Schauspielübungen 3

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Taehyung

Gespannt saß er mitten im Wohnzimmer auf einem ihrer Küchenstühle. Beobachtete Jungkook, der ihn hier hin gebracht hatte und nun seit einer gefühlten Ewigkeit beobachtet.

Von allen Seiten.

Alles in einer Dynamik, die an einen Tanz erinnerte, aber alles ohne Berührung.

Bisher durfte er nur schauen.

Durfte nur phantasieren, was gleich passieren würde.

Vielleicht setzte dieser sich auf seinen Schoß, nahm seine Hände und führte sie an Orte, wo sie morgen beim Dreh nicht verweilen durften, aber schlussendlich hatte er sich ausgeliefert mit dem Zugeständnis, dass er ihn machen lassen würde.

Ohne Gegenwehr.

Immer wieder spürte er dessen Atem auf seiner Haut. Schloss die Augen, wenn das Gefühl der Berührung näher kam und konnte doch nur der Vorstellung fröhnen, denn mehr bekam er nicht.

"Jungkook...", versuchte er ihn zu drängen. Wusste genau, dass seine Ungeduld den Jüngeren nur noch mehr freute.

Oh, wie sehr genoss dieser das wohl gerade?

Er ausgeliefert. Nach Liebe lechzent.

Es war ein komischer Gedanke, dass er gerade keine Kontrolle hatte und auch keine zugesprochen bekam. Definitiv eine Rolle, die er nicht so oft einnahm.

"Sei Morgen auf keinen Fall ungeduldig, Engel... Künstler drängt man nicht zur Eile - das hab ich auch lernen dürfen...", flüsterte es dunkel und in jedem Ton klang ein Versprechen, dass er mehr erwarten könnte, von ihrem kleinen Spiel.

Weitere Sekunden verstrichen in denen seine Finger sich in seine Hose gruben und all seine Sinne geschärft waren, in Bezug auf den Moment, den er so sehr herbeisehnte.

Vielleicht zuckte er deswegen zusammen, als er die zarte Berührung an seinem Hals spürte. Wie die Fingerspitzen über empfindliche Haut strichen und einen Schauer auslösten.

Ganz automatisch lehnte er sich der Berührung entgegen.

Wollte mehr.

Mehr von dessen Körper an sich.

Um sich...

... In sich.

Jetzt schon hatte er das Bedürfnis seine Lendengegend an dessen muskulösen Bauch zu reiben. Den Rhythmus von dessen Stößen folgend, die tief in ihm Stellen erreichten, die ihn zum Beben brachten.

Doch leider blieb das mehr aus.

Stattdessen entfernten sich diese zärtlichen Finger von ihm, wurden abgelöst von einer Stimme, die an sein Ohr hauchte, das er sich auf keinen Fall dort berühren lassen durfte.

"... Weil du da zu empfindlich bist... Das ist allein mir Vorbehalten."

Lippen wanderten von seinem Ohr zu seinem Hals. Fingen dort an entlang zu streichen, wo zuvor dessen Finger zu finden waren. Hinweg über die Sehnen und Muskeln, die sich vor Anspannungen gerade zu deutlich zeigten.

"Lass dich hier nicht berühren.

Nicht mit Fingern, nicht mit Lippen...

Nicht mit der Zunge..."

Zischend zog er die Luft zwischen seinen Zähnen hindurch, als die warme Feuchtigkeit über seine Muskeln tanzte. Entlang der Linien, die er weiter verlängerte, in dem er ihm Platz machte.

Seinen Kopf neigte und um mehr bettelte ohne etwas zu sagen.

Die Zunge wanderte hinauf.

Hoch zu seinem Ohr.

Taekook - KurzgeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt