Kapitel 13

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Für einen Moment sah ich verdutzt auf mein Telefon, runzelte die Stirn und ließ mir das soeben gehörte noch einmal durch den Kopf gehen

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Für einen Moment sah ich verdutzt auf mein Telefon, runzelte die Stirn und ließ mir das soeben gehörte noch einmal durch den Kopf gehen. Es gefiel mir nicht wirklich, ausgetauscht zu werden. So sah es für mich eben aus. Doch ich würde jetzt kein Drama daraus machen. Schließlich wollte ich alles, nur keine nächste Psycho-Klette, die mir das Leben schwer machte. Mich beschlich das ungute Gefühl, dass Sergio auf dem besten Weg war, genau das wieder zu tun.

So mächtig er in der Mode-Branche auch war, so erbärmlich war er im Privatleben. Anscheinend gefangen in einer Obsession, die einseitig und unbefriedigt bleiben würde, denn für mich hatte der Spaß in Frankreich ein schnelles Ende gefunden. Sergio hatte den Bogen weit überspannt. Ich empfand nur noch Mitleid für ihn.

Es war spät und morgen hatte ich einiges auf der Agenda. Auf meinem Bett liegend las ich noch die Nachrichten des Tages, prüfte meine Posteingänge und schaltete nebenbei einen Film ein, der dann auch noch lief, als mir längst die Augen zugefallen waren.

Mittags, zwei Tage später, saßen meine Geschwister und ich im Meeting mit unserem Vater. Er lächelte uns über den Bildschirm entgegen. Er sah gut aus; erholt und frisch. Die Auszeit schien ihm gut zu tun.

»Kale hat mir die neuen Zahlen im Nachgang zu der Show übermittelt und ich bin positiv überrascht.« Seine Finger rieben über ein Blatt Papier, von dem er aufblickte und uns nacheinander ansah. Es war, als säße er uns physisch gegenüber. Die Kälte in seinem Blick war auch so greifbar. »Das heißt nicht, dass da noch viel Spielraum nach oben ist. Aber das könnt ihr im nächsten halben Jahr zeigen, was in euch und der Firma steckt.«

Ich stand auf und schwenkte meinen Finger in der Luft. Zeitgleich verzog ich abwertend das Gesicht.
»Nein, nein, nein! So war das nicht abgemacht. Ich werde ganz sicher nicht das nächste halbe Jahr hier nach deiner Nase tanzen. Ich habe eigene Pläne.«
Neben mir hörte ich Kale scharf seinen Atem einziehen und auch Kendras Augen brannten auf meiner linken Körperhälfte.

Meines Vaters Braue liftete sich drohend.
»Eigene Pläne? Ich gehe davon aus, dass die sich ein halbes Jahr verschieben lassen.«

»Negativ!«, erwiderte ich patzig.

»Kaden«, murmelte mein Bruder, während meine Schwester sich hinter ihren ins Gesicht gewischten Haaren versteckte.

»Darüber werden wir nicht diskutieren, Sohn.« Desinteressiert winkte mein Vater ab und setzte an, seine Rede fortzuführen.

»Werden wir auch nicht! Weil ich da nicht mitmache. Ich werde in Kürze eine eigene Produktion beginnen. Die Prototypen haben bereits die Testphase durchlaufen und ich bin dabei die nächsten Schritte zu planen. Ich habe für Shachoo schlichtweg keine Zeit!«

Der Ausdruck meines Vaters verfinsterte sich und auch Kale erkannte, dass gleich eine Bombe platzen würde, weshalb er hektisch die oberen Knöpfe seines Hemdes öffnete.
»Wenn das so ist, dann pack deine Sachen und verlasse das Gebäude, Kaden. Mach dein Ding, aber ohne meine Firma.« Das plötzliche Desinteresse an meiner Person war so typisch für meinen Erzeuger. Lange Sekunden sahen wir uns über die Kamera an, dann riss ich mein Jackett vom Stuhl und marschierte zur Tür. Hielt die Klinke in der Hand, als Kale meinen Namen rief.

All Your Colors (MxM)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt