Theodore
Wir küssten uns, das heiße Wasser prasselte auf uns nieder und anschließend massierte Eduardo mir den Kopf mit Shampoo. Ich tat ihm ebenfalls diesen Gefallen und ich hätte schwören können, dass wenn er wie eine Katze schnurren könnte, hätte er es getan.
Immer noch leicht feucht standen wir vor dem Bett und kurze Zeit später wurden wir sinnlich eins. Ein weiteres Mal spürte ich das atemberauschende High bevor ich zum Höhepunkt komme, ein weiteres Mal versinke ich in der Liebe und Zuneigung, die mich Eduardo noch intensiver und körperlicher als zuvor fühlen lässt. Als ich meinen erlösenden Höhepunkt habe, beiße ich ihm fest in die Schulter um nicht laut zu schreien. Sein Stöhnen verändert sich und mit meinem absolut überstimulierten Gehirn, konnte ich nicht richtig zuordnen ob es ihn weiter erregt hatte oder er es schmerzhaft fand. Er bewegt sich noch ein paar Mal in mir und kommt ebenfalls zum Höhepunkt. Vorsichtig taste ich nach den Unebenheiten die meine Zähne auf seiner Schulter hinterlassen haben und drücke sanfte Küsse darauf. Er blubbert etwas unverständliches an meinen Hals, bevor er mir sanft einen Kuss an die selbe Stelle drückt und mich einfach weiter ihm Arm hält. Als sein Glied aus mir rutsch entfährt uns beiden ein Seufzen. Meine Ejakulation trocknet langsam zwischen uns, aber Eduardo schlief bereits und auch ich war kurz vor dem einschlafen. Er drehte sich auf den Rücken, zog mich auf seinen Bauch und hielt mich ganz nah.
Ich rieche Pancakes, frischen Kaffee und Sonnenlicht kitzelt meine Wangen. Schmatzend öffnen sich meine Augenlieder, doch dunkel bleibt es trotzdem; auch wenn es jetzt jeder sehenden Person die Augen, wegen den Sonnenstrahlen, ausgebrannt hätte. „Guten Morgen", wünscht mir Eduardo freundlich, aber in seiner Stimme schwingt etwas trauriges mit, was er aber ganz schnell kaschiert. „Dir auch einen auch einen schönen guten Morgen", ich strecke meine Hand aus und er schmiegt seine Wange an diese. Ich führte sein Gesicht, am Kinn, vor meines und küsste ihn.
„Hey, das war meine Nase! Wer ist den hier der Blinde?!", lache ich und Eduardo, der meine Nase mit dem Ahornsirup den es zu den Pancakes gibt, angekleckert hat, steigt ein. „Mhm", er leckt mir langsam über die Nase, angeekelt wische ich mir über das Gesicht um den Rest Speichel loszuwerden und versuche mein Grinsen zu unterdrücken. Wir beenden unser Frühstück im Bett ohne über uns herzufallen und ohne etwas zu verkleckern.
„Hast du noch was vor heute?", fragt Eduardo als er zu mir ins Bad kommt, wo ich gerade mit Zähneputzen fertig bin. „Nein. Warum? Und was soll ich den Vorhaben?", frage ich irritiert zurück. „Naja, deine Familie ist ja, mal zur Ausnahme hier, oder vielleicht einer von deinen Schreibkursen...", murmelte er und ging wieder. Irritiert schüttle ich meinen Kopf und fahre mit meiner Morgenroutine fort. Selig grinsend klaue ich mir Kleidung von Eduardo und sauge seinen einzigartigen Geruch ein.
„Gehst du heute mit mir aus", fragte Eduardo und ich glaubte, Nervosität rauszuhören. „Ja, warum nicht", ich gucke mit den Schultern und gehe in die Garderobe um mir Schuhe und meine Jacke zu holen. Begeistert erzähle ich von meinem Erfolg mit meinem letzten Artikel, während wir zu einem Ort liefen, den mir Eduardo aber noch nicht verraten wollte. Ich lasse mich einfach von ihm durch die Straßen leiten, auch wenn er für mich meinen Blindenstock mitgenommen hat. „Wohin gehen wir denn jetzt", unterbreche ich unsere Unterhaltung erneut, neugierig und ungeduldig. „Du wirst es gleich mitbekommen", verspricht er und ich höre wie er sich mühsam ein Lachen verkneift. Gespielt missbilligend und enttäuscht schüttle ich leicht meinen Kopf und drehe mich von Eduardo weg.
„Willst du jetzt mit rein kommen, denn wir sind da?", fragt Eduardo rhetorisch und ich höre ein schreckliches Quietschen, was dazu führt, dass ich mein Gesicht vor Schmerzen verziehe; er kann sich ja nicht vorstellen, wie sehr solche Geräusche bei einem sensiblen Gehör, wie dem meinem, schmerzen. „Entschuldige", sagt er unnötiger Weise, da er es eh nicht ändern kann, und sobald die Tür sich, wieder widerlich quietschend, geschlossen hat, wurden wir in eine interessante Mischung aus nasser Erde und einem ekelhaft riechenden Alkohol, vielleicht Desinfektionsmittel, gehüllt. „Wo sind wir?", frage ich und meine Stimme hallt. Der Raum hat also einen vergleichsweise hohe Decke und kaum Raumausstattung, die die Töne halten könnten, dazu war es vergleichsweise, zu anderen Häuser, relativ kühl, was entweder auf eine schlechte Isolierung oder auf Übernutzung der Klimaanlage schließen lässt.
„Im Botanischen Garten", sagt Eduardo, als wäre es das normalste Ziel für ein Date. Ich bin sprachlos und drehe mich um meine eigene Achse. Ich bin überrascht und könnte anfangen zu weinen vor Glück, da er sich so viel Gedanken gemacht hat. „Danke", hauche ich überwältigt und drehe mich noch einmal um die eigene Achse. „Komm. Komm", Eduardo packt mich vorsichtig aber bestimmt am Arm und zieht mich weiter. Unsere Schuhe klackern auf dem Steinboden, wir treten durch eine weitere Tür und wir werden von heißer feuchten tropischen Luft empfangen. Viele unterschiedliche Gerüche finden ihren Weg in meine Nase und begierig und neugierig sauge ich sie ein. Beschwingt vergesse ich meine Umgebung, lasse meine Hand zur linken über unterschiedliche Blätter, mit noch unterschiedlicheren Formen und Texturen, wandern und gehe auf den Steinplatten einfach gerade aus. „Halt. Hier müssen wir nach links und dann kommt eine Tür", sagt Eduardo und überrascht halte ich inne. Ich hatte ihn doch tatsächlich, aufgrund des Übermaßes an Einflüssen und Gerüchen, ausgeblendet. „Und gefällt es dir", fragt Eduardo und ich drehe mich lächelnd zu ihm. Vorsichtig verschränke ich meine zweite Hand mit seiner und hauche, immer noch überwältigt: „Ja, sehr. Dankeschön!", ich spitzte meine Lippen und Eduardo kam meiner unausgesprochenen Aufforderung nach und küsste mich sanft. Ich seufzte in den Kuss und lehnte mich mit meinem gesamten Gewicht gegen Eduardo.
Mit der Begeisterung eines Kindes zog nun ich Eduardo an der Hand hinter mir her, während ich weiter die Pflanzen berühre und interessiert seinen Kurzvorträgen über verschiedene Pflanzen aus unterschiedlichen Klimazonen lausche. „Was sind eigentlich deine Lieblingsblumen?", frage ich ihn, als er das nächste Mal stoppt und ich ein raues fleischiges Blatt irgendeiner kleinen Palmen befühle. Er antwortet nicht, wahrscheinlich überlegt er. Nach kurzem Zögern antwortet er: „Maiglöckchen. Ich denke meine Lieblingsblumen sind Maiglöckchen." „Und deine?", fragt er zurück, überrascht, dass er das fragt, brauche ich ebenfalls kurz Zeit zum überlegen. „Ähm... Wie hieß vorher diese gut duftende Pflanze oder Blume im Subtropen-Teil", überlege ich laut. „Vielleicht die unterschiedlichen Arten von Orchideen? Oder diese Frangipani?", versucht Eduardo mir auf die Sprünge zu helfen. „Ja, genau, das wars. Frangipani, mhm", ich nickte zustimmen und hüpfte, mit Eduardo immer noch an der Hand, weiter.
Als wir wieder in dem schlecht riechenden Vorraum standen, umarmte ich Eduardo, dieser war zuerst überrascht, aber umarmte mich dann zurück. „Danke. Danke für dieses wunderschöne Date. Und es tut mir Leid, dass ich mich wie ein kleines Kind aufführe, aber noch nie hat sich jemand so etwas für mich überlegt", sage ich und er lacht. Ich beiße mir nervös auf der Lippe herum, weil sein Lachen mich zutiefst verunsichert. „Nein. Es soll dir nicht Leid tun", er küsst mich und zögerlich erwidere ich. „Wenn du glücklich bist, bin ich es erst recht und es freut mich zu sehen, wenn du vor Glück beinahe platzt", fährt er fort und beruhigt mich zum Teil.
„Wie wäre es, wenn wir zum Mittagessen bei unserer Familie auftauchen und wir gemeinsam Zeit verbringen", sofort nachdem ich es euphorisch ausgesprochen habe, wünschte ich meine Worte zurückziehen zu können. Er seufzte angestrengt und ich schob sofort hinterher: „Du musst nicht mitkommen, wenn du nicht willst. Wenn du Zeit für dich brauchst, sag es, oder wenn du Zeit mit Edward brauchst, nimm sie dir. Es war eine dumme Idee. Du musst nicht wenn du nicht willst." Zum Ende hin kann ich es nicht vermeiden, dass sich meine Stimme fast schon panisch anhört. Mittlerweile hatten wir den stinkigen Vorraum des botanischen Gartens verlassen und waren zurück auf dem Gehweg. Er lachte auf, allerdings war es kein freudvolles Lachen mehr, und in genau diesen Momenten hasste ich es nichts sehen zu können.
„Ich denke ich muss dir etwas erzählen", sagt er ernst und irgendwie macht mir sein plötzlicher Stimmungswechsel Angst.
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Glücklich
RomansaAls Blinder die wahre Liebe finden und aufrichtig geliebt werden? - Nicht sehr wahrscheinlich Als schwerreicher Firmenbesitzer Zeit und Liebe für eine Beziehung haben? - Theoretisch möglich Die Welt von Eduardo wird durch einen Blick auf den Kopf g...