Kapitel 5

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»Nuray, bitte bring die fertigen Teile meiner Kollektion in den Besprechungsraum und steh mir in einer Stunde zur Verfügung

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»Nuray, bitte bring die fertigen Teile meiner Kollektion in den Besprechungsraum und steh mir in einer Stunde zur Verfügung. Ich habe morgen einen Termin und brauche ein Outfit.«

Mein Telefon klemmte zwischen Ohr und Schulter, während ich gehackte Kräuter über eine Gemüsepfanne streute. Ich konnte Nuray tief durchatmen hören. Es war eigentlich gleich Feierabend für sie und ich wusste, den hatte sie mehr als verdient. Trotzdem durfte sie jetzt nicht gehen. Ich brauchte sie dringend.

»Jetzt noch? Kaden!«, murmelte sie müde und betrat, dem Geräusch der Tür nach, das ich durchs Telefon hören konnte, gerade ihr Büro.

»Ich mache es wieder gut. Ich bringe Essen mit«, versuchte ich sie zu beschwichtigen und gab Baby-Kartoffeln zum Gemüse, was ein Zischen erzeugte.

»Das ist das Mindeste. Was gibts denn? Du -.«

»Ich weiß ... vegetarisch. Lass dich überraschen.«

»Gut. Ach so, was ist das für ein Termin?«

Bei ihrer Frage tauchte mein Zeigefinger in den Topf mit Tomatensoße und die war leider wärmer, als gedacht, weshalb ich schmerzlich meine Luft ein sog.

»Erzähle ich dir gleich. Nuray, das Essen. Wir sehen uns gleich.«

Das Telefon landete auf der Kücheninsel und ich drehte das Gas unter der Pfanne noch eine Stufe höher. Es sollte alles schön knusprig werden. Für den runden Kick streute ich hierfür noch etwas braunen Zucker über die Zutaten, die bei der Hitze sofort karamellisierten. Ich freute mich selbst wie blöd auf das Essen.

Mit einem Weidenkorb, in dem unsere Verpflegung lag, machte ich mich in meinem Wagen auf den Weg zu Nuray. Meine Gedanken zogen dabei wie dunkle Rauchschwaden vor meinem inneren Auge vorüber. Die Location stand. Die Bühnenbauer waren gestern fertig geworden und meine Geschwister hatten den 15. als Termin geschluckt. Sie waren schnell umgestimmt. Länger hielt ich mich bei meinen Erinnerungen an Ashton auf. Die Einladung zum Essen neulich, stufte ich als reine Neugier seinerseits ein. Das bestätigte mir auch seine Recherche. Ich schmunzelte und fragte mich, woher dieses Interesse kam. Jedes Mal, wenn wir aufeinandertrafen, war da diese Spannung, wie bei zwei gleichpoligen Magneten. Seine Gesellschaft war dennoch keinesfalls unangenehm, wenn auch etwas ... bissig. Deshalb wollte ich mich auch höchstpersönlich um sein Outfit kümmern.

»Scheiße, ist das gut«, gab Nuray seufzend von sich und kaute genüsslich. Sie saß hinter ihrem Schreibtisch, ich vor ihr auf einem kleinen Holzdrehstuhl. Während sie einzig auf ihren Teller schaute, blätterte ich in den Entwürfen meiner Kollektion von Volcano Sports. Auch, wenn es hauptsächlich Kleidung für sportliche Aktivitäten war, gab es durchaus Teile, die alltagstauglich waren. Die Mappe vor mir enthielt all ihre und vor Allem meine Inspirationen für den Start meines Unternehmens. Ich war stolz darauf. Es war etwas, das mich nach meinen ganzen Auslandsaufenthalten dazu gebracht hatte, an meine Zukunft zu denken - und mich nicht ins gemachte Nest zu setzen, wie meine Geschwister.

All Your Colors (MxM)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt