Taekook - Kurzgeschichten

Familie Kim 1

Sie standen vor Taehyungs Elternhaus, blickten auf den schönen Vorgarten und warteten.

Auf was?

Keine Ahnung.

Jungkook traute sich nicht etwas zu sagen oder gar den ersten Schritt zu machen. Irgendwie wirkte sein Freund dafür zu nachdenklich - und da sie eh zu früh da waren, war es kein Problem für ihn seinem Freund weiterhin in der nassen Kälte Gesellschaft zu leisten.

"OK, lass uns rein gehen", kam da endlich die ersehnte Aufforderung und ehe Tae sich versah, rannte Jungkook schon fast zur Haustür.

Erst überrascht und dann kopfschüttelnd kam der schwarzhaarige hinterher geflitzt.

"Warum hast du es denn so eilig?", rief der Ältere ihm nach, doch da hatte Jungkook auch schon geklingelt.

"Ich hab Hunger und deine Mutter kocht unglaublich gut, wie könnte ich nicht so schnell wie möglich rein wollen? Außerdem ist es kalt. Schon bemerkt?"

Unverständlich schüttelte der Ältere den Kopf und hörte auch schon, wie drinnen eine Tür geöffnet wurde.

"Baek, es sind Jungkook und Taehyung. Steh auf und begrüß sie", hörten sie von drinnen eine Frauenstimme rufen.

"Der Lieblingssohn wird immer als erstes genannt", flüsterte Tae ihm ins Ohr und brachte Jungkook dazu die Augen zu verdrehen.

Er hatte es nicht vermisst - absolut nicht, denn Tae hatte ein Problem. Zuerst war es die Angst davor, dass Familie Kim Jungkook nicht als Partner an dessen Seite akzeptierte und jetzt - nach einigen Jahren - dass sie ihn scheinbar so sehr ins Herz geschlossen hatten, dass Ihr eigentlicher Sohn in den Hintergrund gerutscht war.

Das war Taes Meinung, nicht seine und wahrscheinlich auch nicht die von Yuna oder Baek oder dessen Geschwistern.

Jungkook hatte oft versucht diesen Gedanken von Tae gut zu reden, aber das brachte leider gar nichts. Was der sich zurechtgelegt hatte war eine Wahrheit an der niemand rütteln konnte. Auch nicht Jungkook.

Die Tür wurde aufgerissen und sofort strahlte Taes Mutter sie übers ganze Gesicht an.

"Oh, schön daß ihr da seit, ihr zwei. Kommt rein, kommt rein. Draußen ist schreckliches Wetter und das möchte ich nicht in meinem Haus haben."

Grinsend folgten die beiden ihr ins Haus und schlossen die Tür hinter sich.

"Komm, mein Hübscher", sagte die kleine Frau vor Jungkook und zog ihn in eine kräftige Umarmung. So kräftig, dass Jungkook kurz die Luft weg blieb.

Er war immer noch überrascht, wie viel Kraft in diesen dürren Armen steckte und hatte gleichzeitig Sorgen, sie ebenfalls mit gleicher Inbrunst an sich zu drücken - wollte ja nichts kaputt machen.

"Eomma, nicht so dolle! Du erdrückst Guk noch", versuchte Tae ihn zu retten und tatsächlich löste sie sich von ihm - und widmete sich ihrem Sohn, der schon ungeduldig wartete.

"Ach paperlapap. Dein Freund hält einiges aus - mehr als du Taehyung und jetzt komm her und umarm deine alte Mutter, du Miesepeter."

Etwas schmollend machte Tae was ihm gesagt wurde, während Jungkook bereits Schuhe und Jacke ausgezogen hatte und Taes Vater begrüßte.

"Hey Jungs, schön daß ihr da seit. Ich hoffe ihr habt viel Hunger mitgebracht. Yuna hat mal wieder für eine ganze Armee gekocht." Freundlich tätschelte er Jungkooks Schulter, ehe dieser sich dann doch um entschied und ihn fest umarmte.

"Du weißt doch, dass ich immer Hunger ab", antwortete Jungkook lachend und lief schon ins Wohnzimmer, während Tae seine Eltern noch zu Ende begrüßte.