Kapitel XII: Paulina, diese hinterhältige Schlange

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Zufrieden brummend zog ich die Decke fester um mich. Meine Glieder fühlten sich angenehm schlapp an und ich hatte absolut nicht das Bedürfnis, mich von der Stelle zu bewegen. Das Bett war einfach zu kuschelig warm und roch so verdammt gut nach Sandelholz. Schnuppernd verkroch ich die Nase tiefer im Kissen. Ja, hier könnte ich ewig liegen bleiben.

Die eine Seite der Decke wurde kurz gelüftet und ein starker, warmer Körper schmiegte sich an meinen Rücken. Ein behaarter Arm umfasste meine Hüfte und zog mich näher an sich. Der Geruch nach Sandelholz wurde intensiver und verriet mir, dass Cooper zu mir ins Bett geschlüpft war.

Gähnend drehte ich mich in seinen Armen um und kuschelte meinen Kopf an seine Schultern. Während Cooper langsam meinen Nacken streichelte, erwachte ich Stück für Stück immer weiter. Die Trägheit verschwand aus meinen Knochen und ich fand endlich die Kraft, flatternd meine Augenlider zu heben. Warmes Morgenlicht, dass nichts von der Kälte außerhalb des Raumes verriet, drang durch die Gardienen und beschien sanft die weißen Möbel meines Zimmers.

Verschlafen blinzelte ich zu Cooper auf und fragte: „Riech' ich da Kaffee?" Meine Stimme klang vom Schlaf noch ganz rau.

Er lächelte mich an und gab mir einen federleichten Kuss auf die Stirn. Seine sonst in einem Zopf gebändigten Haare umrahmten wild sein gutaussehendes Gesicht und sein rauer Bart kitzelte leicht meine Haut.

Mit einem Lächeln, das von einer inneren Zufriedenheit erfüllt war, hob ich den Kopf und suchte seine Lippen. Aus einem Kuss, der Ursprünglich schnell und sanft sein sollte, wurde innerhalb von Sekunden lang und fordernd. Ehe wir uns beide versahen, liebten wir uns leidenschaftlich.

„Du Unhold, du hast es geschafft, dass mein Kaffee kalt geworden ist!" Klagte ich einige Minuten später. Mit dem Rücken ans Kopfende des Bettes gelehnt, nippte ich an meiner Tasse und verzog schmollend den Mund. „Wie soll ich gut in den Tag starten, wenn noch nicht einmal der Kaffee in Ordnung ist?"

Cooper, der gerade dabei war eine frische Jeans anzuziehen, hielt mitten in der Bewegung inne und sah mich mit hochgezogener Augenbraue an. In seinen Augen konnte ich neben der noch immer glühenden Begierde eine stumme Warnung erkennen, ihn nicht heraus zu fordern, wenn ich den Tag nicht im Bett verbringen wollte.

Ein heißer Schauer jagte meine Wirbelsäule hinab und ich presste unwillkürlich die Oberschenkel zusammen. Keine gute Idee! Sofort spürte ich die leichten Schmerzen in meinem Unterleib und zuckte etwas zusammen. Das schmerzhafte Ziehen waren Zeugen davon, welch ein verdammt leidenschaftlicher, fordernder und ausdauernder Liebhaber Cooper doch war.

Drei Mal hatte er mich in der Nacht geweckt, mich sachte aus meinen Träumen geholt, um mich dann bis zur Erschöpfung erneut zu verwöhnen. Wir waren wie zwei hormongesteuerte Tiere, die gar nicht von einander lassen konnten.

Auch jetzt juckte es mich in den Fingern, seinen nackten, breiten Rücken zu erkunden und ihn wieder von den störenden Kleidungsstücken zu befreien. Ich wollte ihn endlich selbst erkunden und ihm köstliche Lust schenken. Bisher hatte Cooper mir dazu keine Möglichkeit gegeben. Bei jedem unserer Liebesspiele hatte er das Ruder an sich gerissen und somit entschieden, wo lang es ging. Nicht, dass ich dadurch nicht auf meine Kosten gekommen wäre, im Gegenteil. Aber ich wollte ihm nun mal auch solch ein Vergnügen schenken. Sex bestand nun mal nicht nur aus nehmen oder geben, sondern sowohl als auch. Doch davon schien Cooper nichts wissen zu wollen.

„Wenn du in die Küche kommst, wartet eine frische Tasse auf dich. Also los, zieh dich an." Köderte mich Cooper, schnappte sich seinen Pullover und verschwand durch die Tür. Kurz darauf hörte ich die Badtür zuschlagen und die Dusche rauschen.

Seufzend stellte ich den Kaffee beiseite. Der war nur noch allein für den Abfluss genießbar. Schwungvoll schwang ich die Beine aus dem Bett und erhob mich. Bis Cooper das Bad freigeben würde, hatte ich noch genügend Zeit, die vielen Tüten des vorgestrigen Einkaufs zu durchwühlen und mir ein Outfit auszusuchen. Andererseits, könnte ich mich auch zu Cooper in die Badewanne gesellen und... schnell verbot ich mir, diesen Gedanken weiterzuspinnen und kniete mich vor den Ersten der sechs großen Beutel. Schnell hatte ich einen schwarzen Rollkragenpullover gefunden, den ich mit einer neuen, schwarzen Jeans und meinen üblichen Stiefeln kombinierte.

Er beschützt sieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt