Kapitel 15

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Ich verschloss meinen Wagen und ging auf die kleine Traube Menschen zu, die vor einem Trailer standen und sich angeregt unterhielten

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Ich verschloss meinen Wagen und ging auf die kleine Traube Menschen zu, die vor einem Trailer standen und sich angeregt unterhielten. Es waren Nuray, Trinity und eine Stylistin, die an einem Tisch mit Spiegel schon ihre Utensilien aufgebaut hatte. Dazu der Fotograf, den ich arrangiert hatte. Dass Nuray hier war, bedeutete mir sehr viel. Nicht zuletzt, weil sie mir damit ihre Loyalität entgegenbrachte und ihren Job riskierte.

»Da kommt er ja endlich«, rief Nuray und deutete mit dem Kinn in meine Richtung. Tom der Fotograf kam auf mich zu und gab mir die Hand.

»Dann kann es ja losgehen. Ihre Designerin hat mit mir schon alles besprochen.«
»Wunderbar. Ich werde mir das erste Outfit anziehen und dann können wir.« Ich wandte mich an Nuray, die sich mit der Stylistin unterhielt.
»Wir haben Glück mit dem Wetter. Es klärt sich auf.«
»Ja, das ist von Vorteil, obwohl die Sachen farblich so sehr abstechen, dass es so grau sein kann, wie es will. Ich habe dir die Outfits so gehängt, dass du von links beginnen kannst. Trinity hat die passenden Teile auf ihrem Kleiderständer.«
»Du bist die Beste«, sagte ich, drückte ihr einen Kuss auf die Wange und ging in den Trailer, um mich umzuziehen.

Das hier heute gab mir wieder Hoffnung. Wo vorgestern noch alles aussichtslos erschien, ging es jetzt wieder voran. Der Rest würde sich auch noch regeln. Das Schicksal machte das schon, nicht wahr?

Ich stand nur noch in Unterhose vor dem Kleiderwagen und nahm die Sporthose vom Bügel. Mein Daumen fuhr über das gestickte Logo und ich lächelte. Es war Stolz, der mich jetzt durchflutete. Ich liebte mein Logo und ich konnte es kaum erwarten, es allen präsentieren zu können. Schnell zog ich die hellblaue Hose an und zog ebenfalls das passende Shirt dazu über. Es war so eng wie eine zweite Haut.

Jede Erhebung an meinem Oberkörper war nicht zu übersehen. Über meine Brust streichend, trat ich aus dem Trailer und ging zum Platz von Becca, der Stylistin. Trinity und Nuray unterhielten sich derweil mit dem Fotografen.
Nachdem ich hergerichtet war, begannen wir mit der Arbeit. Ich kannte Trinity schon eine ganze Weile. Sie war taff und flippig und hatte einen gut definierten Körper. Tom ließ uns einzeln und paarweise posen, uns durch den Wald laufen. Bei anderen Outfits waren wir ausgelassener, jagten uns, machten Yoga oder Dehnübungen. Wir wollten so viele Eindrücken wie möglich einfangen und so verging die Zeit unbemerkt wie im Flug.
Wir waren fast durch und Trinity hatte sich bereits umgezogen, während ich noch im Trailer stand und Ashton eine Nachricht schreiben musste.

Kaden: Hast du Lust?

Ich schickte ihm gleich ein Bild von mir hinterher und ich hätte zu gerne sein Gesicht gesehen, wenn er es öffnete. Es war eine Nahaufnahme meines Mundes, während ich an meinem Daumen lutschte und ihn mit der Zunge umspielte. Woran er dabei denken sollte, lag auf der Hand. Schmunzelnd steckte ich mein Telefon zurück in die Jeans, die unordentlich über den Tisch geworfen lag, als ich ein Geräusch aus dem hinteren Teil des Trailers hörte. Dort waren wir überhaupt nicht gewesen, weshalb ich langsam und mit gespitzten Ohren zum anderen Ende des Wagens ging. Der hintere Teil war durch eine Falttür abgetrennt. Ich nahm den Griff in die Hand und zog die Tür ruckartig auf ... und - nichts. Dort stand nur ein Bett, mehr nicht. Es war niemand da. Ich rieb mir über die Augen und schüttelte den Kopf. Die letzten Tage hatten mich gefordert und anscheinend zu einem Nervenbündel werden lassen. Rasch drehte ich mich um und wollte zu den anderen gehen, doch im nächsten Augenblick wurde ich auf das Bett gestoßen und die Falttür zugezogen. Ich hatte mich doch nicht geirrt.

All Your Colors (MxM)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt