27 - Schwarz und weitere Farben

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Eduardo

Genervt wische ich verschlafen die Hand, die mich im Gesicht antatscht, weg. „Nerv mich nicht!", brumme ich. „Steh auf! Und zieh dir was bequemes an", befiehlt mir Edward. Schnaufend setzte ich mich auf und betrachte ihn genervt. „Ich bin bequem angezogen. Ich geh einfach nackt", brummele ich und begebe mich zu meinem Kleiderschrank.

„Ich denke, da wo wir jetzt hinfahren, wird niemand Probleme mit dir ohne Kleidung haben", versichert er mir und geschockt lasse ich den Kleiderstapel in meinen Händen fallen. „Huh", gebe ich geistreiche von mir. „Ich sag ja nur", er zuckt mit den Schulter und verlässt mein Zimmer wieder. „In zehn Minuten fahren wir", brüllt er quer durch die Wohnung und schnell mache ich mich fertig.

Mir fallen beinahe die Augen aus dem Kopf, als ich im Wohnzimmer auf mein Handy schaue. „Es ist erst 4:30 Uhr!", schreie ich überrascht auf. Edward betrachtet mich nur mit einer hochgezogenen Aufenbraue und schüttelt den Kopf. „Und warum bist du noch im Schlafanzug?", frage ich gereizt. Warum schmeißt er mich so früh aus dem Bett, es ist noch nicht mal hell draußen.

Er schlappt einfach an mir vorbei, schlüpft in seine Schuhe und schnappt sich seinen Schlüsselbund. Grummelnd folge ich ihm und lasse mich im Auto ächzend auf den Beifahrersitz fallen. „So! Augen zu!", befiehlt er mir und ehe ich dem Befehl folgen kann, deckt er meine Augen schon mit einer Schlafmaske ab. Ich will sie schon wieder vom meinem Gesicht herunterzerren, kassiere ich eine Klaps von ihm auf meine Finger. Ich beschwere mich durchgehen, doch er lässt sich nicht erweichen. Nervender Idiot!

Es ist definitiv seltsam nichts zu sehen und ich frage mich ob es Theodore auch so geht. Ich höre die Autotüre schlagen, dann ist es still. Nach circa fünf Minuten holt mich Edward auch aus dem Auto. „Was hast du gemacht?", möchte ich neugierig wissen. „Wirst du gleich sehen", antwortet er simpel und ich lasse mich von ihm führen.

Nochmal quälende fünf Minuten später, verkündet er endlich, dass wir da sind. Ehe ich die Augenbinde entfernen kann, liegt schon jemand in meinen Armen. „Theodore!", hauche ich und er kuschelt sich noch näher an mich. „Cariño", hauche ich nochmals; vergessen, dass ich gerade noch genervt war. Ich zeige Theodore nochmal fester an mich, höre wie Theodore sich bei Edward bedankt und dieser etwas erwidert, was soviel wie „Solange du ihn das ganze Wochenende hier behältst" bedeutet.

„Trägst du auch eine Schlafmaske?", frage ich Theodore, nachdem dieser mich in die Wohnung gezogen hat. „Nein", er lacht amüsiert und klaut mir dann die Schwärze vor den Augen. „Hey", echauffiere ich mich — aber nicht Ernst gemeint.

Er zieht mich auf den Balkon, noch nie bin ich hier draußen gewesen und bin überrascht wie groß er eigentlich ist. Ein paar Launch-Möbel stehen hier und der Couchtisch ist überladen mit kleine Frühstückssnacks. Ich setzte mich auf die Couch und lege mein eine Bein hoch. Theodore möchte sich auf einen Sessel niederlassen, doch ich ziehe ihn zwischen meine Beine. Sein Rücken liegt an meiner Brust und ich spüre seinen starken Herzschlag.

Über ein paar niedrige Gebäude, sieht man über Felder hinweg. Anschließend an die Felder kommt ein Wald und dahinter beginnt die Sonne langsam auf zu gehen. Alles wir in schönes orange und pinkes Licht getaucht. Ich ziehe den Tisch etwas näher und halte ihm einen Snack hin. Er nimmt ihn direkt in den Mund und schenkt mir ein scheues Lächeln.

Die Sonne ist bereits aufgegangen und Theodore gähnt bereits zum dritten Mal; Essen gibt es auch keins mehr. „Komm, lass uns zurück ins Bett gehen", flüstert er mir zu und hebe ihn ungefragt hoch. Er schlingt seine Beine um meine Hüfte und lässt sich von mir tragen. Müde aneinander gekuschelt schlafen wir ein.

Als ich wieder meine Augen aufmache, fehlt Theodore. Ich höre klappern aus der Küche und schlurfe zu ihm. Träge lege ich meine Arme um ihn und meinen Kopf in seine Halsbeuge. Er verschränkt seine Arme hinter meinem Rücken und lehnt seinen Kopf seitlich an meinen. So könnte ich für immer bleiben!

GlücklichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt