Kapitel 13 - Aussprache

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Mein Handy piepte. Verwundert sah ich drauf. Es war mitten in der Nacht und Tom schlief bereits neben mir wie ein Stein. Ich war nur noch wach, weil meine Gedanken neuerdings Nachts einem Freizeitpark ähnelten. Verschlafen sah ich auf das noch verschwommene Display, was mit der Zeit immer schärfer wurde. Spätestens als ich den Namen der Person, die mir die Nachricht geschickt hatte, las, konnte ich alles wieder ganz scharf sehen. Es war eine Nachricht von Frau Hanses. Warum schrieb sie mir um 2 Uhr nachts? Ich war zu neugierig, um das ungelesen zu lassen, also entsperrte ich mein Handy und tippte auf den Chat. > Das geht so nicht weiter. Wir müssen reden. Morgen 16 Uhr bei dem Fels. Ich werde auf dich warten. Vielleicht bist du ja so erwachsen und rennst nicht wieder weg.<. Der letzte Satz hätte meiner Meinung nach ja wirklich nicht sein müssen, aber das ignorierte ich für's erste. Fakt war, dass Frau Hanses wohl auch nicht mehr sonderlich ruhig schlafen konnte in der letzten Zeit, denn sie musste schon verzweifelt sein, um mir um 2 Uhr nachts eine Nachricht zu schicken. Außerdem waren unsere Aufeinandertreffen in den vergangenen Tagen auch nicht gerade sonderlich berauschend, sodass es nun wohl wirklich an der Zeit war für ein Gespräch. Auch wenn ich es ungern tat, musste ich ihr da recht geben. Ich schickte also einfach einen Daumen hoch zurück, stellte mein Handy dann auf lautlos und versuchte mich erneut daran einzuschlafen. Dies schien irgendwann auch geklappt zu haben, denn als ich das nächste Mal meine Augen öffnete und auf die Uhr sah, war es 11 Uhr morgens. Es war Samstag und ich hatte an dem Tag keine weiteren Pläne, somit war es kein Problem, dass ich so lange geschlafen hatte. Ich sah rüber auf die andere Bettseite. Zu meiner Überraschung befand sich hier kein schlafender Tom, sondern nur seine aufgeschlagene Bettdecke. Langsam gähnte ich mich wach und streckte mich einmal. Dann setzte ich mich auf und stieg schließlich aus dem Bett. Ich taumelte ins Wohnzimmer, wo ich dann Tom entdeckte. "Guten Morgen, Schatz.", sagte er mit einem Lächeln auf den Lippen. "Guten Morgen, Tommy.", murmelte ich noch verschlafen und setzte mich neben ihn auf die Coach. Vor ihm lagen seine Uni-Sachen. Er stellte seinen Laptop runter von seinem Schoß und zog mich im nächsten Moment auf diesen. Dann drückte er seine Lippen sanft auf meine und ich erwiderte den Kuss kurz. Er strich mit seiner Hand sanft über meinen Rücken und legte seinen Lippen dann erneut auf meine. Dieser Kuss war länger und intensiver. Seine Hände wanderten meinen Rücken weiter runter und er platzierte sie schließlich auf meinem Po, welchen er direkt anfing etwas zu kneten. Das alles fühlte sich seit kurzem total befremdlich an. Es fühlte sich falsch an und löste in mir ein unangenehmes Gefühl aus. Langsam platzierte Tom Küsse auf meinem Hals und begann knapp über meinem Schlüsselbein zu saugen, sodass ein kleiner Knutschfleck dort entstand. Er löste sich dann kurz, um mein Shirt auszuziehen, doch ich hielt seine Hände fest. Ich sah ihm in die Augen. In diese treuen, kugelrunden, braunen Augen. "Ich bin gerade erst aufgewacht und bin wirklich noch nicht in der Stimmung, okay?", sagte ich etwas leiser. Er machte kurz einen kleinen Schmollmund, aber nickte dann. Auch das akzeptierte er. Obwohl er gerade offensichtlich in Stimmung war. War ich es nicht, akzeptierte er ein nein. Tom war perfekt und ich schämte mich dafür, seine Freundin zu sein. Ich gab ihm einen kurzen Kuss auf die Stirn. "Danke", hauchte ich leise und stand dann von seinem Schoß auf. Dann ging ich in die Küche und machte uns Frühstück.

Um 15:45 Uhr verließ ich schließlich zum ersten Mal an diesem Tag die Wohnung. Tom hatte ich erzählt, ich würde mich kurz mit Sophie treffen. In Wahrheit fuhr ich zu dem Treffen mit Frau Hanses. Ich konnte die Strecke zeitlich schlecht einschätzen und war beeindruckt von mir selbst, dass ich überhaupt noch wusste, wie man zu Frau Hanses 'Lieblingsort' gelangte. Ich kam letztendlich um 10 nach 4 an. Schon von weitem erkannte ich den Umriss der jungen Frau. Frau Hanses saß wieder auf dem Fels, auf dem wir vor einiger Zeit schonmal zusammen saßen und blickte nachdenklich über die Stadt, die sich unter ihr erstreckte. Ich stellte mein Fahrrad ab und kletterte dann zu ihr. "Hey.", begrüßte ich sie recht ruhig und neutral. Sie zuckte kurz zusammen. Vermutlich hatte sie mich nicht gehört und ich hatte sie aus den Gedanken gerissen. "Hey.", begrüßte sie mich dann und rückte etwas, sodass wir beide gut nebeneinander sitzen konnten. Dennoch setzte ich mich lieber etwas weiter von ihr weg, um diese Nähe zu umgehen. Einige Sekunden saßen wir einfach schweigend da und sahen auf die Stadt. Dann hörte ich, wie sie sich räusperte. "Okay. Also bevor wir über Freitagabend reden, würde ich wirklich gerne von dir wissen, was das mit den Drogen auf sich hat.", begann sie dann das Gespräch. Ich wusste, dass es ein unangenehmes Gespräch werden würde, doch ich hatte lange keine Situation mehr, die sich so komisch angefühlt hatte. Ich sah zu ihr rüber und überlegte einen Moment. Uns beiden war auch vermutlich klar, dass das hier ihr ein ehrliches Gespräch werden musste, also konnte ich schlecht direkt mit einer Lüge starten. Zudem hatte sie mich diesbezüglich schon wirklich lange gedeckt, obwohl ich ihr nie mit der Wahrheit rausgerückt bin. Egal wie wütend ich also momentan auf sie war, hätte sie das der Schulleitung oder einer anderen Lehrkraft erzählt, hätte ich jetzt bestimmt noch ganz andere Probleme. Ich seufzte also leise und stieg dann mit ins Gespräch ein. "Bevor ich das ehrlich beantworte, möchte ich aber noch einmal kurz festlegen, dass ich dich dieses Gespräch lang duzen werde. Das ist sowieso schon alles bescheuert genug, da will ich durch das 'Sie' nicht immer wieder daran erinnert werden, dass du meine Lehrerin bist.", gab ich nun eine kleine Forderung von mir, bevor ich ihre Frage beantwortete. Sie verdrehte leicht die Augen, nickte dann aber. "Das tust du doch neuerdings sowieso schon die ganze Zeit.", entgegnete sie dann und erklärte sich somit kompromissbereit. Ich ging nicht weiter darauf ein und griff dann ihre vorherige Frage auf und lieferte ihre lang ersehnte Antwort. "Okay, also zur Drogensache: ich bin keine Dealerin oder so. Das was du damals gesagt hast, dass ich eigentlich nicht so bin, das stimmt. Ich habe ein einziges Mal in meinem Leben was vertickt und das war dieses eine Mal, bei dem du mich erwischt hast. Und das kam nicht einmal aus meiner Eigeninitiative. Bei dem Treffen mit meinem Vater, als du auch dabei warst, hatte er einen kleinen Auftrag für mich. Das ist vorher noch nie passiert. Er sagte mir, ich solle ab jetzt Drogen für ihn verticken, weil ich mehr an die Zielgruppe ran komm. Ich hab versucht zu widersprechen, aber dann wurde er wieder laut und er hatte mich ja die Woche davor erst verprügelt, also hatte ich Angst und hab dann einfach nachgegeben und zugestimmt. Er hatte mir für den Anfang drei Tütchen gegeben und es ist auch nur Gras. Inwiefern das Zeug gut oder schlecht ist, weiß ich nicht. Ich hab's nicht probiert, aber Nina wollte bei der Schulparty noch ein Päckchen, also geh ich davon aus, dass es recht normale Wirkungen haben muss. Naja, aber wie gesagt Nina wollte nach dem einen Mal beim Fahrradständer auf der Party noch ein Päckchen, aber ich hab ihr keins gegeben. Ich hatte sogar eins dabei, aber ich wollte nicht mehr verticken, bzw. will ich nicht mehr verticken. Ich warte jetzt einfach so lange bis er sich wieder meldet und dann zahl ich das Geld für die Drogen selber. Die Tütchen spül ich einfach im Klo runter oder so, da muss ich mir noch was überlegen, aber ich bin keine Dealerin.", sagte ich schließlich wahrheitsgemäß. Sie hörte mir aufmerksam zu. "Also hast du jetzt noch 2 Tütchen Gras und willst das selber bezahlen?", fragte sie mich dann, was darauf schließen ließ, dass sie mir glaubte. Ich nickte. Es war mir irgendwie unangenehm und das störte mich. Es störte mich, dass ich jetzt wieder diejenige war, die sich nackt fühlte, weil mein Gegenüber nun wieder einmal mehr über mich wusste. "Dir ist aber schon klar, dass es nicht drei Tütchen bleiben werden und du das dann vielleicht irgendwann nicht mehr so einfach selbst bezahlen kannst?", fragte sie dann. Es störte mich irgendwie sehr, dass sie mich jetzt wieder belehren musste. "Hast du 'ne bessere Idee?! Wenn ich deale, schmeißt du mich doch höchstpersönlich von der Schule!", erwiderte ich ein wenig gereizt. Sie seufzte. "Naja, meinen Vorschlag hab ich dir schonmal gesagt. Ich würd damit zur Polizei gehen, weil ich glaube, dass du deinen Vater sonst nie los wirst.", erklärte sie mir noch einmal, was sie vor einigen Wochen schonmal gepredigt hatte. "Das sagen auch nur die Menschen, die selber nie in so einer Situation waren.", raunte ich stur und sah auf die Stadt. Kurz herrschte wieder Stille zwischen uns. "Ich hatte dir doch von meinem Ex erzählt. Er hat mich misshandelt, Nora. Ein Jahr lang hab ich es einfach ausgehalten und irgendwann konnte ich nicht mehr. Ich wusste keinen Ausweg mehr und war wirklich kurz davor mir etwas anzutun. Dann hatte eine gute Freundin von mir rausgefunden, was mit mir los war. Sie hat mir geholfen und ist letztendlich mit mir zur Polizei gegangen. Und dann ist tatsächlich was passiert. Dann hat sich etwas geändert und ich konnte wieder atmen. Ich rate dir das also nicht, als eine Person, die keine Ahnung hat.", holte sie schließlich aus. Ich sah etwas erstaunt zu ihr rüber. An die Geschichte mit ihrem Ex konnte ich mich erinnern. Dadurch hatte sie das Laufen für sich entdeckt, aber das Ende der Geschichte hatte sie damals noch nicht erzählt. Ich blieb für einen kleinen Moment stumm. "Gut, dann hast du vielleicht gute Erfahrungen mit der Polizei gemacht, aber woher soll ich wissen, dass das bei mir genau so laufen würde? Das ist doch eine ganz andere Situation.", sagte ich dann und schüttelte den Kopf. "Die kennen auch solche Fälle. Die wissen genau wie sie dann handeln müssen.", sie sah eindringlich in meine Augen. "Ich würde dich unterstützen und würde mitkommen, Nora.", fügte sie dann hinzu. Das ging mir mit einem Mal viel zu weit. Ich war schon wieder kurz davor gewesen, durch ihr Gelaber weich zu werden. Sogar den Polizeigedanken ging ich zum ersten Mal etwas weiter nach, aber das war ausgeschlossen. Sie trat mir erneut zu Nahe und versuchte mich zu etwas zu überreden, was ich niemals wollte. "Bist du eigentlich allen Schülern gegenüber so überfürsorglich oder nur denen gegenüber, die du flachgelegt hast?!", wechselte ich nun also sehr provokant und gereizt das Thema. Jana Hanses Blick wechselte von besorgt zu verärgert. "Ist das jetzt dein Ernst, Nora? So wechselst du das Thema?! Mit dem Vorwurf, dass ich dich flachgelegt haben soll? Der plötzliche Themenwechsel ist ja schon unangebracht genug, aber das, was Freitagabend passiert ist, jetzt nur auf mich zu münzen, geht gar nicht. Das ging garantiert nicht nur von meiner Seite aus!", kam es nun ebenfalls gereizt zurück. "Ach ja? Und warum sollte ich dann was mit 'ner Frau haben, wenn ich in einer glücklichen Beziehung bin und auf Männer stehe?!", warf ich ihr nun vor. Sie verdrehte die Augen. "Dass du nur auf Männer stehst, glaubst du ja wohl selbst nicht.", entgegnete sie fast schon etwas spöttisch, als wär es das offensichtlichste der Welt. Dieser Satz ließ mich für einen kleinen Moment sprachlos. Denn das ich nur auf Männer stand, redete ich mir die letzten Wochen ununterbrochen ein. Ich hörte ein leises Seufzen. "Ist ja jetzt auch egal, red' dir ein was du willst. Du kannst mir aber auf keinen Fall erzählen, dass ich dich um den Finger gewickelt hätte. Allein wie du mich gemustert hast, als ich dich vor der Turnhalle abgefangen habe. Dann deine Kommentare über mein Aussehen und dann der erste Kuss, der übrigens auch von dir aus ging. Da hast du schon ebenfalls einen beachtlichen Teil zu beigetragen.", machte sie mir dann deutlich. "Aber so wie du den Kuss erwidert hast und mich dann auf den Mattenwagen gedrückt hast, konnte ich der Situation doch gar nicht mehr entfliehen! Außerdem war ich total betrunken!", verteidigte ich mich. "Alkohol ist ja jetzt wohl nicht deine Ausrede, oder?". Sie zog eine Augenbraue hoch. Ich stöhnte etwas genervt. "Na schön, ist ja jetzt auch egal.", versuchte ich dann die Thematik, die ich da angerissen hatte, doch lieber wieder zu beenden. "So egal finde ich das gar nicht, wenn du das jetzt so darstellt, als wenn du das alles gar nicht gewollt hättest.", sagte sie und blieb damit stur beim Thema. "Ich wär niemals so weit gegangen, wenn du auch nur im kleinsten angedeutet hättest, dass du das nicht willst.", verdeutlichte sie mir dann erneut. "Ich war betrunken!", beharrte ich schließlich auf das eben gesagte und sah sie gereizt an. "Nein, das zieht nicht! Wirklich nicht! Okay, du hast 'nen Freund und das ist deswegen alles super kacke und ganz schlimm was da passiert ist, aber trotzdem hab ich dich nicht verführt! Daran, dass es so weit kam, warst du genauso beteiligt wie ich!", protestierte sie weiter und forderte mich somit dazu heraus meinen Beitrag zuzugeben. Meine Augen funkelten sie wütend an und es fand für einen kurzen Moment ein richtiges Blickduell zwischen uns statt. Ich wusste, dass sie recht hatte, doch ich wollte es mir ja selbst nicht eingestehen. "Was willst du denn von mir hören, Jana?! Das ich dich an dem Abend total heiß fand? Das ich bei dem Kuss einfach nicht widerstehen konnte? Scheiße, Jana! Willst du hören, dass ich es genossen habe und den besten Orgasmus seit langem hatte? Willst du vielleicht auch wissen, dass ich seitdem nicht mal mehr mit meinem Freund schlafen kann, weil es sich falsch anfühlt?! Bist du jetzt zufrieden? War das das, was du wissen wolltest?!", sprudelte es schließlich aus mir heraus. Auf eine gewisse Art und Weise war es mir extrem unangenehm was ich da gesagt hatte, andererseits auch gar nicht, denn sie hatte mich unter Druck gesetzt und nun hatte sie eben ihre ehrliche Antwort. Jana brach für einen kurzen Moment den Blickkontakt ab und sah wieder auf die Stadt. "Na, so sehr hättest du jetzt auch nicht ins Detail gehen müssen.", meinte sie dann etwas ruhiger. Ich verdrehte mit einem gereizten Seufzer die Augen und sah dann ebenfalls wieder auf die Stadt. "Das ist doch alles scheiße.", murmelte ich nach einem kurzen Moment der Stille leise vor mich hin. Jana sah wieder zu mir rüber. "Aber es ist passiert. Wir sind beide erwachsen und beide daran schuld und müssen da jetzt eine Lösung finden.", sagte sie dann recht sachlich. Bei ihrer sachlichen Art, tobte in mir wieder kurz die Wut auf. So war sie eben, aber es nervte mich immer wieder. "Und was schlägst du vor, du Schlaumeier?", fragte ich sie dann und zog die Augenbrauen hoch. "Ich will meinen Job behalten, von daher darf sowas einfach nicht noch einmal passieren.", erklärte sie mir schließlich ganz neutral und recht trocken. "Ja, super. Dann sind wir uns da ja einig, ich will nämlich auch meinen Freund behalten. Ob du's glaubst oder nicht, ich liebe den.", sagte ich schließlich ebenso trocken. Sie sah mir in die Augen. Ihre Augen funkelten und erneut entstand da diese Spannung zwischen uns. "Deswegen habt ihr auch keinen Sex mehr, nh?", stichelte sie nun in das kleine Detail, was mir vorhin zu viel rausgerutscht ist. Bevor etwas passieren konnte, brach ich den Blickkontakt schnell ab. "Das hat nicht zwingend was miteinander zu tun.", entgegnete ich etwas genervt. "Wenn du meinst.", sagte sie schulterzuckend und recht neutral. Dann kam sie wieder auf das eigentliche Thema zurück. "Von mir aus wird sowas jedenfalls nicht nochmal passieren. Dann kannst du deine Beziehung so weiter führen, wie du willst und ich behalte meinen Job.", versicherte sie mir dann und sah nun erwartungsvoll zu mir rüber. "Von mir aus wird da auch nichts mehr passieren. Da kannst du dir sicher sein!", versicherte ich ihr nun also ebenfalls. Sie nickte und somit hatten wir uns wenigstens in dem Punkt schonmal geeinigt. "Was aber definitiv auch aufhören muss, ist dein Verhalten im Unterricht. Du sollst mich weder ignorieren, noch mich anschreien oder respektlos behandeln! Das ging die letzten Tage eindeutig zu weit und da wär ich mit jedem anderen Schüler schon zehnmal zum Rektor gegangen. In der Schule bin ich nun mal deine Lehrerin und so will ich auch behandelt werden!", sagte sie nach einer kurzen Zeit dann streng und kam somit auf das Gespräch zurück, was sie vermutlich gerne schon nach der Leichtathletik-AG geführt hätte. Ich stöhnte etwas genervt auf. Ihre strenge Lehrerseite hatte irgendwo etwas anziehendes, aber andererseits nervte es mich auch extrem. Dennoch nickte ich schließlich als Bestätigung auf ihre Forderung. "Nora?!". Diese erneute Ansprache der Blondine sollte mich wohl dazu auffordern ihrem Gesagten auch wörtlich noch einmal zuzustimmen. "Ja, geht klar. Tut mir leid, dass ich so drauf war. Aber ganz ehrlich, ich fand dich auch nicht viel besser. Wenn du das forderst, dann fordere ich, dass du deine Macht nicht missbrauchst, nur weil zwischen uns privat irgendwas steht. Die ganzen AG-Teilnehmer haben darunter gelitten und in Philosophie brauchst du mich auch nicht immer einfach so dran nehmen.", antwortete ich dann ehrlich und leicht vorwurfsvoll. "Das mit der AG mach ich nicht nochmal. Das war blöd von mir, da hast du recht. Aber jetzt auch mal ganz ehrlich: du musst dich in Philosophie wirklich mehr beteiligen. Sonst wird das nichts mehr und die Note ist für dich nun mal leider wirklich nicht ganz unwichtig.", erwiderte sie schließlich mit einer gewissen Ernsthaftigkeit in der Stimme. Ich seufzte leise und nickte dann erneut. "Ich streng mich mehr an.", versicherte ich ihr dann und musste mir dabei selber eingestehen, dass sie dahingehend wohl nicht ganz unrecht hatte. Nun war sie diejenige, die nickte. "Das ist gut!". Einen Moment war es ruhig zwischen uns und wir sahen beide einfach schweigend auf die Stadt. Mittlerweile stand die Sonne schon um einiges tiefer, was hieß, dass wir schon recht lange miteinander reden mussten. "Okay, dann haben wir alles geklärt, oder?", fragte sie mich und unsere Blicke trafen sich erneut. Ein bisschen zu lang mal wieder, für meinen Geschmack. "Jap, alles geklärt.", gab ich knapp von mir und stand schließlich auf. "Wir sehen uns dann ja nächste Woche in der Schule. Bis dann.", verabschiedete ich mich schließlich recht schnell und ließ sie auf dem Fels zurück. Ich ging zu meinen Fahrrad und schloss es schnell auf. Dann radelt ich zurück zu meiner Wohnung.

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(Hallihallo, ich befinde mich gerade in der Klausurenphase und versuche weiterhin wöchentlich die Geschichte zu aktualisieren. Aber es kann sein, dass sich das mal etwas verspätet in den nächsten 3 Wochen. Allen, die sich auch gerade in der Klausurenphase befinden, wünsche ich viel Glück! :) Lasst gerne Feedback da und bis nächste Woche! :))

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