr gehört?«, fragte ich ruhig und lehnte mich rückwärts gegen den Türholm.

»Sie ist in Rom, bei ihren Eltern. Warum fragst du das überhaupt? Hake sie ab und komm nach Hause.«

»Wir reden später weiter.« Mein Blick fiel durch das Fenster nach draußen in den Hof.
Dort fuhren gerade etliche Lastwagen und Kleintransporter meine Einfahrt hinauf und ich atmete angestrengt aus.
Warum hatte ich diesem Typen noch mal erlaubt hier eine Modenschau zu veranstalten?

»Ash? Was ist da so laut?«
Ich hatte die Hintertür der alten Schlossküche geöffnet und schaute dem Treiben zu.
»Ich melde mich später P. Im Moment ist es schlecht. Und behalte diesen Drittinteressenten im Auge. Zur Not mach dem alten Kauz ein Angebot, das er nicht ausschlagen kann. Du weißt schon was ich meine.« Mit diesen letzten Worten beendete ich das Telefonat und ließ das Handy in die Innentasche meiner dunkelblauen Steppjacke wandern.

Mit den Händen in den Hosentaschen ging ich den Leuten entgegen die gerade aus ihren Fahrzeugen stiegen und da war auch schon mein ganz persönlicher Freund, Mister Shaw.

»Guten Morgen. Wie ich sehe sind Sie pünktlich.« Ich musste bei dem Lärm, den die Hubladebühnen gerade machten, etwas lauter sprechen, was Mister Shaw sofort dazu brachte mich anzuschauen.

»Ihnen auch einen guten Morgen, Mylord.« Meine Braue hob sich skeptisch, bei der lächerlichen Verbeugung dieses Typen, die sicherlich nur gemacht wurde, um mich aufzuziehen.

»An der Arbeiten wir aber noch«, gab ich trocken von mir. Ich konnte es nicht lassen, ihm Paroli zu bieten, warum auch immer ich das für wichtig hielt.

»Ich bin zur verabredeten Zeit hier. Anders als andere, halte ich mich an das, was ich sage.«
Mit dem Spruch ließ er seinen Blick zur Hecke wandern, die eindeutig noch zu hoch war.

»Noch ist Zeit, Mister Shaw.«
Er grinste mich an und nickte zustimmend.
»Wo genau soll ich die Jungs den Laufsteg aufbauen lassen, Kaden?«
Einer der Bühnenbauer kam mit einem Plan in den Händen auf uns zu.
»Entschuldigen Sie mich, Mylord.«
Er wandte sich ab und begann die Männer anzuweisen. Wie es aussah, hatte er alles im Griff.

All Your Colors (MxM)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt