Kapitel 32

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Nachdem das Klingeln der Haustür verstummte, hörte man vom Wohnzimmer aus ein Gewusel von Stimmen, die hektisch durcheinander sprachen. Anscheinen wollte Blake sich mal wieder gegen sämtliche Hilfe wehren. Als ich die Tür öffnete stand ein Mädchen davor. Sie hatte wellige, rote Haare, die ihr über die Schultern fast bis zu ihrer Hüfte vielen und eine Stupsnase, die mit Sommersprossen übersehen war. Sie war etwas jünger als ich und sah sehr überrascht aus, als ich ihr die Tür öffnete. Auch ich war sehr erstaunt von ihrem Anblick. Was machte sie hier?

"Hallo", meinte das Mädchen mit heller, aufgeweckter Stimme.

"Bin ich hier richtig?", fragte sie und schaute sich etwas verwirrt um.

"Kommt darauf an, wohin du wolltest. Es könnte sein, dass du komplett falsch bist, oder eben genau richtig", sagte ich und steckte den Kopf aus der Haustür, um die Umgebung zu mustern. Weit und breit war es das einzige Haus, welches komplett abgelegen von allen anderen war. Alle anderen waren Kilometer weit weg.

"Ich möchte zu Blake Costa. Er sollte hier wohnen, wenn ich mich nicht getäuscht habe."

Ich hob überrascht eine Augenbraue und begann zu grinsen. So, so, Blake hatte also Mädchenbesuch da.

Levi schien das gehört zu haben, denn auf ein mal lehnte er neben mir am Türrahmen, so dicht, dass ich seine Körperwärme spüren konnte. Er musterte sie skeptisch von unten bis oben.

"Wer bist du?", fragte er etwas grob. Deshalb stieß ich ihm etwas meinen Ellenbogen in seine Seite.

Das rothaarige Mädchen ließ sich nicht von ihm einkriegen, sondern hob etwas ihren Kopf, um selbstbewusster zu wirken und antwortete: "Ich bin eine Klassenkameradin von Blake. Wir wurden in der Schule dazu beauftragt ein Projekt gemeinsam zu machen."

Langsam fing Levi an zu nicken.

"Das ist schön und gut, allerdings hat Blake gerade keine Zeit."

Das Mädchen verschränkte verärgert ihre Arme. Ihre blauen Augen funkelten herausfordernd.

"Sagen Sie ihm, er soll sich am Arsch leck-"

"Ich bin hier. Wir können anfangen", unterbrach Blake sie und ich wirbelte herum. Silvan stand hinter ihm und schaute Levi entschuldigend an, welcher ihn mit Blicken durchbohrte.

"Tut mir Leid, Levi. Er hat sich gewehrt. Wir konnten nichts dagegen tun."

"Ich brauch eure Hilfe nicht. Wir haben jetzt was wichtigeres zu tun", meinte Blake und setzte wieder seine genervte Miene auf.

"Blake, bring mich nicht auf die Palme", knurrte Levi.

"Ich sollte wohl gehen", mischte sich das rothaarige Mädchen ein. "Ihr scheint andere Probleme zu haben."

"Warte", sagte Blake, allerdings drehte sie sich schon um und beeilte sich den langen Weg bis zum Eingangstor zu erreichen, bevor sie von Grundstück verschwand. Blake starrte ihr nach, bevor er sich zu mit angespanntem Kiefer zu Levi wandte.

"Bis du jetzt zufrieden", zischte er durch zusammengebissene Zähne und verschwand dann die Treppe hoch in sein Zimmer.

"Blake du lässt dich jetzt verdammt noch mal von Silvan verarzten", schrie sein großer Bruder ihm hinterher, aber als Antwort hörte man nur eine Beleidigung und dann eine Tür knallen. Anscheinend war er sehr angepisst.

Vivienne mischte sich nun endlich in die angespannte Lage ein.

"Ich glaub du warst etwas zu hart zu ihm, Levi. Ihm ging es anscheinend wirklich gut oder definitiv besser. Du hättest es anders angehen sollen", deutete sie vorsichtig an.

"Ich weiß was ich zu tun habe", bemerkte Levi und verschwand ebenfalls.

Ein Junge räusperte sich, um die Stille zu unterbrechen. Er ist, zusammen mit ein paar weiteren Leuten, Blake gefolgt, als dieser hier hereingestürmt kam.

"Du bist alsoNoelani", sagte er und warf mir ein charmantes Lächeln zu. Er wusste genau was er damit bei Leuten bewirkte. Vor allem mit seinen hellblauen Augen, dem weichen fast schwarzem Haar und den perfekten Gesichtszügen müssten ihm viele Frauen verfallen sein.

"Ich bin Killian und der Gutaussehendste der Familie Costa. Wir hatten noch nicht das Vergnügen uns kennenzulernen. So eine wunderschöne Lady wie dich hätte ich in Erinnerung behalten", schmunzelte er und griff nach meiner Hand um einen leichten Kuss auf meine Fingerknöchel zu hauchen.

"Killian!", stießen alle anderen genervt heraus. Anscheinend machte er das öfters.

"Schon gut! Müsst ja nicht gleich alle so neidisch auf mich sein", brummte er und ließ von meiner Hand ab.

"Achsound das hier ist Matteo", erwähnte er und deutete auf einen schlaksigen, eher unscheinbaren Jungen. Dieser nickte mir knapp zu. Ich lächelte etwas zurück.

"Schön euch kennenzulernen."

Dann herrschte wieder unangenehmes Schweigen, bis mir was einfiel.

"Oh großer Gott! Ich war drei Tage weg! Meine Eltern müssen sich bestimmt schon Sorgen machen!", rief ich entsetzt aus und klatschte mir die Hände an die Wangen.

"Keine Sorge", meinte Vivienne jedoch. "Wir haben deinen Eltern erzählt, dass du spontan mit Freunden in den Urlaub gefahren bist. Levi kann dich auch gleich nach Hause bringen. Du möchtest bestimmt wieder zu deiner Familie."

Ich seufzte erleichtert auf und nickte. Na dann war alles gut und ich musste mir keine Sorgen mehr machen. 

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Es könnten mehr Fehler als sonst enthalten sein, weil ich ein neues Programm ausprobiert habe und es nicht alle Fehler anzeigt.

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